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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1968/0118
Kaufhold

Westen wurde eine Wendeltreppe als Verbindungsgang zum Museum eingebaut.
Das Vorbild für die neu eingerichtete Sammlung war das Landesmuseum in Zürich.
Die Neuordnung und -aufstellung erfolgte unter Beratung des Direktors der Altertümersammlung
der Württembergischen Landeskunstsammlungen, Dr. Goessler.
Dr. Paret aus Stuttgart führte die Aufstellung durch. Er versuchte, eine möglichst
vollständige Ausstellung des vorhandenen Fundmaterials zu erreichen 333. Die Fundgegenstände
der Altsteinzeit bis zur alemannischen Zeit sind chronologisch in den
Vitrinen aufgestellt. Einzelne reiche Grabfunde sind besonders gekennzeichnet. In
drei Vitrinen in der Mitte des Raumes wird der Gammertinger Fund geschlossen
aufbewahrt. Die mittlere Vitrine enthält die Funde aus dem sogenannten Fürsten-
grab, u. a. den Spangenhelm und die eiserne Brünne. Römische Waffen, Geräte und
Schmucksachen sind in Vitrinen auf der rechten Seite untergebracht. Das ehemalige
Gipskabinett im Osten wurde dem Raum angegliedert und als mittelalterliche Gerichtsstube
eingerichtet. An den mit einer neuen Holzverkleidung ausgestatteten
Wänden sind Richtschwerter, Henker- und Folterwerkzeuge zu sehen,34.

Die reichhaltige vor- und frühgeschichtliche Sammlung dient durch diese vorbildliche
Aufstellung der Fachwissenschaft und der Heimatgeschichtesss.

Gustav Hebeisen veröffentlichte in der Tageszeitung einen Artikel über die
Bestände des neu eingerichteten Museums 336. Durch Forschungen im fürstlichen
Archiv hatte sich Hebeisen mit den Künstlernamen der näheren Umgebung vertraut
gemacht. Diese Studien waren eine gute Voraussetzung für die Herausgabe eines
Katalogs des Fürstlich Hohenzollernschen Museums, den Hebeisen 1932 im Auftrag
des Fürsten veröffentlichte 337. In der Einführung des Katalogs beschäftigt sich Hebeisen
ausführlich mit dem neuesten Stand der Kunstwissenschaft über den Meister
von Meßkirch und den Meister von Sigmaringen. Die Gemälde und Schnitzwerke
erfahren eine ausführliche Beschreibung; Kunstgewerbe und prähistorische Sammlung
werden nur kurz erwähnt. Unter den Kunstwerken wird auch das im Museum
aufgestellte Mobiliar erfaßt 338.

Am 21. September 1940 starb Gustav Hebeisen. Die Betreuung des Museums
übertrug Fürst Friedrich bis 1950 dem Sammlungsverwalter Lothar Haug, der sich
schon als Galeriediener unter Groebbels in die schwäbischen Kunstwerke des
Museums eingearbeitet und mit Hebeisen vielfältige Aufgaben und die Führungen
übernommen hatte.

Die Kriegsjahre 1939 bis 1945 und die Besatzung des Schlosses nach dem Kriege
fügten zwar dem Museum keinen Schaden zu, aber die Arbeiten und Erwerbungen
sistierten.

335 FHBS, Registratur Nr. 24, Fundsachen.

334 Vollstreckungsurteil und Richtschwert, mit dem letztmals 1817 ein Verbrecher in Sigmaringen
öffentlich hingerichtet wurde.

335 Siegwalt Schiek, Das Hallstattgrab von Vilsingen, in: Festschrift für Peter Goessler, Stuttgart
1954, S. 150-167.

336 Hohenzollerische Volkszeitung 1929, Nr. 143.

337 Hebeisen, Katalog; vgl. Anm. 191.

338 Heinrich Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, 1, 1968, S. 80, Abb. 178.

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