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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0018
Maren Kuhn-Rehfus

noch die Wiese am Espan und das Wiesenstück im Zeirn zurück. Diese wenigen
Stücke machten jedoch keineswegs ihren gesamten liegenden Besitz aus. Vielmehr
läßt der am 13. Juli 1594 erfolgte Verkauf von 3 Vierteln Wiese in der Aw, zwischen
den Gütern des Schneiders Adam Schreck und des Thomas Steb gelegen, um
60 fl an Graf Karl von Hohenzollern-Sigmaringen erkennen, daß sie daneben noch
anderen Grund und Boden besaß, der ihr zu eigen gehörte. Als Pfleger Margarethe
Fröhlichins, Tusseins Royen Witwe, werden in dieser 1594 ausgestellten Verkaufsurkunde
der alte Bürgermeister Hans Bürcklin und der Schneider Adam Schreck
genanntdie unter Umständen Anhaltspunkte für den weiteren Verwandtenkreis
Margarethes bieten könnten.

Die Höhe des Gesamtvermögens der Witwe Roy läßt sich nicht genau bestimmen
. Daß sie aber zu den reichen Bürgern Sigmaringens gehörte, geht aus dem
Verzeichnis der Steuerzahler von 1572 18 hervor. Mit der Steuersumme von 2 lb 2 ß
3 h lag sie an 16. Stelle der Personen mit dem höchsten Steueraufkommen und damit
weit über der durchschnittlichen Steuerbelastung der städtischen Steuerzahler. Von
diesem Steuerbetrag kann auf ein überdurchschnittlich großes Vermögen geschlossen
werden. Bis zu ihrem Tode hatte sich ihr Vermögen durch die Aussteuerung ihrer
Kinder offenbar verringert und belief sich laut Steuerregister von 1593 auf 500 fl
Margarethe starb Ende des Jahres 1594 oder Anfang des Jahres 1595 und hinterließ
anscheinend jedem ihrer noch lebenden Kinder 72 fl. Davon mußten die außerhalb
der Grafschaft Sigmaringen wohnenden Kinder und Schwiegersöhne den Abzug
, d. h. einen bestimmten Prozentsatz von der Erbschaft, an den Grafen abführen,
weil sie Vermögenswerte aus seinem Territorium ausführtenI0.

2. Die Kinder des Matthäus Roy und der Margarethe Fröhlich

Aus der Ehe des Matthäus Roy mit Margarethe Fröhlich gingen mehrere Kinder
hervor, von denen sieben sicher bekannt sind, nämlich Johann, der Vater des
Fidelis, Karl, Magdalena, Margarethe, Adolf, Jakob und Helene. Die Töchter heirateten
entsprechend der Stellung ihrer Eltern in Familien der gehobenen Schichten
in Sigmaringen, Pfullendorf und Krauchenwies ein, die Söhne folgten dem Vater
im Gewerbe nach, erlernten ein Handwerk, und einer wurde reisiger Knecht. Insbesondere
die beiden ältesten Söhne, Johannes und Karl, setzten die väterliche
Tradition in beruflicher und wirtschaftlicher Hinsicht fort.

a) Magdalena war mit Johann Kaudermann verheiratet, der den Beruf eines
Hafners ausübte*1. 1590 war er bereits Mitglied des Rats bzw. Gerichts zu Sigmaringen
, 1597 wird er ausdrücklich als Richter in dem aus 12 Personen bestehenden
Gericht der Stadt Sigmaringen genannt und bekleidete in den Jahren von 1602 bis
1605 die Ämter eines Schultheißen und Ziegelschauers, 1610 eines Brotschauers und

" FAS, DS, Rub. 75, Nr. 476.

18 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2322.

18 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2324.

*• FAS, DS, Rub. 128, Nr. 35 o, Geldrechnung von 1594/95.

" ProvinzA der Tiroler Kapuziner, Innsbruck, Konstanzer Informationsprozeß, Bd. 1, foL 141; StAS,
a. a. O., Prot. 2 (1590 Jan. 30; 1591 Okt. 10).

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