Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 73
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1977/0075
Bevölkerungsgeschichte Herrschaft Jungnau
3.5.2 Die Häuserverluste zwischen 1626 und 1645 Tabelle 47



















1645



Häuser













unl

jewohnt

Orte

1626

1645

bewohnt

1 CA C ■■

nbewohnt

1645 zerstört

+

zerstört





absolut °/o108



%108

absolut

o/o 108

absolut °/o

Inneringen

135

51

37,78

43

31,85

41

30,37

84

62,22

Jungnau

83

32

38,55

43

51,81

8

9,64

51

61,45

Vilsingen

50

30

60,00

11

22,00

9

18,00

20

40,00

Storzingen



10

45,46

A
1

1 ß 1 Q
18,18

8

36,36

12

54,54

Oberschmeien

34

7

20,59

14

41,17

13

38,24

27

79,41

Unterschmeien

9

4

44,45

3

33,33

2

22,22

5

55,55

Hochberg

6

3

50,00





3

50,00

3

50,00

Dietfurt

3

3

100,00













Blättringen

4





3

75,25

1

25,00

4

100,00

Nickhof

1





1

100,00





1

100,00

Gesamtherrschaft

347

140

40,35

122

35,16

85

24,49

207

59,65

Die Vergleiche der Bevölkerung in der Herrschaft Jungnau vor und nach dem
Dreißigjährigen Krieg liefern ein anschauliches Bild über das Ausmaß der Kriegsschäden
. Dabei sind die Verluste durch die Pest und Hungersnöte mit eingeschlossen
, da deren starke Ausbreitung nur im Krieg möglich war 109. Der Bevölkerungsverlust
in der Herrschaft Jungnau liegt bei ungefähr 60 %>. Die Tabellen
zeigen, daß die größeren Orte stärker geschädigt wurden als die kleinen Weiler.
Die Orte im Schmeietal: Oberschmeien, Unterschmeien und Storzingen haben die
stärksten Verluste, noch höhere als die größten Orte der Herrschaft: Inneringen
und Jungnau.

Taglöhner und Söldner haben unter dem Krieg weit stärker gelitten als die
Bauern und Halbbauern. Sie fielen Hungersnöten und Seuchen aufgrund ihrer
ärmlichen Verhältnisse häufiger zum Opfer als Bauern 110. Besonders kraß ist dieser
Unterschied in Inneringen, Vilsingen und Unterschmeien m.

Nach dem Krieg sind in der Herrschaft Jungnau ungefähr 60 °/o der Häuser
nicht mehr bewohnt. Von diesen unbewohnten Häusern ist jedoch nur der kleinere
Teil zerstört, der größere Teil steht leer, die Bevölkerung wurde also sehr stark
dezimiert. Auffallend ist der geringe Zerstörungsgrad in Jungnau: nur 9,64 °/o der
Häuser sind zerstört, aber 51,81 °/o stehen leer. Dagegen sind in Hochberg alle unbewohnten
Häuser auch zerstört worden U2.

108 Die Zahl der 1645 unbewohnten und zerstörten Häuser ist angegeben in °/o der 1626
vorhandenen Häuser.

109 Vgl. Günther Franz, Der Dreißigjährige Krieg, S. 5.

110 Vgl. Tabelle 44 und Schaubild 17 sowie Johannes Maier, Geschichte des Ortes Inneringen
, S. 89, und Hermann Baier, Zur Bevölkerungs- und Vermögensstatistik des Salemer
Gebiets, S. 213.

111 Vgl. Tabelle 44.
'"Vgl. Tabelle 47.

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