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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0048
Wolfgang Müller

Jüngers des hl. Franz zu suchen, und dann die große Bereitschaft, in die gefährlichste
Situation zu gehen, um für den Glauben die Herzen derer zu gewinnen, die
er von Irrtum gefesselt sah. Wir haben vielfache Zeugnisse, daß er sich der Gefährdung
seines Lebens sehr bewußt war, aber auch um Christi willen alles auf sich
nahm, um letztlich ihm so zu dienen, wie er es vermochte. Diese doppelte Bewegung
seines Herzens, das Sich-frei-machen von den Bindungen, wo sie am meisten zu
binden scheinen, um einer tieferen Weisung Christi zu folgen, und die Bereitschaft,
für den Herrn zu sterben, werden an dem Bilde des hl. Fidelis von Sigmaringen
immer und über die Engen seiner Zeit hinweg aufleuchten, auch dort, wo man klar
Abstand nimmt von den zeitbedingten Einzelheiten seines Lebensweges.

Sind diese Anstöße nicht gerade besonders wichtig für unsere Zeit? Wir sind
eingeflochten in ein Leben voll Gewinnstreben, voll Wohlstand, voller Ansprüche
in Wohnkultur, Nahrungsauswahl; alle nur denkbaren Bedürfnisse meinen wir
befriedigen zu müssen, um glücklich zu sein. Wie nötig ist es uns einzusehen, daß
menschliches Leben nicht erst beim Nerzmantel, beim Luxuswagen oder bei einem
akademischen Titel beginnt, sondern daß vor Gott ganz andere Werte gelten: Ehrlichkeit
des Herzens, Demut und Anspruchslosigkeit, Einsatz für Gottes Sache und
schlichter Dienst am Nächsten und seiner Not. Jeder Mensch ist zu solchem Leben
berufen, ob reich, ob arm, ob angesehen oder übersehen, ob jung, ob alt, ob krank
oder gesund. ' v

Wie sehr hilft uns zu solchem Ansatz das Beispiel eines hl. Fidelis. Werden wir
im Blick auf seine todesmutige Hingabe nicht aufs tiefste beschämt wegen unserer
eigenen Ängstlichkeit, unseres ständigen Haftens an allem Obervorsichtigem, um
uns ja nicht wehe zu tun? Sind wir nicht aufgerufen, Christi des Herren Part zu
suchen und uns ihm zu verschwören, von dem Worte Gottes alle Weisung zu empfangen
und mit seiner Gnade zu tun, was er uns sagt? Uns mit allen Konsequenzen
auf den gekreuzigten und auferstandenen Herrn einzulassen, wird uns Fidelis immer
wieder von neuem ein Ansporn sein. , •

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