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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0036
Maren Kuhn-Rehfuf "

e) Anna Roy, die eine der beiden Fidelissdrwestern, ging mit Daniel Kücher
oder Köcherer, Kocherer, dem Schaffner von St. Klara in Freiburg, die Ehe ein und
übersiedelte nach Freiburg. Über die Lebensumstände des Ehepaares und den Verwandtenkreis
Daniel Küchers schweigen die Quellen. Daniel ist im Sigmaringer
Steuerrodel nur einmal, und zwar für das Jahr 1593, mit 900 fl verzeichnet, für
welche er 3 fl Steuern abführen mußte. Bei diesem Vermögen handelte es sich nur
um den elterlichen Erbteil seiner Frau Anna, der - vielleicht in Form von Grundbesitz
- noch in Sigmaringen festlag. 1593 überführte er dieses Erbe nach Freiburg,
nachdem er zuvor Güter im Wert von 200 fl an den Grafen verkauft hatte, und
bezahlte 150 fl Abzug für die Vermögensausfuhr. Nach dem Steuerhinterziehungsprozeß
gegen die Roysche Familie 1594 mußte Daniel 220 fl an den Grafen von
Hohenzollern-Sigmaringen abgeben als seinen Anteil an dem angeblicherweise nicht
versteuerten Vermögen seines Schwiegervaters Hans Roy. Im Jahr 1613 war Daniel
Kücher bereits tot. Seine Witwe Anna und sein Sohn lebten in Freiburg103.

f) Maria Roy heiratete Bartholomäus Elsässer, der Falkenmeister war und als
Beamter in zollerischen und später in helfensteinischen Diensten zu Meßkirch stand.
Die Elsässer scheinen keine alteingesessene Sigmaringer Familie gewesen zu sein,
wenigstens taucht dieser Familienname nicht vor 1593 in den Steuerlisten auf. Immerhin
muß Bartholomäus aber - vielleicht über seine Mutter - verwandtschaftliche
Bindungen an diese Stadt gehabt haben, denn 1576 besaß er ein auf Erbweg an
ihn gelangtes Haus in der Stadt Sigmaringen, das zwischen der dem Grafen gehörenden
Herberge zum „Adler" und dem Haus des Schneiders Adam Schreck lag,
und verkaufte dieses am 12. Juni um 200 fl an Graf Karl von Hohenzollern-Sigmaringen
1M. Bartholomäus war ein wohlhabender Mann. Da er als gräflicher Beamter
offenbar nicht steuerpflichtig war, wurde er erst 1593, nach der Erbteilung
in der Familie Roy, unter die Sigmaringer Steuerzahler aufgenommen, wobei er nur
das Erbe seiner Frau Maria in Höhe von 900 fl versteuern mußte. Er steigerte dieses
steuerbelastete Vermögen zwar nur langsam, aber stetig: bis 1596 auf 1100 fl, bis
1608 auf 1400 fl, bis 1610 auf 1500 fl. Zwischen 1603 und 1605 erwarb er Güter
des Klosters Beuron auf Sigmaringer Markung zu Lehen und versteuerte diese zusätzlich
mit jährlich 4 fl. 1608 kaufte er Vi Mannsmahd Wiese in den Capelinswiesen
in Laiz 105.

1576 schon war Bartholomäus hohenzollerischer Diener und Falkenmeister zu
Sigmaringen und ist als solcher noch 1593 und 1603, wahrscheinlich auch noch 1610
und Anfang 1611 belegt. Im Jahr 1613 aber stand er ebenfalls als Falkenmeister
dann in helfensteinischer Besoldung in Meßkirch 10*.

Seine Hochzeit mit Maria Roy muß am 18. Oktober 1593 stattgefunden haben.
Auf ihr kam es zu einer Schlägerei zwischen Laux von Wolfurt und Philibert von
Hasenburg, in deren Verlauf sie zu den Waffen griffen und ein Diener des Hasen-

*— StAS, a.a.O., Prot. 1, fol. 326 r, 359 r, v; StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2324; ebenda,

Akten Nr. 2194 (Testament des Dr. Markus Roy).
!M FAS, DS, Rub. 75, Nr. 486.

105 StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2324 ff.; ebenda, Ratsprot. 2, S. 45.

10« FAS, DS, Rub. 75, Nr. 486; StAS, a. a. O., Prot. 1, fol. 325 v, 330 r, v; Prot. 3, Teil 3, fol. 44 v,
106 v; StadtA Sigmaringen, Akten Nr. 2194 (Testament des Dr. Markus Roy); ebenda, Ratsprot
. 2, S. 45.

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