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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0034
Maren Kuhn-Rehfus

wirkt an diesem Vermögensschwund hatte natürlich die gräfliche Requisition von
rund 500_fl als Folge des verlorenen Steuerhinterziehungsprozesses im JaSre 1594.
1600 trat die Erbteilung zwischen den drei Brüdern ein. Anlaß hierzu war wahrscheinlich
eine Heirat Karls in diesem Jahr. Karl erhielt um die 700 fl, Markus etwa
650J1 und Georg rund 750 fl. Es handelte sich dabei zwar um keine außergewöhnlich
üohen Beträge, aber immerhin um beträchtliche Erbportionen und sehr beachtliche
Startkapitalien, die größer als die durchschnittlichen bürgerlichen Vermögen in
Sigmaringen waren M.

Karl kaufte am 13. Juli 1601 oder kurz davor von Graf Karl von Hohenzol-
lern-Sigmaringen die Herberge zum „Adler" samt einigem Grund und Boden um
1255 fl zurück. Diese Kaufsumme bezahlte er nicht bar, sondern übernahm die Verzinsung
eines Hauptgutes (Kapitals) von 600 fl an seinen Bruder Georg, das bisher
der Graf - möglicherweise statt einer Barzahlung beim Kauf des Drittels vom
„Adler" 1594 - an Georg Roy verzinst hatte. Weitere 100 fl hatte er dem Grafen
bereits zuvor geliehen und verzichtete nun auf die Rückzahlung; den Rest verpflichtete
er sich in jährlichen Raten zu bezahlen "5. Mit diesem Kauf hatte sich Karl ganz
offensichtlich finanziell übernommen. Von 1602 bis 1603 entrichtete er nur noch
20 kr Steuer, verfügte also über lediglich 100 fl Vermögen, von 1605 an über 300 fl.
Seine Frau wird 1603 ausdrücklich als arm bezeichnet. Karl mußte den Gasthof
nach wenigen Jahren 1604 wieder aufgeben. Einige Liegenschaften besaß er ferner
in der Wolfgurgel und am Schinenberg auf der Höhe H.

Welchen Beruf Karl der Jüngere vor der Übernahme des „Adlers" und nach
seiner Aufgabe betrieb, ist nicht festzustellen. 1605 bot er dem Grafen an, den Postdienst
zu übernehmen und zu diesem Zweck Pferde anzuschaffen, wenn man ihm
dafür jährlich 3 Malter Hafer geben und die Wiesen in der Lachen sowie den
Hundsgraben vor der Stadt zur Nutzung überlassen würde. Gemeinde und Graf
bewilligten sein Gesuch *7. Interessant zu sehen ist, daß neben anderen „vornehmen
Herren" auch der JCa^uzmeroriien, dem Karls Bruder Georg damals schon angehörte
, 1609 sich für Karl beim Grafen einsetzte und erreichte, daß diesem eine
^Geldstrafe und_das Stehen am Pranger erlasseja wjörjien *8.

c) Der Lebensweg von Markus Roy ist hinlänglich bekannt. Hier sollen allein
die für das Thema wichtigerTTatsachen behandelt werden. Sein Geburtstag kann
nur aus seinem Profeßzeugnis das er anläßlich der Ablegung der ewigen Ordensgelübde
am 4. Oktober 1613 ausstellte, errjcjilrfflfn metdeo Da er dort angibt, er
stehe ungefähr im 35. Lebensjahr, liegt das Datum seiner Geburt wohl Ende des
JahresJL577 rw% eher 'm Jahre 1578. Sein Pate war der Untervogt Jörg Lerch.
Nach dem Besuch der Primatschule in Sigmaringen schrieb er sich 1598 an der Universität
Freiburg i. Br. ein, legte am 17. Dezember 1602 das Baccalaureat und am
10. Juni 1603 das Magisterexamen der Philosophischen Fakultät ab und jsromo-

94 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2324 ff.
85 FAS, DS, Rub. 75, Nr. 491.

»« StadtA Sigmaringen, Ratsprot. 2, S. 55; StAS, a.a.O., Prot. 2, fol. 27 r; FAS, DS, Rub. 75,
Nr. 506.

97 StAS, a. a. O., Prot. 2, fol. 27 r; 172 r; 175 v.

98 StAS, a. a. O., Prot. 3, fol. 254 v.

99 ProvinzA der Schweizer Kapuziner, Luzern.

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