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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0056
Siegfried Krezdorn

diesem Grunde ließ er noch rechtzeitig ausreichenden Proviant für eine lange Belagerungszeit
hinaufbefördern u.

Am 22. Januar 1633 nahm er zusammen mit seiner Gemahlin Rosamunde Abschied
von seinem Schloß in Haigerloch und richtete sich in der Zollernfeste wohnlich
ein.

Um Soldaten für die Verteidigung anzuwerben, übergab Gräfin Rosamunde
dem Leutnant Weinmann, dem Kommandanten der Zollernfeste, am 25., 26. und
28. Januar insgesamt 75 fl. Alles, was fortan an Proviant auf den Zoller gebracht
wurde, notierte der Untervogt Sartori, denn nach beendeter Besatzungszeit sollte
mit den beiden anderen zollerischen Linien abgerechnet werden. Jede der drei
Zollernlinien hatte sich verpflichtet, zur Verteidigung der Stammburg 300 fl beizutragen
. Die angefertigten Kostenverzeichnisse geben heute noch Aufschluß über
die Verköstigung der Besatzung und über die Anzahl der Ausfälle aus der belagerten
Festung, um Proviant und Munition zu ergänzen.

Wein ließ Graf Karl von Hemmendorf holen: 10 Ohm 3 Viertel 3 Maß am
6. März 1633 sowie 10 Ohm 9 Viertel 1 Maß am 25. April (1 Ohm zu 4 fl 30 kr
= 94 fl 46 kr).

An Weißmehl wurden auf den Zoller geliefert: am 28. März 1633 von Haigerloch
4 Säcke und ein Sack Mehl für Weißbrot; am 16. April aus der Zehntscheuer
zu Owingen 11 Malter 4 Viertel Weizen, 5 Malter 1 Viertel Roggen (gemahlen
8 Säcke voll Mehl); aus der Mühle zu Fischingen 10 Malter Mühlkorn, die zu Gruol
gemahlen 6V2 Säcke Mehl ergaben. Aus dem Mühlkasten zu Fischingen holten dazu
Beauftragte am 16. April IV2 Malter Musmehl auf den Zoller, am 3. Juli den
Zehnten von Hart (11 Malter Haigerlocher Meß) und 16 Säcke Haber. Am
26. Februar brachten Soldaten von einem bewaffneten Streifzug 9 Malter Haber
Haigerlocher Meß aus Steinhofen mit, am 28. März 2 Säcke Habermehl, am
13. April 23 Säcke Habermehl, am 22. April von Owingen 9 Malter Haber, die
gemahlen 18 Säcke Mehl ergaben, und am 9. Juni von Haigerloch 5 Malter 4 Viertel
bzw. 7 Säcke Mehl. An Roggen wurden am 9. Juni vom Zehnten zu Hart 1 Malter
auf Burg Hohenzollern geliefert. Am 15. Februar 1633 sollten aus der Zehntscheuer
zu Owingen neben 18 Säcken Haber auch noch zwei Säcke Vesen auf die Festung
geführt werden, doch diese waren widerrechtlich im Schloß Hechingen abgeladen
worden, und die aus der dortigen Zehntscheuer zu liefernden 20 Malter 8 Viertel
Haber hatten die Owinger Einwohner an die Besatzungssoldaten „versetzt".

Dagegen konnten am 22. April 5 Säcke Gerste von Owingen auf den Zoller
geholt werden. Am 2. Februar, am 4. und 6. März gelang es, auf abenteuerliche
Weise auf den Zoller insgesamt zu führen: 8 Mastochsen, 32 Zugochsen, 2 vier- und
dreijährige Häge, 3 Melkkühe und drei- und vierjährige Stiere und Kalbel, die bis
dahin in der Zehntscheuer zu Gruol untergebracht waren. Dieses Vieh stammte aus
dem Einkommen der Herrschaft Haigerloch. Die Mastochsen besaßen einen Wert
von je 70 fl, die Zugochsen von je 54 fl, die Kühe von je 20 fl, Stiere und Kalbel
von je 26 fl. Außerdem konnte Leutnant Weinmann 2 Viertel Apfelschnitz, 2 Viertel
Hutzlen (gedörrte Birnen) und 1 Viertel Dörrkirschen herbeischaffen sowie von

11 Sdion am 2. Januar hatte Graf Karl 2 „Stüppidi" (4 Ztr. 68 Pfund) Schmalz von Haigerloch und
8 Säcke Mehl von Fischingen auf den Zoller führen lassen.

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