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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1976/0060
Bernhardt

reissenden verdambten ketzerischen Leeren angeraitzt und ermanet werde" 159.
Die Arbeiten waren bis 1586 soweit gediehen, daß am 26. Juni der Stiftungsbrief
ausgefertigt werden konnte, in welchem Eitelfriedrich und seine Gemahlin Sibylle
durch reiche Schenkungen für den Unterhalt der Patres sorgten.

St. Luzen war ein großer Gewinn für die Seelsorge in der Grafschaft Zollern
160. Eitelfriedrich ließ es bei dieser Maßnahme nicht bewenden. Er war bereit,
den seit 1582 mehrfach geäußerten Wunsch des Konstanzer Weihbischofs, die
Reform des Kollegiatstifts in Hechingen, zu erfüllen. 1593 kam eine bischöfliche
Kommission zur Visitation des Stifts nach Hechingen; ihre Reformvorschläge
führten jedoch nicht zum erhofften Erfolg. Denn auch danach hatte der Graf
wiederholt Anlaß zu Klagen m. Die finanziellen Verhältnisse des Stifts waren
1592 neu geregelt worden. Eitelfriedrich restituierte das von Jos Nikiaus II. eingezogene
Stiftseinkommen und vermehrte es noch durch den Ankauf von Stiftsgütern
zu einem Betrag, der weit über dem Schätzpreis lag 162. Zum Dank für diese
Großmut versprach das Stift, für Eitelfriedrich, seine Gemahlin Sibylle und ihre
Nachkommen zwei Jahrtage zu feiern 163. Auch in St. Luzen wurde ein Jahrtag
für die Gräfin Sibylle begangen 164. Weitere Jahrtage stiftete Eitelfriedrich in den
Klöstern Stetten bei Hechingen und Rangendingen. 1592 erteilte er dem Kloster
Stetten die Zehntbefreiung seiner Güter gegen einen Jahrtag 165. Acht Jahre später
schenkte er demselben Kloster 1000 Gulden für zwei weitere Jahrtage 166.

Das Dominikanerinnenkloster Rangendingen befand sich beim Regierungsantritt
des Grafen „in gentzlichem Verlaß und Abgang". Eitelfriedrich hat sich daher
öfter Gedanken gemacht, wie die Klause „widerumb zu der Ehr Gottes nach
und nach an Gebew und anderen Zugehörungen ernewert werden und in das alte
Wesen zubringen sein möchte". Bis zum Jahre 1604 konnten er und seine Gemahlin
Sibylle das Kloster wieder instandsetzen lassen und mit Geld- und Güterschenkungen
für den Unterhalt der Nonnen sorgen. Zuletzt befreite er die Güter
noch von Steuer, Schätzung und Fron, so daß das Kloster allen Grund hatte, der
gräflichen Familie mit einem Jahrtag zu gedenken 167.

Auch das Pfründehospital in Hechingen verdankt seine Existenz der Freigebigkeit
des Grafen. Eitelfriedrich hat das nach ihm benannte Spital am 29. November
1602 gegründet. Die Stiftung sollte seinem eigenen Seelenheil und dem seiner
Familie zugute kommen. Der Graf ließ ein Spital- und Ökonomiegebäude
errichten, ebenso eine Kirche, die am 13. April 1603 vom Konstanzer Weihbischof
geweiht worden ist. Nach dem Willen des Stifters sollten im Spital mindestens
zwölf Personen Aufnahme finden und kostenlos verpflegt und gekleidet werden.

159 StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 122, Bl. 91 f.

190 Egler 87 ff. - Manns 233 ff. - Peter Manns, Die Gründung des Franziskanerklosters
St. Lützen zu Hechingen. FDA 26(1898) 317-326. - [Gustav Hebeisen], Zur Geschichte
des Klosters St. Luzen bei Hechingen. Mitt. Hohenz. 53(1919) 1-58. -
Schraid 324 ff. - Huber 104 ff.

161 Egler 92 f. - Manns 238 f. - Huber 78 ff.

182 Egler 92.

153 FAS, DH 156.17. - StAS, Ho 1, C II 8, Nr. 124, Bl. 238.

164 Schmid 326.

165 FAS, DH 199, 119. - Schmid 326 f.
168 FAS, HH U 646, 647. - Schmid 327.
167 FAS, HH U 619; DH 78.232-234.

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