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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0031
Die Sigmaringer Familie Roy

unterschieden sich die Verhältnisse der Kinder des Hans nicht unwesentlich von denjenigen
der Nachkommen des Karl.

a) Am sichtbarsten wird der wirtschaftliche Erfolg und die damit verbundene
gewichtige Stellung innerhalb des städtischen Gesellschaftsgefüges und der kommunalen
Selbstverwaltung bei Hans Roy, dem ältesten Fidelisbruder. Er war mit
Christina Ziegler, Tochter des Marx Ziegler und der Magdalena Baumann, verheiratet
. Seine Schwiegermutter war gemeinsam mit J^sjtbeih^Holderriet, Frau des
Sigmaringer Kastenvogts Johann Sprenger, und der Frau des Matheis Brenner genannt
Krell, die rechtmäßige und natürliche Erbin der 1611 verstorbenen Elisabeth
Baumann, Witwe des Riedlinger Bürgermeisters Jakob Knoll7'. Sein Schwiegervater
Markus Ziegler war Wirt in Sigmaringen und lange Jahre in städtischen
Ämtern tätig: Vom Ende des Jahres 1578 an bis 1580 und 1594/1595 als Sechser,
von Ende 1582 bis 1592 und wieder 1597/1598 als Richter, 1597/1598 als Rechner,
ferner als Brot-, Ziegel- und Feuerschauer, Fleischerlauber, St. Anstetts- und Armeleutepfleger
M. In den Jahren seiner höchsten beruflichen Gewinne (1596-1599)
versteuerte er die nicht unbedeutende Summe von 1000 fl *.

Ungleich erfolgreicher war sein Schwiegersohn Hans Roy, dessen Vermögen sich
schon 1593 auf 1300 fl belief und sich stetig in einem solchen Ausmaß steigerte, daß
Hans 1596, nur drei Jahre später, 1850 fl versteuerte, ein Vermögen, mit dem er
in diesem Jahr der fünftreichste von 183 Sigmaringer Steuerzahlern, 1602 und 1603
der drittreichste Bürger Sigmaringens war. Einen gewissen finanziellen Rückgang in
den Jahren 1599-1601 hatte er schnell überwunden, sein Reichtum wuchs innerhalb
kürzester Zeit rapide weiter an: 1605 war er der Reichste in Sigmaringen und besaß
ein Vermögen von 2300 fl, 1608 von 3000 fl, 1610 endlich von 3450 fl. Den
Reichtum seines Vaters hatte er allerdings nicht erreicht.

Durch Quellenbelege ist gesichert, daß Hans Roy Gastwirt war, doch konnte
ein solch bemerkenswert großer Reichtum nur durch Handelstätigkeit angehäuft
werden, und für Handel bot damals gerade das Gastwirtsgewerbe die besten Voraussetzungen
. Da er nachgewiesenermaßen auch Fuhrunternehmungen durchführte B1,
darf angenommen werden, daß Hans Roy wie sein Vater nebenher Handelsmann
war und vermutlich ebenfalls am Wein-, Getreide- oder Viehhandel verdiente.

Natürlich besaß Hans Roy auf Sigmaringer Gemarkung auch umfangreiche
Ländereien, die zum Teil freies Eigen und zum Teil dem Grafen von Sigmaringen
zinsbar waren, so in der Buchhalde, am Wolfacker, an der Ziegelbreite, in der
Teuttenaw und in der Aw. In letzterer verkaufte er am 13. Juli 1594, am gleichen
Tag, an welchem seine Großmutter Margarethe Fröhlich-Roy Wiesen ebenfalls in
der Aw an den Grafen verkaufte, 8 Jauchert Acker und V2 Mannsmahd Wiesen um
500 fl an Graf Karl, der damals systematisch Grundbesitz in der Aw aus den
Händen Sigmaringer Bürger aufkaufte. 1593 erwarb Hans Roy das Widdumgut der
Pfarrkirche Laiz-Sigmaringen von Thomas Steeb, dem Schwiegervater der Rosina

78 FAS, DS, Rub. 103, Nr. 14; StAS, a. a. O., Prot. 3, Teil 3, fol. 158 v-159 r; PfarrA Laiz, Kir-
dienbudi i, fol. 48 v.

80 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 356.

81 Ebenda, Akten Nr. 2325 ff.

81 Ebenda, Akten Nr. 2335 (Klütterbudi 1610); ebenda, Ratsprot. 2, S. 15.

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