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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1966/0084
Natale

Valencias 14 Landgulden 4 Plappert. Aus der Summe sind 2 ß Wert Korn
verkauft.

Obersaxen 23 Mark, wovon 4 fl rh denen von Limpurg gehören.
Ein Teil des Lämmerzehnten.
Erblehen: UVi Scheffel Korn.
Sonstiges: 23 Scheffel Korn; 24 ß Wert Käse.
Die Gült für die ewige Messe in St. Paul.

Dem Altar 8 lb Wachs und zu einem Licht 6 Viertel Schmalz.

13. Neue Bewerber um Rhäzüns

Bereits im Jahre 1363 hatten die Habsburger die Grafschaft Tirol erworben
und waren damit zu unmittelbaren Nachbarn des Bischofs von Chur geworden.
Zielstrebig dehnten sie ihre Herrschaft bis zum Ende des 15. Jahrhunderts auf das
heutige Vorarlberg und Liechtenstein aus148, wodurch sie dort das Übergreifen
der Schweizer Eidgenossenschaft auf das Gebiet östlich des Rheins verhindern
konnten, so daß der Rhein unmittelbar südlich des Bodensees zur Scheide zwischen
den österreichischen und eidgenössisch-schweizerischen Gebieten geworden ist. Unter
der 50 Jahre währenden Regierung des Erzherzogs Sigmund (1440-1490) gelang
es den Habsburgern, auch im heutigen Graubünden Fuß zu fassen und nach und
nach die Gebiete des Zehngerichtebundes im Prätigau, im Tal von Klosters-Davos
und im Unterengadin zu erhalten, wenn auch unter erheblichen Zugeständnissen
an die im Zehngerichtebund zusammengeschlossenen und von den beiden anderen
Bünden unterstützten Untertanen.

1490 verzichtete der alte, kinderlose Erzherzog Sigmund, mit dem 1496 die
tirolische Linie des Hauses Habsburg erlosch, zugunsten des jungen, tatkräftigen
Königs Maximilian auf seine Länder, so daß sämtliche habsburgischen Besitzungen
in einer Hand vereinigt wurden, was für Graubünden die österreichische Bedrohung
vergrößerte und eine verschärfte antihabsburgische Einstellung zur Folge hatte.

Hinzu kam, daß sich zwischen Habsburg und Frankreich Verwicklungen um
Mailand abzeichneten. Während nach Aussterben der Visconti der Herzog von
Orleans Erbansprüche auf Mailand anmeldete, wollte König Maximilian das
Reichslehen Mailand nicht in französische Hand kommen lassen und erkannte
daher die Sforza als Herren von Mailand an, die mit den Visconti nur durch eine
illegitime Tochter des letzten Visconti zusammenhingen. 1494 vermählte sich
Maximilian in zweiter Ehe mit der vermögenden Bianca Maria Sforza, einer Nichte
Ludovico Moros, den das Eingreifen Frankreichs bald Thron und Freiheit kosten
sollte. Frankreich - von den Schweizer Eidgenossen unterstützt - bemühte sich
sehr, Einfluß auf den in den Drei Bünden führenden Oberen Bund zu gewinnen
und somit die wichtigen Bündner Alpenpässe in seine Hand zu bekommen. Parteigänger
Frankreichs war damals Gian Giacomo Trivulzio, der die Herrschaft Misox
erworben hatte und 1496 in den Oberen Bund aufgenommen worden war, während

_

148 Einzelheiten s. Otto Stolz, Geschichtliche Beschreibung der ober- und vorderösterreichischen Lande
(= Quellen und Forschungen zur Siedlungs- und Volkstumsgeschichte der Oberrheinlande 4),
Karlsruhe 1943, S. 6 f.

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