Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 102
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1977/0104
Bradler

ordneten der württembergischen Landesversammlung, voran die demokratische
Fraktion, sich für die Vereinigung zwischen Württemberg und Baden ausgesprochen
haben. Die württembergische Sozialdemokratie sei durchaus für die Vereinigung
...

Haußmann: Alles spreche für die Vereinigung, geographisch, wirtschaftlich
und politisch. Württemberg bringe Hohenzollern, vielleicht Vorarlberg26; beide
üben Anziehungen auf Pfalz, stammesmäßige Gefühlsähnlichkeit. Wenn das
Reich aufgebaut werde, sei ein starkes Süddeutschland ein Vorteil für die Süddeutschen
und die Deutschen. Wenn das Reich aus den Fugen ginge, erst recht Beweis
der Notwendigkeit, daß alle Parteien beider Länder dafür Sympathie haben,
beide Konfessionen ... Name Süddeutsche Republik. Landeshauptstadt
... Stuttgart - Karlsruhe. Wir in Württemberg werden dafür öffentlich eintreten
...

Payer: Ich stehe dem Gedanken nicht bloß sympathisch gegenüber, sondern
halte die Durchführung für nötig. Jetzt ist der Zeitpunkt. Nur Gefühlsmomente
stehen entgegen. Gemacht kann die Sache werden ... Welche Konsequenzen:
nicht publizieren, daß wir heute konferieren: möglichst still und nachdrücklich,
wirtschaftlich voran. Wir Württemberger müssen zurückhalten, um den Badenern
zu ermöglichen, ihr eigenes Interesse zu erkennen und zu vertreten."

2.2. Die „Zentralstelle für die Gliederung des Deutschen Reiches"

Auf Reichsebene befaßte sich in Ausführung des Beschlusses der Nationalversammlung
vom 22. 7.1919 vor allem das Reichsinnenministerium mit der Vorbereitung
der Einrichtung der „Zentralstelle für die Gliederung des Deutschen
Reichs"

In einer Denkschrift des Reichsinnenministers Erich Koch-Weser28 vom
22.1. 1920 über die süddeutschen Länder 29 wurde festgestellt:

.II. Bayern... Im Allgäu, dem südlichen Teil des Regierungsbezirks Schwaben
, sind, wohl in ursächlichem Zusammenhang mit der Räterepublik in München
zeitweise Bestrebungen zur Vereinigung mit Württemberg zutage getreten. Sie
wurden begrüßt von den Vertretern des Planes ,Groß-Schwaben', sind
aber in neuerer Zeit verstummt...

IV. Württemberg. Zeitweise beanspruchte der Plan ,Groß-Schwaben',
d. h. die Vereinigung von Württemberg, Baden, Hohenzollern-Sigmaringen, dem
bayerischen Schwaben und allenfalls auch der Rheinpfalz zu einem südwestdeutschen
Einheitsstaat in der Öffentlichkeit lebhafte Aufmerksamkeit. Die Zurück-

26 Vorarlberg tendierte damals - durch Volksabstimmung nach dem anders gearteten
Vorbild des Fürstentums Liechtenstein für einen Anschluß an die Schweiz. Vgl. D. Witzig
, Die Vorarlberger Frage. Die Vorarlberger Anschlußbewegung an die Schweiz, territorialer
Verzicht und territoriale Ansprüche vor dem Hintergrund der Neugestaltung
Europs 1918-1922. 1974.

27 G. Schulz (wie Anm. 19), S. 302 ff.

28 Erich Koch-Weser (1875-1944), u.a. Reichsinnenminister 1919-1921. - Vgl. M.
Schwarz, MdR (wie Anm. 13), S. 691 f.

2* Überliefert im Bestand „Badisches Staatsministerium", GLAK, Abt. 233, Nr. 25699.

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