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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0171
Walbensweiler Pfarrbücher

erkauft worden, jede ä 8 kr ohne Einschuß des Fuhrlohns 8 fl 48 kr, latus [zusammen
] 156 fl 8 kr. - Folgt auch, was aus des Gotteshaus Ziegelhütten ohne
Zurechnung des Fuhrlohnes (so ein stark Stund zu führen geweßt) geliefert worden
: Als an 87 Scheffel Kalch d 20 kr = 29 fl, item an 4285 Stück Ziegelstein
ä 40 kr per 100 Stück = 28 fl 34 kr, item an 7100 Stuck Blatten ä 40 kr = 47 fl
20 kr, item an Besetzblättlein das 100 auch ä 40 kr = 12 fl 40 kr. - Ferners und
folgt auch specificierter was der Schreinermeister samt einem Gesellen in 20 zugebrachten
Wochen ohne Berechnung der Speis verdient, also mit der Decke samt
dem Fries 50 fl. Item mit dem Gestiel samt der Kanzel 70 fl, ferners mit Machung
des Gatters 20 fl, ferners mit der Kirchenthür 1 fl 30 kr mit dem Tritt, 2 Leuch-
ter-Stöck samt einem Pult 2 fl, vom Gotteshaus 2-72 Centner Eisen abgereicht
worden d 5 fl 30 kr = 16 fl 15 kr, desgleichen um einen Bund Draht 44 kr, ferners
um ganze, halb und Täffernägel bezahlt worden 5 fl 40 kr — latus 283 fl 43 kr. —
Item und so hat der Schmied mit den Fensterstöcken in dem Thürmlein und
anderer Arbeit verdient 15 fl, ferners der Meister Schlosser Hfl 10 kr, ferners
der Glaser 8 fl 48 kr, ferners und so sind 150 Truchen in des Gotteshaus Taglohn,
ohne Berechnung der Kost, Sand geworfen und mit des Gotteshaus Pferden
s/t Stund weit geführt worden, jede ä 15 kr = 37 fl 30 kr; ferners von obigen
66 Fahrten die Steine zu brechen, welche 35 Tagwerk erfordert d 12 kr ohne die
Kost = 7 fl, ferners seind auch in des Gotteshaus Säge 160 Latten geschnitten und
abgefolgt worden, jede ä 3 kr = 8 fl, ferners und seind auch 40 Stumpen Bauholz
ohne die Mauerfedern (welches nit berechnet) abgefolgt worden; das erforderliche
Glas wird auch nicht berechnet. - Latus 87 fl 28 kr. Summa Summarum
527 fl 19 kr. - Actum Gotteshaus Wald den 19 ten November 1710. (II, 78 f.)

Wer hat obige Kosten bey Erbauung der Pfarrkirche Kappel betraten? Das
adelige Frauenstift Wald hat ganz auf eigene Kosten die jetzt noch bestehende
Kirche in Kappel bey Abgehen der vorigen alten Pfarrkirche erbauen und herstellen
lassen im Jahr 1710; allein nachdem... die Pfarrkirche zu Kappel im
Jahre 1387 der Pfarrkirche zu Waldbertsweiler cum omnibus commodis et oneri-
bus für immer sey incorporiert worden, so machte das Stift an den Heiligen dahier
den Antrag, daß unter den Oneribus [Lasten] der dasige Kirchenbau gehöre, und
also die S. Galli Fabrik zu Waldbertsweiler die 527 fl 19 kr ganz zu zahlen und
abzutragen hätte. Wegen dieser Sache wendete sich derzeitige Pfarrer dahier,
Herr Balthasar Blum, an den Bischof zu Konstanz und das Stift an den Abt zu
Salmansweiler, derzeit Stephanus, als Ordinarium und Visitatorem derzeit von
Klosterwald. Der ganze Streit ward endlich dadurch beygelegt, daß das Kloster
an den vorstehenden Baukästen 227 fl 19 kr und die S. Galli Fabrik die übrigen
300 fl nach und nach bezahlte, so beschlossen Klosterwald den 23 Juny 1711 in
Beyseyn der Frau Äbtissin Maria Antonia Freyin von Falkenstein, der Frau
Bursirin M. Johanna Segesserin von Brunegg, des Herrn Oberamtmanns Joh. Jac.
Mayer und Herrn Pfarrers von hier, Balthasar Bluem. Würde der Heilige dahier
keine 3 eigene Äcker zu Kappel gehabt haben und nicht gut gestanden seyn, so
würden ihm die 300 fl zu bezahlen nie aufgelegt worden seyn. Man rechnete den
Ertrag besagter Äcker vom Jahre der Incorporation an i. e. 1387, daß sie über
300 Malter Früchten abgeworfen haben. Auch sagte Balthasar Blum, daß von
der alten Pfarrkirche Kappel das Kloster Wald eine Glocke an sich gezogen habe,
welches auch ein Movens war, daß Wald die 227 fl 19 kr lieber zahlte. (II, 79 f.)

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