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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0030
Maren Kuhn-Rehfus

freie Bürger der Stadt Sigmaringen aufgeführtn. Noch im Todesjahr des Hans Roy
ging Genoveva mit Gabriel Rieber aus Ebingen eine zweite Ehe ein. Sie lebten
jedoch nur wenige Jahre lang in Sigmaringen, während deren sie anscheinend den
„Adler" gemeinsam bewirtschafteten, und zogen anschließend - schon 1594 oder
vorher - nach Ebingen um n. Der Wegzug stand vermutlich mit dem Verkauf des
„Adlers" in diesem Jahr in Verbindung. Genoveva starb in Ebingen, offenbar wieder
zur evangelischen Konfession zurückgekehrt, als Pfründnerin am 26. Juni 1607.

Ihr zweiter Mann Gabriel gehörte einer in Ebingen eingesessenen Familie an,
die traditionell die Schaffner des Klosters Beuron in den württembergischen Ämtern
Ebingen und Balingen stellte: Gabriels Großvater Kaspar Rieber läßt sich mindestens
für die Jahre 1526 und 1527 als Schaffner nachweisen. Es folgte sein Sohn
Jakob Rieber, der Vater Gabriels, von etwa 1575 bis 1584, der wegen Tätlichkeiten
gegen den Klosterhofmeister im Beuroner Kreuzgang des Amtes enthoben wurde
und jahrelange Prozesse mit Beuron vor dem Ebinger Stadtgericht und dem Hofgericht
in Tübingen wegen angeblich mangelhafter Rechnungslegung führte. Heinrich
Rieber, der Sohn Jakobs und Bruder Gabriels, war von spätestens 1625 an
Schaffner und schied ebenfalls im Streit wegen der Rechnungslegung 1638 gezwungenermaßen
aus dem Amt. Vermutlich sein Sohn war der Metzger Kaspar Rieber,
der 1669 als Beuroner Schaffner in Ebingen starb77.

Über Gabriel Rieber ist nur bekannt, daß er dreimal verheiratet war. Seine
erste Ehe hatte er in Ebingen am 14. Mai 1576 mit Dorothea, der Witwe des Hans
Bede von Ebingen, die am 18. April 1591 starb, geschlossen. Seine zweite Frau war
Genoveva Rosenberger, seine dritte Ursula, Witwe des Konrad Lantz aus Ebingen,
mit der er am 12. Oktober 1607 Hochzeit hielt. Am 25. Februar 1629 starb er in
Ebingen im hohen Alter von 81 Jahren ™.

5. Die Kinder des Hans Roy und der Genoveva Rosenberger

Genoveva Rosenberger und Hans Roy genannt Tussin hatten mindestens die
sechs Kinder Hans, Anna, Maria, Karl, Markus oder Marx (den späteren Fidelis)
und Georg. Auch diese dritte Generation der Familie Roy weist im wesentlichen
die gleichen Merkmale wie ihre Vorfahren auf: Der materielle Wohlstand,
der fast durchweg aufrecht erhalten werden konnte, war primär die Folge von kaufmännischer
Betätigung auf der Grundlage des Wirtsgewerbes, das sich auf zwei der
Kinder vererbt hatte. Diese wirtschaftlich gesicherte Lage ermöglichte die Ausübung
städtischer Ämter. Erstmals wurden Kinder zum Studium geschickt: Wie ihr Vetter
Christoph, der Sohn Karls des Älteren, so besuchten auch zwei der Söhne Hans
Roys die Universität. Die Ehepartner der Royschen Kinder entstammten ähnlich
strukturierten Familien der wohlhabenden Sigmaringer Oberschicht. Sie waren
Beamte oder Angehörige von Wirtsfamilien aus gutsituierten Verhältnissen. Hierin

75 FAS, DS, Rub. 103, Nr. 14.

78 Am 27. Juni 1594 hatten Genoveva und Gabriel Rieber von ihrer Erbschaft schon den Abzug
bezahlt, der bei der Ausfuhr eines Vermögens aus der Grafschaft fällig wurde (StAS, a. a. O.,
Prot. 1, fol. 359 r, v; 266 v.

77 FAS, DS, Kl. Beuron, Rub. 40, Nr. 3.

78 Die Angaben zu Gabriel Rieber teilte freundlicherweise Dr. Stettner, Ebingen, aus den Ebinger
Kirchenbüchern mit.

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