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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0024
Maren Kuhn-Rehfus

ehelichen Verbindungen eingingen und allenfalls der bürgerlichen Mittelschicht angehörten
.

Die Tochter Rosina heiratete Stoffel (Christoph) Ort, Sohn des Jopp und der
Anna Ort48. Ihr Schwiegervater Jopp war von 1578 bis 1589 Pfistermeister des
Klosters Wald gewesen. Wenige Jahre nach seinem Dienstaustritt starb er (1593
war er bereits tot). Obgleich er zunächst ein äußerst geringes Vermögen versteuerte
(1572 16 ß, 1585 36 kr), muß er in der 80er Jahren zu einem mittleren Besitztum
gelangt sein, denn seine Witwe, die einige Zeit in Jungnau lebte und 1614/1615
starb, besaß die recht ansehnliche Summe von 600-700 fl4*, während ihr Sohn
Stoffel bei seinem Tod im Jahr 1611 lediglich 300 fl Vermögen, vorher noch weniger
sein eigen nannte. Er war bezeichnenderweise auch nicht in den städtischen Selbstverwaltungsgremien
vertreten.

Seine Witwe Rosina ging nach dem 11. Februar 1612 mit dem 24 Jahre alten
ledigen Georg Steeb, Sohn des Sechsers, Feuerschauers und Erbleheninhabers des
Sigmaringer Pfarrwiddumgutes Thomas Steeb, eine zweite Ehe ein und brachte drei
Kinder mit: Johann Wilhelm, getauft am 3. Mai 1603, Jopp, verheiratet mit Maria
Biechler, ein Biersider, der später in den Jahren von 1628 bis zu seinem Tode 1656
kontinuierlich unterschiedliche städtische Ämter wie die eines Sechsers, Umgelters,
Feuerschauers, Kasten- und St. Sebastianspflegers, Richters, Rechners, Untergängers,
Wein-, Fleisch- und Weideriaubers innehatte und 1650 zum Schultheißen gewählt
wurde, und ein weiteres Kind unbekannten Namens. Auch Georg Steebs Vermögen
von 250 fl, das er bei seiner Eheschließung besaß, war bescheiden. Da er aber ein
noch junger Mann war, stand er erst am Beginn seiner Berufstätigkeit. Schon 1613
versteuerte er 450 fl. Sein Vater hatte immerhin 700 fl besessen50.

Friedrich Roy, der jüngere Bruder Rosinas, suchte am 13. November 1612 in
vermutlich noch minderjährigem Alter um den herrschaftlichen Konsens zu seiner
Hochzeit mit Eleonora Unger nach. Sie entstammte einer Sigmaringer Schreinerfamilie
, und sowohl ihr Vater Martin als auch ihr Bruder Thomas, der seit der
Wahl im Jahre 1620 in den verschiedensten städtischen Ämtern tätig war51, übten
dieses Handwerk aus. Martin hinterließ 600 fl. Friedrich Roys Vermögen war nur
durchschnittlich und belief sich auf 300 fl. 1616 war er genötigt, 70 V« fl verzinsliches
Darlehen beim Schultheißen Nikolaus Sarwey, 1618 15 fl bei den Pflegern des
Ernst Bosch aufzunehmen. Er hatte Äcker im Ampfertal, im Rubacker, in Bergg,
eine Wiese in Riedern und verkaufte 1614 ein Haus am Schulgäßle, das seiner Frau
Eleonora gehörte, um 300 fl und 1615 ein an die Stadtmauer anstoßendes Haus,
welches er von dritter Seite angekauft hatte, um 150 fl. Nachdem er Ende des Jahres
1618 oder Anfang 1619 gestorben war, heiratete Eleonora Unger den Sigmaringer
Bürger Jakob Matheiß und in dritter Ehe Hans Buecher. Aus ihrer Ehe mit Friedrich

48 PfarrA Laiz, Kirchenbuch 1, fol. 24 r; StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2322 ff.

49 StadtA Sigmaringen, Akten 2322 ff.; Maren Rehfus, Das Zisterzienserinnenkloster Wald, Arbeiten
zur Landeskunde Hohenzollerns, Heft 9 (1971), S. 460.

50 StadtA Sigmaringen, Ratsprot. 2, fol. 9 r; ebenda, Akten Nr. 356, 2194, 2323 ff.; PfarrA Laiz,
Kirchenbuch 1, fol. 24 r; StAS, a. a. O., Prot. 3, Teil 3, fol. 255 v.

51 Thomas Unger wurde 1620, 1630, 1631, 1641 zum Sechser und Feuerschauer gewählt bzw. in diesen
Ämtern bestätigt, 1630, 1631 zum St. Sebastianspfleger, im Dezember 1631 zum Richter (StadtA
Sigmaringen, Akten Nr. 356).

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