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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0034
Biemer

gründeten Ordenshochschule für Philosophie 127 nicht nur „der Typ des schlichten
franziskanischen Ordenspaters", sondern auch „der aufopferungsvolle Lehrer und
der ganz seiner geistigen Arbeit sich hingebende Gelehrte" 128.

Hier begann Frater E. Menne vermutlich im Herbst 1770 sein Philosophiestudium
, d. h. er führte die an St. Salvator mit der Logik begonnenen philosophi-
schenStudien fort. Als Lektoren werden für dasjahrl771 Stephan Weiss undValen-
tin Bambach, 1772 Marcian Wagner und Valentin Bambach genannt129; Repetitoren
der Philosophie waren 1771 Marcian Wagner, 1772 Julian Burckard 13°.

Der bedeutendste unter diesen Lehrern war zweifellos Valentin Bambach
(1738-1819), der am 22. September 1760 nach Beendigung seiner philosophischen
Studien in den Orden eingetreten war, als Lector der Theologie in Dettelbach und
Salzburg hervortrat und vier Jahre lang auf Einladung des Abtes von Theres 131 bei
den Benediktinern systematische Theologie und kanonisches Recht gelesen hatte 13ä.
„Er galt als einer der brauchbarsten Männer seines Ordens." 133

Während Bambachs Tätigkeit als Historiker seines Ordens 134 und als apologetischer
Theologe 185 aus seinen Schriften noch zu erkennen ist, bleiben für die
Würdigung seiner philosophischen Tätigkeit nur die Disputationsthesen seiner Hörer
als Zeugnisse.

127 Der erste Guardian Marquardus Leo (gest. 1633) hat das philosophische Studium im Augsburger
Kloster mit Hilfe von Graf Maxim. Fugger gegründet. Aber es war nicht durchgehend vom
Orden beansprucht: „Dann hat der Augsburger Konvent sehr lange den ersten Teil des philosophischen
Studiums zu lehren gehabt: 1678—1750. Von 1751 bis 1781 teilten sich Augsburg und
Lenzfried/Kempten in die Aufgabe; von 1783—1802 wiederum hatte Augsburg allein alle Jahrgänge
zu bestreiten." — Diese etwas unklaren Angaben von K. Haupt (Bavaria Franciscana
Antiqua V 519) würden entweder besagen, daß man zur Zeit, da Menne in Augsburg Philosophie
studierte, zeitweise nach Lenzfried mußte (was Menne mit keinem Wort erwähnt), oder aber daß
ein Teil der Studenten das ganze Studium in Lenzfried bzw. in Augsburg durchführen konnte. —
In jedem Fall scheint Menne, der ja schon mit dem Philosophiestudium in St. Salvator begonnen
hatte, nur in Augsburg gewesen zu sein.

128 Ebenda 518.

128 Analecta Franciscana VIII 264.
"0 Ebenda.

131 Ober die ehemalige Benediktinerabtei Theres (1041/45—1803) vgl. W. G. Neukam, im: Jahrbuch
für fränkische Landesforschung 32 (Kallmünz 1963) 225—237; auch A. Wendehorst, in: Lexikon
für Theologie und Kirche, 2. Aufl., X (1965) 97-98.

132 Vgl. Analecta Franciscana VIII 492 f.
M» Ruland, in: ADB II (Leipzig 1875) 36.

134 Vgl, seine „Chronica Provinciae Argentinae seu Alemaniae Superioris F. F. Minorum Strictioris
Observantiae a saeculo XIII, quo S. P. Franciscus Seraphicum Ordinem instituit, conscripta a
P. Valentino Bambach, Lect. Jub., p. t. Custode et Chronologo, an. 1798." Das MS befindet sich
im Franziskanerkloster S. Anna in München.

135 Unter den 14 Titel zählenden Schriften seiner Bibliographie (Analecta Franciscana VIII 492—493)
scheint das bedeutendste der gedruckten Werke sein Buch: „F. Valentini Bambach F. S. T. L., Unius
ueri Dei una uera Religio aduersus modernos incredulos et Nouatores profanos vindicata. Tom. I:
De Deo verae Religionis fundamento. Wirceburgi (Jo. Jac. Stahel) 1785. Tom. II: De unius
revelatae Religionis veritate. ibid. 1786".

Sehr wahrscheinlich ist diese Arbeit durch eine Disputationsthese von 1777 angeregt oder grundgelegt
worden: „Principia religionis Christiano-catholicae aduersus modernos incredulos, Deistas
et nouatores profanos uindicata ... defendentibus Coelestino de Crignis, Joachimo Mühlfeld,
Athanasio Pleyer ... 9. April. 1777." (Analecta Franciscana VIII 493).

In seinem Band „De Deo verae Religionis fundamento" (dem einzigen, der zu erreichen ist)
schreibt Bambach im Praeloquium, daß er die Offenbarungsreligion gegen die Deisten verteidigen
will: „Deistae uero negant omnem Religionem reuelatam, hoc est dictu, omnem Dei legem . . .

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