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Edilbert Menne
andern, die Arbeit erleichtern, Brod des Wortes Gottes dem hungernden Volke verschaffen
zu können" ,18.
Auch der erste Jahrgang der „Neubearbeiteten Predigtentwürfe auf die Festtage
", der 1790 erschienen war, wurde 1792 zum zweitenmal aufgelegt. Im gleichen
Jahr wurden die beiden zweiten Jahrgänge für Sonn- und Festtage gedruckt, zwei
Jahre darauf der dritte Band für die Sonntage und 1795 der dritte für die Festtage.
— Aber Menne ging das noch zu langsam. Er wollte „fast alle sechs Jahrgänge in
zwey Jahren" gedruckt haben Statt dessen zog sich die Publikation bis 1802 hin.
Inzwischen hatte sich Menne mit einer Dorfkatechese für Kinder beschäftigt.
Seine eigene, gründliche katechetische Unterweisung in St. Salvator 220, seine persönlich
schlichte und einfältige Art und seine große Belesenheit in moraltheologischer
, homiletischer und katechetischer Literatur boten die beste Garantie für den
Erfolg der „Leichtfaßlichen katechetischen Reden eines Dorfpfarrers für die Landjugend
", die 1792 in vier Bänden bei Nicolaus Doli in Augsburg erschienen, 1795
zum zweiten, 1802 zum drittenmal aufgelegt wurden.
Gleichzeitig mit den „Katechetischen Reihen für die Landjugend" erschien bei
J. B. Merz ein Pendant zu den „Neubearbeiteten Predigtentwürfen" unter dem
Titel „Verschiedene Fest- und Gelegenheitsreden".
Mit seinem nächsten Werk, den „Biblischen Predigten" (1794) wollte Menne
„für Tirins m Bibelauslegung" einen brauchbaren Index für Kontrovers- und Sittenlehren
schaffen und zugleich „für die Verkündiger des göttlichen Wortes ein ins
Kurze gefaßtes Predigtbuch von drey Jahrgängen auf alle Sonn- und Festtage" 222.
Der Erfolg der „Katechetischen Reden für die Landjugend" ließ Menne daran denken
, „auch dem erwachsenen Landvolke das Wort Gottes faßlicher und eingreifender
, nach seinen Begriffen und nach seinem Gefühl" in Katechesen vorzutragen
Und als N. Doli 1795 seine „sechsbändige, für Katholiken gefaßte Ausgabe der
Predigten über die ganze christliche Moral aus den Werken der besten deutschen
Redner gesammelt" herausgebracht hatte, befaßte sich Menne mit dem Entwurf
einer umfassenden Erwachsenenkatechese.
Während bei Ignaz Wagner in Augsburg die erste geistliche Erbauungsschrift
Mennes „Meine Betrachtungen in mitternächtlichen Stunden über christliche Tugenden
" gedruckt wurde, begann die Arbeit an der „Großen Katechese eines Dorfpfarrers
für das Landvolk". Die ersten drei Bände kamen noch 1796 heraus, 1797
folgte der vierte, 1798 der fünfte, 1799 der sechste Band. „Nach dem Antrag des
Verfassers wären es wohl dreißig Bände geworden, wenn nicht die leidigen Zeitumstände
es nothwendig gemacht hätten, die Zahl der Bände zu vermindern." 224
"8 Ebenda S. VII f.
»• Felder I 475.
220 »Die Katechese erfreute sich fortgesetzt regster Förderung auf Seiten der Jesuiten, um so mehr,
als die Wichtigkeit derselben von den dazu Berufenen vielfach noch immer nicht erkannt und gewürdigt
wurde." Duhr II 185. — Vgl. Braun, Jesuiten 112—114.
221 Gemeint ist Jacob Tirinus SJ (1580—1636), dessen Hauptwerk „Commentarius in Vetus et Novum
Testamentum", Antwerpen 1632, noch lange in Gebrauch war; vgl. die Neuauflage von Brunengo
, Turin 1882-1884.
222 Biblische Predigtentwürfe S. VI.
223 Felder I 479.
224 Ebenda 480.
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