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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1971-72/0119
Der erste Landtag zu Hohenzollern-Hediingen

V. Würdigung der Tätigkeit des ersten Landtags

Am Schluß der 28. ordentlichen Sitzung des Landtags, in der die Abgeordneten
ihre Beratungen im wesentlichen zum Abschluß gebracht hatten, richtete der Vorstand
Dr. Koller folgende Abschiedsworte an diese:

„Manche von ihnen erwarten vielleicht, daß ich am Schlüsse dieser Sitzung und
beim Schlüsse der ersten und wichtigsten Periode unseres Landtags eine feierliche
Abschiedsrede halte ... Ich finde es nicht für nötig, Ihnen hier noch einmal vor-
zuerzählen, was wir getan, sie wissen es selbst. Alle wichtigeren Landesangelegenheiten
sind besprochen. Alles, was das Vaterland wünschen und erwarten
kann, ist berührt, nichts wurde übergangen, auch die anscheinbar kleinste und
unbedeutendste Sache ist in Anregung gebracht, und somit haben wir unserer
Sendung genügt. Wir haben die Tränen und Seufzer, die Bitten und Forderungen
unseres Volkes vor den Thron getragen und sie an den Stufen der Landesregierung
niedergelegt. Der Same ist ausgestreut, das Gedeihen kann nur ein
Höherer geben. Und all dieses ist in 15 Tagen geschehen. Wenn ich die vielen
großen und wichtigen Arbeiten, welche in so kurzer Zeit bereinigt wurden,
überschaue, so kann ich über den Fleiß und die Unverdrossenheit dieser zwar
kleinen, aber nichtsdestoweniger ehrwürdigen Versammlung nur staunen. Ich
muß Ihnen danken, aufrichtig danken, daß Sie mit so mannhaftem Willen und
so edelmütiger Selbstverleugnung, trotz Hohn und Spott, trotz Verleumdung
und Lästerung, Ihr wahres Ziel unverrückt im Auge haltend, treu und eifrig
vorwärts geschritten, recht getan und niemand gescheut haben. Insbesondere
erstatte ich noch meinen Dank denjenigen Herren Abgeordneten, welche die
Hitze und Last dieses Tages am meisten getragen; ihr edles Bewußtsein wird sie
reich dafür belohnen, sonst erwarten sie keinen Dank und kein freundliches
Auge. Schmach und Verfolgung ist auch jetzt noch, wie ehedem und wie immer,
das Los derjenigen, welche die Wahrheit wollen und das Recht.
Und hiermit entlasse ich Sie alle in Ihre Heimat. Mögen nun unsere Arbeiten in
den Händen der Regierung zu einer erfreulichen Reife gedeihen! Mögen unsere
Bitten und Wünsche, die Bitten und Wünsche des Vaterlandes, erhört und berücksichtigt
werden! Dann, meine Herren, werden wir uns bald leichter und
freudiger in diesem Saale wiederfinden, als wir jetzt einander darin die Hand
zum Abschied reichen 18S.<<

Dieser abschließenden Würdigung der Tätigkeit dieses ersten Landtags kann
ohne Einschränkung zugestimmt werden. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurde ein
beachtliches Arbeitspensum erledigt. Mehrere Gesetzesvorlagen wurden eingehend
behandelt und mit zum Teil ausführlichen Berichten und Stellungnahmen an die
Regierung weitergeleitet. Dies gilt in gleichem Maße auch für die dem Landtag
vorgelegten Eingaben und Beschwerden aus der Bevölkerung. Diese Arbeit verdient
doppelte Anerkennung, da die Deputierten ja keine Fachleute waren und es für die

M» Verhandl. S. 234-235.

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