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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0032
Maren Kuhn-Rehf us

Roy, und erhielt es am 17. Dezember dieses Jahres gegen einen jährlichen Zins von
4 Maltern Vesen (Dinkel), 2V2 Maltern Roggen, 2V2 Maltern Haber und 2 lb h
Heuzins als Erblehen von Pfarrer Dr. theol. Jonas Weiß für sich und seine Nachkommen
verliehenM. ,■■

Sein Gasthof zur „Goldenen Krone" stand an der Marktgasse auf dem Platz
des heutigen Fidelishauses. Hier wurden häufig offizielle Gastmahle und Umtrünke
des Stadtrates und anderer städtischer Verwaltungsorgane sowie Rechtstage abgehalten
. Die Pfleger seiner Kinder, nämlich der Stadtschreiber Martin Pfleger und
der Bürgermeister-Amtsverweser Bartholomäus Banwart, verkauften am 21. Mai
1612 die Krone um 600 fl an den Sigmaringer Handelsmann Nikolaus Sarwey.
Obgleich der Kaufkontrakt von der Obrigkeit ratifiziert und verbrieft worden war,
kam Sarwey am 23. November desselben Jahres um die Kassation des Kaufes ein.
Als Grund für seine Bitte führte er an, der Vertrag sei während einer Trinkerei
zustandegekommen, als beide Seiten schon betrunken gewesen seien, außerdem habe
er selbst damals bereits zu phantasieren begonnen und sei kurz danach krank geworden
. Gleich nach seiner Genesung habe er den Royschen Pflegern den Kaufvertrag
wieder aufgekündigt, doch seien diese zu seiner Aufhebung nicht bereit gewesen
, weil er öffentlich geschlossen worden war. Sarweys Eingabe hatte Erfolg,
die Kaufabsprache wurde annulliertM.

Wie die meisten männlichen Mitglieder der Familie Roy war es auch für Hans
eine Selbstverständlichkeit, in der Sigmaringer Stadtverwaltung vertreten zu sein:
1597 ging er aus den entsprechenden Wahlen als Sechser, Fleischerlauber, Brot- und
Feuerschauer, 1602 und 1604 als Richter, St. Sebastianspfleger, Brot- und Feuerschauer
und - 1602 - auch als Sechser hervor, 1610 war er wieder Brotschauer85.
Er starb Ende des Jahres 1611. Zuvor noch hatte er gemeinsam mit seiner Frau
100 fl für einen Jahrtag in Kloster Gorheim gestiftet88.

Hans und Christina Roy hatten drei namentlich bekannte Kinder, von denen
aber nur der zweite Sohn Markus ein höheres Alter erreichte. Am 25. Mai 1606
getauft, erhielt er (bzw. seine Pfleger) nach seines Vaters Tod das Pfarrwiddumgut
1612 als väterliches Patrimonium zu Erblehen übertragen und hatte es bis 1631
inne. In diesem Jahr (am 11. November) ließ er es durch seine Pfleger um 1800 fl
an Fürst Johann von Hohenzollern-Sigmaringen verkaufen, der von der Kaufsumme
300 fl bar bezahlte, den Rest in Jahresraten von 200 fl 87. Noch 1660 erhoben
seine Erben Ansprüche auf 300 fl, die ihnen der Fürst als Rest des Kaufpreises
schuldete. Markus studierte in Dillingen, wo er sich 1627 immatrikulierte,
und schloß mit dem Magistergrad ab. Verheiratet war er mit Anna Maria Wenglin
von Radolfzell, deren Bruder als Pater Bernhard Wenglin im Kloster Kreuzlingen
lebte. Aus seiner Ehe ging die Tochter Anna Maria Katharina Roy hervor. 1635
setzte Markus in dem Herzogtum Coburg sein Testament auf, in dem er u. a. seine
Base Euphrosina Thierberger aus Pfullendorf und seinen Vetter Johann Bücheler,

M FAS, DS, Rub. 75, Nr. 483, Nr. 506, Nr. 462; StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2065.

84 StadtA Sigmaringen, Ratsprot. 2, S. 15; Akten Nr. 2335 (Klütterbuch 1610); StAS, a.a.O.,
Prot. 14, fol. 46 r-47 r.

85 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 356; StAS, a. a. O., Prot. 3, Teil 3, fol. 71 v.
*• StadtA Sigmaringen, Ratsprot. 2, S. 53.

87 StAS, a. a. O., Prot. 3, Teil 3, fol. 241 v; FAS, DS, Rub. 75, Nr. 500.

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