Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0108
Kaufhold

becher von 1529 mit den emaillierten Brustbildern König Ferdinands und seiner
Gemahlin Anna von Ungarn und Kaiser Friedrich III.

Eine weitere Zierde des Museums bildeten Glanzstücke der Tischlerkunst, so
der rheinische Stollenschrank um 1550 und der reich geschnitzte Nußholzschrank
um 1600 aus dem Kloster St. Gallen. Sehenswert waren auch die zahlreichen geschnitzten
Minnekästchen aus der romanischen und gotischen Zeit291.

Georg Swarzenski, ein besonderer Verehrer der Sigmaringer Sammlung, sieht
den besonderen Reiz dieses Museums in der vielseitigen und doch ganz harmonischen
Gesamtwirkung292.

Während der Kriegsjahre 1914-1918 war das Museum zeitweise geschlossen. Bemerkenswert
ist der Ausbau des Museums durch Neuerwerbungen auch in diesen
schweren Jahren 293. Nach dem Kriege fand die Sigmaringer Sammlung immer mehr
Beachtung, und es setzte ein Besucherstrom ein. Franz Rieffei, der öfters in Sigmaringen
weilte, schreibt: „Seit man nicht mehr so leicht die Uffizien und"den Bargello
besuchen kann, mehren sich die Besucher der kleinen deutschen Museen, unter anderen
namentlich des Museums in Sigmaringen; inzwischen haben so viele Kunstfreunde
und Kunstforscher diese Sammlungen heimgesucht und in sie hineingeleuchtet..294
Fachgelehrte zeigten ein gesteigertes Interesse für die verschiedenen Kunstabteilungen
. Die Kunsthistoriker von Basel, Dr. Hans Koegler und Professor Schmid, bestimmten
das Gemälde „Das Urteil Salomons" als Werk von Hans Holbein d. J.295
Direktor Hagelstange vom Wallraf-Richartz-Museum Köln bearbeitete die altkölnischen
Gemälde2M. Dr. Halm vom Bayerischen Nationalmuseum, München, fertigte
ein Gutachten über die Leuchter von Kettenacker und vermittelte den Ankauf der
Kreuztragung von Hans Holbein d. Ä. aus dem Benediktinerkloster St. Bonifaz in
München 297. Der reiche Bestand an niederländischen Gemälden war für den Spezialisten
Max Friedländer immer wieder ein Anlaß, nach Sigmaringen zu kommen und
neue Bestimmungen vorzuschlagen. Seine Forschungen hat er in mehreren Kunstzeitschriften
veröffentlicht29S. Mit dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Museums Berlin
, F. Deneken, unterhielt Groebbels einen ausgedehnten Briefwechsel 299. Die Münchener
Direktoren Professor Kinkelin und Professor Graeff berieten Groebbels in
Fragen der Restaurierung S9°. Vom nahen Donaueschingen kam Dr. Feurstein, der
eine Monographie über den Meister von Meßkirch schrieb S01. Genannt seien noch
aus Berlin Professor Fritz Winkler und aus Basel Professor Paul Ganz. Georg Ritter
von Orterer, Direktor der Münchener Pinakothek, und A. J. Maier, Direktor des
Herzoglichen Museums in Braunschweig, und andere Kunstgelehrte standen mit

291 Die Zusammenstellung der Kunstwerke wurde entnommen aus: Pantheon I, 1928, 1, 2, 3.

292 Georg Swarzenski, Der Verkauf der Sigmaringer Sammlung, in: Zeitschrift für bildende Kunst 62
(1928/29) S. 268.

583 Vgl. Quellenanhang Nr. 17.

894 Franz Rieffei, Das Fürstlidi Hohenzollernsche Museum zu Sigmaringen. Gemälde und Bildwerke,

Stadel-Jahrbudi 3/4 (1924) S. 55.
295 Vgl. Anm. 275.

286 FHBS, Registratur, Korrespondenz 1905-1927.

297 Vgl. Anm. 279 und 290.

298 Jahrbudi der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen 1915, S. 82; Repertorium für Kunstwissenschaft
XXVI, S. 86.

299 FHBS, Registratur, Korrespondenz 1905-1927.
s»° Ebenda.

301 Heinrich Feurstein, Der Meister von Meßkirch im Lichte der neuesten Funde und Forschungen,
Oberrheinische Kunst 1934, S. 93 ff.

106


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0108