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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1973/0107
Archive und Landesgeschichte

den Kreis der unmittelbar an der landesgeschichtlichen Arbeit und ihren Ergebnissen
Interessierten hinaus gehört dazu auch eine Öffentlichkeitsarbeit, die durch
Ausstellungen, Führungen und Vorträge dem Bürger als Steuerzahler Aufgaben
und Leistungen der Archive für Verwaltung und Wissenschaft anschaulich machen,
die zugleich aber auch seine „historische Neugier" wecken sollen *4.

Grundlegende Voraussetzung für eine solche Arbeitsweise ist eine übersichtliche
und leicht zugängliche Aufstellung der Bestände, die auch eine Neuordnung ermöglicht
. Zugleich müssen die Arbeitsmöglichkeiten für Archivverwaltung und Archiv-
benützer den genannten Funktionen entsprechen, wobei die Benutzungsbedingungen
so liberal wie möglich zu handhaben sind. Diese Voraussetzungen sind im Laufe
der vergangenen 10 Jahre im Fürstlichen Archiv geschaffen worden. Jetzt, im
hundertsten Jahr nach der Errichtung des Archivgebäudes, ist diese Phase der
Erneuerung des Fürstlichen Archivs abgeschlossen, was uns einen doppelten Anlaß
zu der heutigen Feier gibt. Gelingen konnte dies nur durch das Interesse der Verwaltung
an ihrem Archiv und durch dieWahrnehmung der Verpflichtung des Archivherren
gegenüber der geschichtlichen Überlieferung.

Hohenzollern im staatsrechtlichen Sinn gibt es seit 1973 nicht mehr. Die Geschichte
Hohenzollerns liegt abgeschlossen hinter uns. Vor uns liegt die Aufgabe,
diese Geschichte zu erforschen und darzustellen, vor allem in der längst fälligen
Form einer Gesamtdarstellung, die wohl kaum das Werk eines Einzelnen, sondern
nur eines Teams sein kann. Dafür sind uns, bei allen Mißgeschicken der hohen-
zollerischen Landesgeschichtsschreibung, doch eine Reihe von wichtigen Voraussetzungen
geblieben, um Versäumtes nachzuholen. Geblieben sind uns die beiden
Sigmaringer Archive, eine Reihe guter Bibliotheken im Lande, ein historischer Verein
, ein lebhaftes Forschen von Laienhistorikern und vielfältige Publikationsmöglichkeiten
. Das sind Voraussetzungen, wie sie in dieser Dichte in keiner anderen
Landschaft Südwestdeutschlands mehr zu finden sind, und diese Möglichkeiten gilt
es zu nutzen.

94 Hierher gehört auch der Aufbau eines „Service £ducatif" der Archive, der jedoch von den Archiven
allein nicht getragen werden kann (und auch gar nicht soll), wie die bisher vorliegenden
Erfahrungsberichte zeigen. Ohne die organisierte und finanzielle Mithilfe der Schulbehörden und
der Gemeinden ist ein solches Unternehmen bei der schwachen personellen Ausstattung unserer
Archive nicht durchzuführen. — Dazu: Franz Herberbold, Der Service educatif in Frankreich, Seine
Möglichkeiten bei uns, Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 7 (1956) S. 280—292. — Hans
Booms, Niederländischer Archivtag 1963, Die erzieherische Aufgabe der Archive, Der Archivar 17
(1934) Sp. 101—103. — Helmut Richtering, Der .Service £ducatif" der französischen Archive, Der
Archivar 22 (1969) Sp. 261-270. - Hans Booms, Öffentlichkeitsarbeit der Archive (s. o.). -
Wolfgang Lohr, Stadtarchiv und städtische Bildungsplanung, Der Archivar 26 (1973) Sp. 77—82.

Für die Bereitstellung von Quellen und Literatur, sowie für die freundliche Hilfe bei der Benützung
habe ich Herrn F. H. Archivrat Dr. Walter Bernhardt, Herrn Oberstudienrat Alf Müller (Hohenz.
Heimatbücherei Hechingen) und Fräulein Gabriele Huber (Fürstl. Archiv) zu danken.

Abkürzungen

FAS = Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv Sigmaringen

HJh. = Hohenzollerische Jahreshefte

Mitt. Hohenz. = Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern
ZHG = Zeitschrift für hohenzollerische Geschichte

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