Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0039
Fürstlich Hohenzollernsches Archiv

III. DIE ARCHIVARE

Bis zum Jahre 1865 war das Archiv nur nebenamtlich besetzt. Als der Geheime
Hof rat Rappold "7, der das Sigmaringer Archiv seit 1803 betreut hatte U8, im Jahre
1830 in den Ruhestand trat, beriet man zum ersten Mal über eine zumindest befristete
Anstellung eines hauptamtlichen Archivars. Leider ließ die Ausführung des
Planes noch lange auf sich warten.

Rappold versah noch bis 1835 die Stelle notdürftig. Er selbst hatte Registrator
Laudiert als Nachfolger für sein Amt vorgeschlagen aber man war der Meinung,
daß ihm die Eignung dazu fehle150.

1832 gestand der Geheime Rat Voegel ein, daß diese Sache wichtiger ist, „als sie
im ersten Anblick erscheinen mag, überhaupt wurde bisher mit Anstellung tüchtiger
Männer im Archival- und Registraturwesen - vielleicht manchmal zum Nachteil
des Dienstes und selbst zum Nachteil herrschaftlicher Rechte und Gefälle etc. -
zu sehr gespart" m.

1834, der Zustand hatte sich inzwischen keineswegs verändert, beantragte Voegel
bei der Geheimen Conferenz zwei Registratoren zur Ordnung der stehenden Registratur
. Nach seiner Vorstellung sollten sie über Rechtskenntnisse verfügen und der
Hauptregistrator wissenschaftlich gebildet sein15!.

Ebenso stellte Lassberg einen Antrag, in dem er sich auf Zinkernagel berufen
hat, und verlangte zumindest für die ersten drei bis vier Jahre einen Archivar, einen
Registrator oder Archivargehilfen und einen Diener. Er schrieb dazu, wenn die
„Stelle an mittelmäßige oder gar unfähige Beamte zu Pensionsersparungen gegeben
werde, so ist die ganze Sache wie bisher auf dem Papier, aber nicht am Leben;
denn nur ein ganz tüchtiger Archiv-Beamter kann hier genügen" lss.

Auch Präsident Huber vertrat die Auffassung, daß Rechtskenntnisse und
wissenschaftliche Bildung vorausgesetzt werden müßten. Er machte jedoch die Einschränkung
, daß selbst bestes Wissen nicht genüge, „wenn dann Beharrlichkeit und
Neigung für dieses allerdings trockene und oft undankbare Geschäft ermangelt" 1H.

Es zeigt sich demnach, daß man sich in der Geheimen Conferenz über die Anforderungen
an den Archivar durchaus einig war. Über seine Bezahlung gingen die
Meinungen dagegen weit auseinander (800, 1000, 1200 fl). Lassberg plädierte für
eine angemessene Entlohnung, damit ein Archivar „bleibend an seine Stelle gebunden
ist". Er fand mit seinem Vorschlag vom 22. April 1834 die Zustimmung des
Fürsten 155, nämlich die Stelle für 1200 fl im Wochenblatt, im Schwäbischen Merkur,

147 Joseph Rappold, geb. 14. März 1755 zu Sigmaringen, gest. 21. Februar 1839 zu Sigmaringen,
Studium zu Salzburg und Innsbruck, 1779 Stadtschreiber zu Haigerloch, 1789 Registrator beim
Oberamt Haigerloch, 1796 Rat und Verwalter der Herrschaft Wehrstein, 1803 Oktober Kanzleirat
und Archivar zu Sigmaringen, 1817 Oktober 31 wirklicher Hof- und Regierungsrat, 1827
Mai 5 Geh. Hofrat (Verordnungs- und Anzeigenblatt für das Fürstenthum Hohenzollern-Sig-
maringen 1839, 49.

»8 StAS, Ho 177 Nr. 94.

I4* StAS, F. Geheime Conferenz Sigmaringen II 4954 Nr. 1.
«5» Dasselbe Nr. 2.
151 wie Anm. 150.

151 StAS, Landesregierung Sigmaringen II 7410 Nr. 27.
15S StAS, F. Geheime Conferenz Sigmaringen II 4954 Nr. 12.
»* Dasselbe Nr. 13.
l» Dasselbe Nr. 16.

33


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0039