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Maren Kuhn-Rehfu»

e) Jakob Roy war reisiger Knecht beim Grafen von Hohenzollern-Sigmaringen
und muß nach dem 23. April 1584 gestorben sein41. Sein vermutlich kurzes Leben
liegt im Dunkel.

Bedeutsam für die Fortsetzung des Mannesstammes der Familie und für die
Tradierung des Familiennamens in Sigmaringen waren die beiden ältesten Söhne
Tussins, nämlich Johannes, der Vater des Fidelis, und Karl.

3. Karl Roy der Ältere und sein Verwandtenkreis
a) Wirtschaflliche und gesellschaftliche Position

Karl, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Neffen oft der Alte oder
der Ältere genannt, übte zunächst den Beruf eines Schreiners aus und stand in den
Jahren 1586 und 1587 in gräflich sigmaringischen Hofdiensten Von 1592 an betätigte
aber auch er sich wie sein Vater als Wirt. Der Name seines Gasthofes bleibt
unbekannt. Ein Eintrag in der herrschaftlichen Geldrechnung von 1594/1595 besagt
nur, daß Karl vom Grafen von Hohenzollern-Sigmaringen eine Wirtschaft zusammen
mit dazugehörigen liegenden Gütern zu Lehen erhalten habe und davon Zins
zahlen müsse4S.

Durch dieses Gewerbe und einen wohl nebenher geführten Handel wurde Karl
ein reicher Mann. Als Schreiner im Jahr 1585 bezahlte er lediglich 32 kr für ein
kleines Vermögen, das nur knapp über 150 fl liegen konnte, als Wirt im Jahr 1593
aber bereits 4 fl 40 kr, was 1400 fl Vermögen entsprach. Sein Besitz wuchs stetig an
und erreichte 1599-1601 mit 1600 fl seinen Höhepunkt. Damit war Karl Roy der
sechstreichste Sigmaringer Bürger von insgesamt 192 städtischen Steuerzahlern. Bei
seinem Tod, der zwischen dem 15. Dezember 1609 und dem 26. Januar 1610 eingetreten
sein muß, versteuerte er noch 1400 fl

Karl verfügte über relativ umfangreichen Grundbesitz, den er teilweise von
seiner Mutter und seinem lange vor ihm verstorbenen Bruder Hans geerbt hatte.
Dieser lag auf Sigmaringer Gemarkung in Wintelin (Wentel), Brenzkofen, Berken,
im Espan, Zeirn, Ampfertal, auf dem Weidenwasen und hinterm Waldperg und
war teils dem Grafen zinspflichtig, teils freies Eigen. Hinzu kam sein Haus, das in
der Stadt am Marktplatz lag und demjenigen benachbart war, das die Schwester
des Grafen Karl II. von Hohenzollern-Sigmaringen, die Erbtruchsessin Eleonora
von Waldburg, bewohnte. Wie aus einem Streit mit dem Grafen hervorgeht, war
dies sein neues Haus und besaß in einem Winkel, den es mit dem Truchsessischen

41 Er wird in den gräflichen Geldrechnungen der Rechnungsjahre 1582/1583 und 1583/1584 mit einer
jährlichen (halbjährlichen?) Besoldung von 7 fl aufgeführt und in letzterer nach der an Georgi
fälligen Entlohnung als verstorben bezeichnet (FAS, DS, Rub. 128, Nr. 31 a und 33 a).

« StAS, a. a. O., Prot. 1, fol. 42 v-->4 r; Prot. 14, Teil 3, fol. 87 r, 143 r, 153 v.

43 FAS, DS, Rub. 128, Nr. 35 o; StAS, a. a. O., Prot. 1, fol. 301 v, 319 v-320 r, 325 r, 340 v,
415 v, 424 v.

44 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2323 ff.; am 15. Dezember 1609 lebte Karl Roy d. Ä. noch, am
26. Januar 1610 war er bereits beerdigt (StAS, a. a. O., Prot. 3, fol. 256 r, 284; Prot. 3, Teil 3,
fol. 111 r).

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