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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1966/0237
Besprechungen

Pfullendorf, Schussenried, Sigmaringen usw.) und Meinrad von Aw (Pfullendorf, Haiger-
lodi, Sigmaringen, Meßkirdi, Zwiefalten usw.) nicht zu finden. Hier ließen sich noch weitere
Lücken aufzeigen, gerechterweise muß jedoch gesagt werden, daß die barocke Plastik
und Malerei insgesamt ausführlich und gut behandelt ist. Das gleiche gilt auch für die Kunst
des Klassizismus und des späteren 19. Jahrhunderts. Nur das Urteil über die Burg Hohen-
zollern, die „nur in der Fernsicht und im Nebel erträglich wirkt", scheint uns heute, 100
Jahre nach ihrer Wiedererbauung, zu hart. Der zeitliche Abstand von der Epoche dieses
romantischen Historismus dürfte genügen, um den Denkmälern dieser Zeit eine gerechtere
Würdigung zukommen zu lassen. Die neueste Kunstforschung bemüht sich seit einigen Jahren
, den lange verachteten und geschmähten Historismus zu analysieren und zu rechtfertigen.

Abschließend wäre zu sagen, daß es Hans Koepf trotz redlichen Bemühens und vieler
guter Ansätze nicht gelungen ist, eine schwäbische Kunstgeschichte, wie man sie sich gewünscht
hätte, zu schreiben. Der Titel ist nicht gerechtfertigt, besser wäre etwa „Epochen
schwäbischer Kunst" oder „Kunst in Schwaben" gewesen. So bleibt uns zu hoffen, daß, angeregt
durch diesen Versuch, die „Schwäbische Kunstgeschichte" einmal geschrieben wird.

München Johann Georg Prinz von Hohenzollern

Albert Knoepfli: Kunstgeschichte des Bodenseeraumes.

1. Von der Karolingerzeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts.

Konstanz - Lindau: Jan Thorbecke Verlag 1961. 479 S., 212 Abb., 4 Farbtafeln und
zahlreiche Textabb., Ln. DM 43.50.

Durch die politische Entwicklung der letzten Jahrhunderte ist der Bodenseeraum zu
einem Grenzgebiet dreier Staaten - Österreichs, Deutschlands und der Schweiz - geworden,
unter die die Ufer des Bodensees aufgeteilt sind. Diese besonders während und unmittelbar
nach den beiden Weltkriegen schmerzlich spürbare Grenzziehung hat uns weitgehend das
Bewußtsein verlieren lassen, daß der Bodenseeraum einst nicht Randzone, sondern geschichtlicher
und kultureller Mittelpunkt der Gebiete rings um das „Schwäbische Meer" gewesen ist.

Es ist daher sehr zu begrüßen, daß der Verlag Jan Thorbecke sich das Ziel gesetzt hat,
mit der Buchreihe seiner „Bodenseebibliothek" die Erinnerung an die einstige geschichtliche
und kulturelle Einheit des Bodenseeraumes wachzurufen und über alle Nationalitäten mit
ihren Sonderinteressen hinweg das Gemeinsame, Verbindende in den Vordergrund zu
stellen. Nach der von Otto Feger, Konstanz, geschriebenen mehrbändigen Geschichte des
Bodenseeraumes hat der Verlag auch eine auf drei Bände berechnete Kunstgeschichte des
gleichen Raumes in die „Bodenseebibliothek" aufgenommen und als Verfasser den Thur-
gauer Albert Knoepfli gewonnen, der schon als schweizerischer Denkmalpfleger und Bearbeiter
der Kunstinventare des Kantons Thurgau hervorgetreten ist.

Um die Schwierigkeiten der von Knoepfli übernommenen Aufgabe ermessen zu können
, muß man sich vor Augen halten, daß für den Bodenseeraum bisher fast nur national
begrenzte Arbeiten vorlagen und trotz vieler Einzeluntersuchungen manches von der Forschung
und Kunstinventarisation vernachlässigt ist. Wie der nun vorliegende, von der
Karolingerzeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts reichende erste Band der Kunstgeschichte
des Bodenseeraums zeigt, ist es dem Verfasser gelungen, das umfangreiche Material
zu bewältigen und nicht nur zusammenfassend über den heutigen Stand der wissenschaftlichen
Forschung zu referieren, sondern die vorhandenen Forschungsergebnisse auch
kritisch zu überprüfen und durch eigene Studien zu bereichern.

Knoepfli hat bewußt davon abgesehen, nach Art eines Kunstführers lückenlos alle
künstlerischen Objekte zu behandeln, sondern hat eine wohlüberlegte Auswahl getroffen
und sich dadurch auf das Wesentliche konzentriert, das er geschickt um Schwerpunkte zu
gruppieren und durch gut gewählte Überschriften treffend zu charakterisieren versteht.

Das Buch gliedert sich in die Hauptteile Malerei, Architektur, Bauplastik und Plastik.

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