Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
13(100).1977
Seite: 208
(PDF, 41 MB)
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Neues Schrifttum

leitenden grundsätzlichen Erörterungen (z.B. „Weltliche Obrigkeit und Reformation")
folgen immer die sehr ins Detail gehenden Darlegungen aus der Praxis und dann klare
Zusammenfassungen der Ergebnisse. Wichtig sind auch vergleichende Hinweise auf die jeweiligen
Verhältnisse in benachbarten Herrschaften, vor allem im Herzogtum Württemberg
. Auch die 622 Anmerkungen enthalten außer den Belegstellen und Literaturangaben
zahlreiche weiterführende Hinweise und Erklärungen kirchenrechtlicher Begriffe (z. B.
Spolienrecht, Interkalarrecht), was zur Entlastung des Textes beiträgt. Ein Orts-, Personen
- und Sachregister rundet die wertvolle Arbeit ab, die in gleicher Weise die spätmittelalterliche
und reformatorische Kirchengeschichte wie auch die Territorialgeschichte bereichert
und als Beispiel einer gründlichen wohlausgewogenen wissenschaftlichen Untersuchung
gelten kann.

Stuttgart Herbert Natale

Richard Schell: Fidelis von Sigmaringen 1577-1977. Der Heilige in Darstellungen der
Kunst aus vier Jahrhunderten. Sigmaringen: Thorbecke 1977. 260 S. m. 217 Abb.

Über die kurzen Andeutungen ikonographischer Lexika hinaus mußte man bisher entsprechende
Auskünfte über den hl. Fidelis entbehren und ist darum besonders über diese
ikonographische Monographie erfreut. Pfarrer Nikolaus Maier, Gammertingen, hatte dazu
fleißig Material gesammelt. Es ist sehr verdienstlich, daß Pfarrer Richard Schell, darauf
aufbauend, dieses Thema zu einem ersten Abschluß gebracht hat, auch wenn er freimütig
bekennen muß, daß noch nicht alles hat erfaßt werden können; er bringt sogar eigene
Verzeichnisse jener Objekte, die er hat übergehen müssen, obwohl er Kenntnis von ihnen
hat. Aber die wichtigsten Aussagen wurden ermöglicht. Das Ganze ist um so instruktiver
als für die meisten Bilder eine Abbildung vorgelegt wird, was erlaubt, den beschreibenden
Text knapp zu fassen. In Kleindruck sind jeweils unter den Rubriken Beschriftung, Autor,
(Entstehungs-)Zeit, Maße, Ort, Kopie (Reproduktion), Geschichte (des Bildes) - soweit
möglich - und Literatur nötigste wissenschaftliche Angaben angeboten. Daß unter „Literatur
" auch archivalische Quellen (nicht immer mit möglichen Signaturen!) angegeben
werden, wirkt gelegentlich etwas verwirrend. Genzmers Kunstdenkmäler Hohenzollerns
werden selten herangezogen.

Die gesamte Gruppierung des Materials erfolgt unter diesen Stich Worten: Porträts -
daß ein Porträt schon von 1610 vorliegt, das 1624 mit Kutte und Attributen übermalt
wurde, ist eine bemerkenswerte Besonderheit! - Martyrium, Verherrlichung, Verehrung,
Andachtsbild, Statuen, Kleinkunst, Erinnerungsstücke und Gedenkstätten. Dabei läßt sich
gelegentliches Ineinanderlaufen dieser Einteilung, die nicht aus einem Gesichtspunkt
getroffen ist, nicht vermeiden. Im Kapitel Porträt können Grundtypen ins Auge gefaßt
werden: ein Vera-effigies-Typ, der sich an die Aussagen des Bruders des Heiligen anschließt
, der Typ, der von dem zur Kanonisation geschaffenen Bild des Italieners Conca
ausgeht, und untypische Bilder, die nur eben ein beliebiges Mönchsgesicht wiedergeben,
das dann allein über Attribute oder Inschrift einen Bezug zu Fidelis erhält. Beachtlich ist,
daß erst seit der Seligsprechung 1729 die Wiedergabe seines Bildes als Plastik vorkommt,
ein Zeichen dafür, daß der Plastik ein anderer Frömmigkeitseffekt eigen ist als dem gemalten
Bild oder dem Stich. Wie sehr der Plastik nur eingeschränkte Schilderungsmöglichkeit
zur Verfügung steht, bemerkt der Autor mit Recht.

Im einzelnen mag man vielleicht noch Folgendes aussprechen: Da oder dort könnte die
Ortsangabe noch nachgeholt oder verdeutlicht werden, auch ist gelegentlich in der Literaturangabe
nicht alles klar. Für die Lebensgeschichte des Heiligen ist der hier gelungene
Nachweis (S. 33) einer seiner Gefährten aus der Zeit seiner Studienreisen Rinck von Bal-
denstein beachtenswert. S. 100 ist „professo" mit Profeß, nicht mit Professor zu übersetzen
. Der Dank der Freiburger Kapuziner nach St. Trudpert für die Mitwirkung beim Heiligsprechungsprozeß
ging auch nach St. Peter: sie haben dorthin ein Fidelisbild gestiftet,

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