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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1966/0242
Neues Schrifttum

wie eine Heilige verehrt wird. Die Welt Goethes scheint sich noch im Hofgarten erhalten
zu haben. Ein Spaziergang dort zur Villa Eugenia und zur Silberburg und zum tempelartigen
Billardhäuschen könnte zu einer Begegnung mit Wilhelm Meister werden.

Das barocke Juwel Hohenzollerns ist Haigerloch mit seinen Kirchen. Der Haigerlocher
Baumeister Christian Großbayer schuf ein eigenes Bauschema der Barockkirche, das sich
einheitlich, ähnlich dem der Vorarlberger, über das Zollerland ausgebreitet hat.

In anschaulicher Weise läßt der Verfasser auch die vielen Flußtäler Neckarschwabens
mit ihren zahlreichen Sonderwelten lebendig werden. Die vielen Städte und Orte Neckarschwabens
, besonders Stuttgart und Ludwigsburg, werden historisch und kunstgeschichtlich
farbenfroh geschildert.

Am Schluß des Bandes sind die Heiligen und Seligen Neckarschwabens aufgezählt, die
kaum Lokalgestalten, wie in Oberschwaben, aufweisen. Auch ein Künstler- und Literaturverzeichnis
ist wieder vorhanden. Die vielen Nummern bei dem Ortsregister erschweren das
Auffinden des Hauptartikels. Die Seitenzahl des Hauptartikels sollte im Register durch
anderen Druck hervorgehoben werden.

Sigmaringen Walter Kaufhold

Max Schejold: Der Schwarzwald in alten Ansichten und Schilderungen.
Konstanz: Jan Thorbecke Verlag 1965, 300 S., 218 Abb. Ln. DM 49.50.

Einen bedeutenden Fortschritt zum Aesthetischen bringt Max Schefolds Werk „Der
Schwarzwald in alten Ansichten" nach den bisher vorliegenden, eher sachlichen Bänden
„Alte Ansichten" von Württemberg, Hohenzollern und dem Bodensee. Die farbigen Wiedergaben
und die Schwarzweiß-Ansichten stellen eine Steigerung buchtechnischer Form
dar. Die ganzseitigen Blätter bringen den Zauber der Landschaftsmalerei und der Architekturzeichnungen
der Romantik und der Biedermeierzeit so vollendet, daß er den Originalen
sehr nahekommt. Die Bildbetrachtung schenkt einen hohen Kunstgenuß. Sie gibt unserer
technisierten Welt Einblick in frühere und beschaulichere Zeiten.

Max Schefold führt den Leser von Baden-Baden über das Murgtal nach Freiburg und
dem Markgräflerland zu den Rheinstädten Waldshut und Säckingen, weiter durch das Tal
der Wiese zum württembergischen Anteil des Schwarzwaldes bis zu seinem Ende in Pforzheim
. Für den Ortsunkundigen hätte der Verlag vielleicht eine malerische Kartenskizze mit
Orten, Burgen und Klöstern hinzufügen sollen. Die Zusammenstellung der Zyklen verrät
den Fachgelehrten, die Literatur der Vedute und der Reiseschilderungen den Literaturbewanderten
und Kunstexperten. Künstler- und Ortsverzeichnis ermöglichen ein liebevolles
Studium.

Die interessanten Reiseberichte von Räubern und Gefahren durch Wildbäche finden
ihren Höhepunkt in den köstlichen Schilderungen der Picknicks auf den Burgen und
Höhen mit Ausblicken, die zum beschaulichen Betrachten der weiten und gegensätzlichen
Landschaft, den fruchtbaren Tälern und den dunkeln, bewaldeten Höhen einladen. Die
Schilderungen der Heimatdichter Nicolai, Hebel, Hauff, Bader und Schwab werden durch
Reiseberichte berühmter Persönlichkeiten wie Varnhagen von Ense, von Humboldt und
Schinkel ergänzt.

Die Landschaftsdarstellungen auf Tafelbildern der großen Meister wie Mathias Grünewald
und Hans Baidung Grien lassen sich noch nicht topographisch bestimmen, mit Ausnahme
des Tafelbildes der Aureliuskirche in Hirsau vom Ende des 15. Jahrhunderts, das in
einem farbigen Ausschnitt gebracht wird. Vor den Topographien von Matth. Merian von
Schwaben 1643, dem Elsaß 1644 und der Schweiz 1654 finden wir nur vereinzelte Darstellungen
von Orten des Schwarzwalds. So in Sebastian Münsters Cosmographie von
R. M. Deutsch 1553 und 1589 in G. Sickingers Planprospekten von Freiburg. Aus dem

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