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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1967/0064
von Lindeiner-Wildau

am 18. Oktober 1851 das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzol-
lern. Am 31. Dezember 1853 wurde er zum Hauptmann 3. Klasse befördert. 1856
leitete er neben seiner Bauführung auf der Burg auch den Bau der evangelischen
Pfarrkirche in Hechingen nach Stülers Plänen Zweifellos wurde die doppelte
Bauführung - auf der Burg oben und unten im Tal in Hechingen - zuviel für einen
Mann. Bereits im Winter 1855/56 war Blankenburgs Gesundheitszustand besorgniserregend
, wie aus einem Schreiben des Regierungs-Präsidenten in Sigmaringen, des
Wirkl. Geheimen Rats v. Sydow, an den General-Inspekteur des Ingenieur-Korps,
Generallieutenant v. Brese-Winiary, hervorgeht. Anlaß zu diesem Schreiben gab
ein Bericht des Medizinalrates Dr. Gfrörer in Hechingen vom 10. März 1857, der
Blankenburg behandelte:

„Blankenburg hat sieben Jahre hindurch unter den Einwirkungen eines seiner
Constitution nicht zusagenden rauhen Klimas sich Anstrengungen unterzogen, die
aus der Ferne nicht in allem Maße gewürdigt werden können. Es mag für den Fachkundigen
unter normalen Verhältnissen keine zu große Aufgabe seyn, ein Bauwerk
wie den Hohenzollern herzustellen, wenn Geldmittel und Arbeitskräfte immer zur
rechten Zeit zu Gebote stehen; Blankenburg hat aber nach allgemeinem Urteil in
jugendlichem Ehrgeize mit einem zu geringen Maße an beyden und in übertriebenem
Vertrauen auf seine eigene Kraft diese Aufgabe übernommen und sich dabei
zuviel zugemutet..."

Reizbarkeit der Nerven, rheumatische Leiden, die Kopf und Augen, dann auch
die Brustorgane in Mitleidenschaft zogen, machten seine Ablösung vor Eintritt des
Spätherbstes 1857 erforderlich28. Blankenburg erhielt 1856 den Roten Adler-
Orden IV. Klasse und kam am 18. August 1857 in den Generalstab. Bereits am
30. April 1857 wurde er durch den Hauptmann im Ingenieur-Korps Stellien abgelöst
, dem vom 21. Juli 1861 bis 11. August 1863 der Ingenieur-Hauptmann
v. Mach folgte. Beide gehörten ebenfalls der 3. Ingenieur-Inspektion an und waren
„kommandiert zum Ausbau der Stammburg Hohenzollern". Ersterer wurde am
21. Juli 1861 zum Major befördert und als Ingenieur-Offizier nach Koblenz versetzt
, letzterem folgte am 11. August 1863 der sehr befähigte Ingenieur-Hauptmann
Hindorf. Infolge des Kriegsausbruchs gegen Dänemark (1. Februar 1864)
wurde Hindorf vorzeitig abberufen, so daß er sich persönlich beim Bau nicht mehr
auswirken konnte. Er wurde am 30. Januar 1864 zum „Compagnie-Commandeur"
im Pommerschen Pionier-Bataillon Nr. 2 29 in Stettin ernannt und verließ bereits
am 9. Februar 1864 die Burgso.

Der bereits erwähnte General v. Prittwitz - mit vollem Namen „v. Prittwitz
und Gaffron" - war, damals noch Major, am 25. März 1841 von Preußen dem
König von Württemberg auf dessen Bitte zum Ausbau der Bundesfestung Ulm an
der Donau, für den Württemberg dem Deutschen Bund gegenüber verantwortlich
war, zur Verfügung gestellt worden, weil Württemberg nicht über ein ausreichend
durchgebildetes Ingenieurpersonal verfügte. Prittwitz hatte sich als langjähriger

17 Walther Genzmer, Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns, Bd. 1, Kreis Hechingen, Hechingen 1939,
S. 185.

28 StASi, Ho 235 P, V A Nr. 5.

29 1914: Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2, Stettin.

30 Generallandesarchiv Karlsruhe (abgekürzt: GLAKa), 456, Pak. 13/1; Graf Stillfried, a.a.O.,
S. 24.

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