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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0029
Die Sigmaringer Familie Roy

„Adler" ab70 und muß kurz vor oder nach diesem Zeitpunkt in den Besitz des ganzen
Gasthofes gekommen sein.

Die Reihenfolge der Wirte auf dem „Adler" ist für die nächsten Jahre nicht
gesichert. Anscheinend hatte der Graf dem Meisterkoch des Hofes, Martin Weid, die
Wirtschaft zu verleihen versprochen, der daraufhin am 22. Juni 1595 um einen
Vorschuß in Höhe von 150 fl zur Anschaffung von Rossen, Vieh, Geschiff, Geschirr,
Bettwäsche und anderem Hausrat einkam. Als ihm dieser abgeschlagen wurde, verzichtete
Weid auf die Übernahme des Gasthauses n. Erst mehrere Jahre später kam
wieder ein Mitglied der Familie Roy auf den „Adler". Karl Roy der Jüngere, der
Zweitälteste Sohn des verstorbenen Adlerwirts Hans Roy genannt Tussin, kaufte
kurz vor dem 13. Juli 1601 die Herberge zusammen mit verschiedenen Ländereien
um 1255 fl von Graf Karl zurück n. Er konnte ihn jedoch nicht lange halten und
hatte ihn 1604 schon an seinen Nachfolger Christoph Wurm abgegeben 13.

c) Genoveva Rosenberger, Mutter des Fidelis

Hans Roy genannt Tussin hatte am 28. Dezember 1567 in Tübingen Genoveva
Rosenberger, die Tochter des Tübinger Bürgers Michel Rosenberger, geheiratet.
Über den Verwandtenkreis der Fidelismutter Genoveva ist nicht viel bekannt. Ihr
Bruder Michael heiratete 1569 Agnes, Tochter des verstorbenen Tübinger Binders
Hans Werntz, und hatte die beiden Söhne Michael und Johannes. Seine Witwe
Agnes ging 1574 mit Matthäus, Sohn des Jerg Koch von Obermarchtal, eine zweite
Ehe ein. Die Familie Rosenberger gehörte vermutlich der Tübinger bürgerlichen
Mittelschicht an. In verwandtschaftlicher Beziehung stand Genoveva Rosenberger
auch zur Familie Thierberger in Pfullendorf, die Fidelis in seiner Stipendiumsstiftung
nennt. Eitelhans Thierberger, der in der Zeit zwischen etwa 1604 und seinem
Tod 1628 Pfleger des Klosters Königsbronn in Pfullendorf war, hatte nämlich die
Base des Fidelis, Anna Kuen, zur Frau. Kinder dieses Ehepaares waren Katharina,
seit 1616 verheiratet mit Johann Friedrich von Faulach zu Hagenau, Hauptmann
im Sulzischen Regiment, wohnhaft im Thierbergischen Haus in der Pfullendorfer
Vorstadt, und Euphrosina, verheiratet seit ungefähr 1626 mit Johann Wilhelm Sut-
ter aus Münster bei Luzern, Student in Konstanz, sowie wohl auch Johannes Raimund
Thierberger '*.

Genoveva Rosenberger, die in der reformierten Stadt Tübingen sicher evangelisch
erzogen worden war, konvertierte wohl anläßlich ihrer Hochzeit mit Hans
Roy zur katholischen Konfession. Die beiden Eheleute werden im Verzeichnis der
freien und leibeigenen Einwohner der Grafschaften Sigmaringen und Veringen als

'0 FAS, HS, Rub. 143, Nr. 242.

71 Vermutlich handelte es sich bei dieser Wirtschaft um den „Adler". StAS, a.a.O., Prot. 1, fol.

391 r, v.
7i FAS, DS, Rub. 75, Nr. 491.

73 StAS, a. a.O., Prot. 2, fol. 278 r; FAS, DS, Rub. 128, Klütterbücher 1602-1604.

74 Zur Familie Rosenberger: Freundliche Mitteilung von Stadtarchivdirektor Dr. Sydoiv, Tübingen,
aus dem Nachlaß Rau; zur Familie Thierberger: Schupp, Pfullendorf, Nr. 5707, 11094—11097.
FAS, DS, Rub. 75, Nr. 549 (Testament des Mag. Markus Roy von 1635); StadtA Sigmaringen,
Akten Nr. 2194 (Testament des Dr. Markus Roy von 1613).

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