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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0027
Die Sigmaringer Familie Roy

b) Der Gasthof zum „Adler"

Die Lokalisierung von Hans Roys Gasthaus könnte für die Frage nach dem
Standort des Fidelis-Geburtshauses interessante Aufschlüsse geben und möglicherweise
zu neuen Ergebnissen führen. Daher soll im folgenden zu klären versucht
■werden, welchen Gasthof Hans Roy betrieb und wo dieser lag.

Die Protokolle und Rechnungen der Grafschaft Sigmaringen bezeichnen Hans
Roy zwar gelegentlich als Wirt, nennen leider aber nie den Namen seiner Wirtschaft
"0. Den ersten Anhaltspunkt gibt das herrschaftliche Urbar der Stadt Sigmaringen
, das Anfang des Jahres 1579 aufgenommen und am 24. März 1579 in
der Reinschrift abgeschlossen wurde*1. Hierin wird Hans Tussins Wirtshaus erwähnt
, das auf dem Markt neben der Behausung der Leonora Werdenbergerin
stand. Da das Werdenberger Haus mit dem heute zwischen der Apothekergasse und
dem Gasthaus „Traube" gelegenen Haus identifiziert worden ist, paßt diese Standortbeschreibung
nur auf den Platz des heutigen Gasthofes zur „Traube". Es kann
also als gesichert gelten, daß Hans Roys Wirtschaft an der Stelle der heute noch
existierenden „Traube" lag.

Obgleich der Name dieses Royschen Wirtshauses auch in diesem Zusammenhang
nicht erscheint, muß es sich um das Gasthaus zum „Adler" gehandelt haben. Diese
Vermutung kann mit verschiedenen Tatsachen untermauert werden:

1. Die drei noch unmündigen Kinder des verstorbenen Schultheißen Hans Roy mit
Namen Karl, Marx (der nachmalige Fidelis) und Georg Roy verkauften am
26. Juli 1594 durch ihre beiden Pfleger neben anderen von ihrem Vater ererbten
Liegenschaften auch den dritten Teil der Herberge zum „Adler", der dem jüngsten
Kind Georg gehörte, um 700 fl an den Grafen Karl II. von Hohenzollern-
Sigmaringen *2.

2. Auch die Wirtschaft des Christoph Wurm, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts
jahrelang als Adlerwirt bezeugt ist, wird in einem Verzeichnis der herrschaftlichen
Eigengüter in der Stadt Sigmaringen auf denselben Platz lokalisiert: Sie
liege auf dem Markt neben einem dem Grafen gehörenden Haus M. Dieses Haus
ist sicher mit dem alten Werdenberger Haus gleichzusetzen, so daß der „Adler"
wiederum mit der jetzigen „Traube" identifiziert werden muß.

3. Der Vorgängerbau der heutigen „Traube" beherbergte nach den Forschungen
des Oberlehrers Keller noch bis in das 18. Jahrhundert den Gasthof „Adler".
Erst nach dem Abriß des Hauses im Jahre 1722 und seiner Wiedereröffnung
1739 wurde der Name in „Traube" umgeändert, während eine Wirtschaft
„Adler" 1725 neben dem heutigen Amtsgericht neu errichtet wurde 64.

Die Zusammenstellung und der kritische Vergleich dieser Quellenaussagen und
älteren Forschungen führen zu dem Resultat, daß der Fidelis-Vater Hans Roy von

•» StAS, a. a. O., Prot. 1, fol. 234 r; Prot. 14, Teil 3, fol. 152 v; FAS, DS, Rub. 128, Nr. 33 a.
B FAS, DS, ausgefolgte Akten, Rub. 137, Nr. 3.
« FAS, HS, Rub. 143, Nr. 242.

M FAS, DS, Rub. 75, Nr. 506; StAS, a. a. O., Prot. 2, fol. 278 r; Prot. 3, fol. 95 v, 199 v.

M StadtA Sigmaringen, Nachlaß Keller, Nr. 164. Die Angabe Kellers, Adlerwirt sei laut einer
.Ordnung für die Wirte der Stadt Sigmaringen" im Jahre 1578 Marx Ziegler gewesen, kann nicht
verifiziert werden, da eine solche Ordnung weder im FAS noch im StAS auffindbar ist.

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