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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0055
Gräfin Rosamunde zu Ortenburg

plötzlichen Tod verlor sie schon bald ihren Ehemann. Danach verbitterte ein unerfreulicher
Erbschaftsstreit ihr Witwenlos. Sie strebte daher eine baldige Wieder-
verheiratung an, wozu ihr ansehnliches Vermögen bzw. Heiratsgut viele Möglichkeiten
bot.

Gemahlin des Grafen Karl von Hohenzollern-Haigerloch

Nach längerem Suchen eines geeigneten Ehepartners entschied sie sich für ein
gemeinsames Leben mit dem Grafen Karl von Hohenzollern-Haigerloch.

Am 25. Februar 1618 fand in Haigerloch die Hochzeit statt. Für ihr zugebrachtes
Heiratsgut von 19 780 fl verpfändete ihr Graf Karl am 6. November
1630 im Einvernehmen mit den Fürsten Johann und Eitel Friedrich zu Hohen-
zollern das wieder an das Haus Zollern ausgelöste Schloß, Dorf und Gut Detten-
see' samt allen Zugehörungen, Herrlichkeit und Obrigkeit, sowie allen Rechten an
Leuten und Gütern. Gräfin Rosamunde versprach allerdings, bei Einlösung des
Pfandschillings und Bezahlung der etwa aufgelaufenen Kosten und Zinsen bei einer
halbjährlichen Kündigungsfrist das Dorf Dettensee wieder abzutreten.

Der Sohn Froben von Freyberg bereitete der Gräfin stets große Sorgen. Trotzdem
wollte sie ihm eine vorzügliche Ausbildung angedeihen lassen. Aus diesem
Grunde nötigte sie ihn zu einem Studium in Lyon, wozu Graf Karl zu Hohen-
zollern das Geld für den Unterhalt lieh. Georg Ludwig von Freyberg weigerte sich
nämlich beharrlich, ihr das auf die Herrschaft Justingen zugebrachte Heiratsgut
herauszugeben. Im Oktober 1626 empfand die Gräfin eine weitere Unterstützung
ihres Sohnes Froben durch ihren Gemahl als nicht mehr zumutbar. Damit aber ihr
Sohn keine Not leiden müsse, bat sie Johann Konrad Hiemer, Notar und Bürger zu
Tübingen, 400 fl in spanischen Dublonen zu leihen, die Froben alsbald über Straßburg
ausbezahlt wurden

Auf der belagerten Burg Hohenzollem

Auf das neugewonnene Eheglück im Schloß zu Haigerloch warfen die Schrecken
des Dreißigjährigen Krieges bald düstere Schatten. Schon seit 1628 zog Soldateska
auch durch die Herrschaft Haigerloch. Schließlich besetzten Anfang des Jahres 1633
württembergische Truppen die hohenzollerischen Lande. Aber Graf Karl zu Hohenzollern
-Haigerloch wollte unter allen Umständen die Feste Hohenzollern als den
Mittel- und Angelpunkt des Hauses Zollern verteidigen. Er erachtete es für seine
geschichtliche Aufgabe, die Burg seiner Ahnen vor Zerstörung zu bewahren. Aus

• Dettensee, Kr. Hechingen.

10 Siegfried Krezdom, Karl, der letzte Graf von Hohenzollern-Haigerloch, Ein Lebensbild, in: Ho-
henzollerische Jahreshefte 22 (1962), S. 17—46, auch FAS (Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und
Domänenarchiv Sigmaringen), HS 143, 161 und Archiv Weitenburg, Bestand Keller von Schleit-
heim, Bd. I, S. 140-143.

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