Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0021
Edilbert Menne

In der Erinnerung Pater Edilberts war es freilich mehr „seine rechtschaffene
Mutter" 26 als der Stiefvater, welche „die Erziehungssorge auf sich nahm und durch
unermüdete Arbeitsamkeit, Sparsamkeit und kluge Haushaltung so viel erwarb,
daß sie ihn und seinen älteren Bruder... konnte studieren und Musik lernen
lassen "".

Es muß eine einfache Lebensart und eine tief religiöse Atmosphäre im Hause
Menne bzw. Rahn geherrscht haben. Das kann man aus den Berufszielen der drei
Kinder schließen. Alle drei weihten ihr Leben dem Dienste Gottes. Sylvester Joseph
Ignatius trat im Jahre 1771 in das Kapuzinerkloster in Augsburg als Novize ein
und erhielt den Ordensnamen Joseph a Cupertino 28. Maria Anna Karolina, „die
ihre Aeltern nachher in ihrem Alter und Krankheiten von ihrer Handarbeit nährte
und verpflegte 2°", war - wohl nach dem Tod der Eltern - als Haushälterin des
Stadtpfarrers Josef Karl Reiner im ehemaligen Canonicat und Pfarrhaus von
St. Moritz tätig M.

2. In der Schule der Jesuiten von St. Salvator

Bartholomäus Sympert Menne wurde eine ausgezeichnete Schulbildung zuteil.
Mutter und Stiefvater sandten ihn in das Gymnasium der Jesuiten St. Salvator.

Es war eine alte, traditionsreiche Anstalt, die auf eine Stiftung der beiden Fuggerneffen
Philipp Eduard und Octavian zurückgingSI. Der Rat der Freien Reichsstadt
hatte seinerseits bei der Errichtung der Schule folgende Bedingungen gestellt:
„Erstens soll nur eine gemeine oder Privatschule und keine Universität angelegt"
werden 32. Von den Trägern der Schule wurde verlangt, es sollten „weder sie noch
ihre Schüler dem Religionsfrieden zuwider handeln" **. Außerdem sollten die Jesuiten
„die Kinder der hiesigen Bürger, sie seyen reich oder arm, ohne Unterschied
und ohne Bezahlung eines Schul- oder Lehrgeldes treu und fleissig unterrichten S4.

26 Felder I 469.
" Ebenda.

28 Vgl. Felder I 469. — P. Joseph Menne OFM Cap. blieb im Augsburger Kloster bis zur Aufhebung
der Schwäbisch-Pfälzischen Ordensprovinz, die — 1770 als Kustodie errichtet — 1782 die Klöster
von Höchstädt, Augsburg und Dillingen integrierte, 1791 Provinz wurde und in den napoleonischen
Wirren unterging. (Vgl. dazu A. Hohenegger — B. P. Zierler, Geschichte der tirolischen Kapuziner
-Ordensprovinz II, Innsbruck 1915, S. 179—180). P. Menne suchte und fand Aufnahme in der
Tiroler Provinz, wo er in verschiedenen Klöstern wirkte, bis er am 12. Januar 1815 in Kitzbühel
starb. Vgl. Mortuale OFM Cap. IV (Oeniponte s. a.) 26. — Für Hinweise danke ich P. Andreas
Weiss OFM Cap. vom Provinz-Sekretariat der Tiroler Kapuziner.

2» Felder I 469.

30 s. u. Anm. 253.

31 Die beste Darstellung im zeitgenössischen Stil gibt der ehemalige Archivar und Bibliothekar des
Benediktinerstifts St. Ulrich und Afra, Augsburg, P. Placidus Braun OSB, in seiner »Geschichte
des Kollegiums der Jesuiten in Augsburg", München 1822. — Vgl. auch Paul von Stetten, Beschreibung
der Reichs-Stadt Augsburg, nach ihrer Lage, jetzigen Verfassung, Handlung und den zu
solcher gehörenden Künsten und Gewerben, auch ihrer anderen Merkwürdigkeiten, Augsburg 1788,
82 f., 177 f.

32 Placidus Braun, Geschichte des Collegiums der Jesuiten in Augsburg, München 1822, 26.

33 Ebenda.

34 Ebenda.

1*

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0021