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Kallenberg

Vereins in die Augen. In diesem Sinne äußerte sich nicht nur der Hofgerichtsrat von
Sallwürk47, sondern auch der Dirigierende Geheimrat von Schenck48, so daß die
Geheime Konferenz am 17. Juni 1843 beschloß, eine fünfköpfige Kommission einzusetzen
, welche sich Uber die bestmögliche Ausführung eines solchen Unternehmens hierher
zu äußern und, mit Berücksichtigung ähnlicher auswärtiger Vereine, Statuen zu entwerfen
und vorzulegen hat49. Am 21. Juni wünschte Erbprinz Karl Anton jedoch noch eine
mündliche Vorberatung mit Schenck, deren Ergebnis eine leicht veränderte Zusammensetzung
und die Beauftragung Schencks mit dem Vorsitz der Kommission war50. Uber
die Tätigkeit dieser Kommission, der weder Fidelis Baur noch Eugen Schnell angehörte,
erfahren wir nichts. Aus den Notizen Schwarzmanns geht lediglich hervor, daß er sich im
Laufe des Sommers die Satzungen benachbarter Vereine beschaffte51 und daß Karl Anton
im Oktober 1843 die Vorlage der ganzen Angelegenheit auf den 15. Dezember
angeordnet hat.

47 Antrag von Sallwürks v. 16. Juni 1843, nach einem Auszug Schwarzmanns aus dem Protokoll der
Geheimen Konferenz: Die Sache, welche hier zur Sprache gebracht wird, hat allerdings ihre
anziehende Seite, es regt sich da und dort der Sinn für Geschichtsforschung, Altertumskunde etc.
und man sieht immer mehr ein, daß jeder in seinem, wenn auch engen Kreise zum Ganzen
beitragen sollte. Es ist von einer Commission oder von einem Verein die Rede. Solche Sachen
gedeihen am meisten, wenn sie lediglich in die Hände derjenigen, welchen ein eigener Trieb zur
Thätigkeit in der bezüglichen Richtung innewohnt gelegt werden. Ich wäre daher dafür, daß der
Antragsteller veranlaßt würde, einen Versuch zu machen, ob er einen Verein zu Stande bringe.
Kommt ein Verein zu Stande, so kann dann dieser alles Weitere, namentlich auch die Verordnungen
, welche dießfalls an die Pfarrämter und Bürgermeister zu erlassen wären, ausarbeiten. Schlägt
der Versuch fehl, so kann das Weitere dann in Anregung gebracht werden. Wie Anm. 44.

48 Ebenda das Votum des Frhrn. Dr. Wilhelm Schenck zu Schweinsberg, das mit dem Beschluß der
Geheimen Konferenz dem Fürsten bzw. dem Erbprinzen vorgelegt wurde: Es ist ohne Zweifel
richtig, daß ein solcher Verein für alle Zweige der Vaterlandskunde - wohin Geschichte,
Geographie, Statistik, Topographie, Erdkunde (Mineralogie und Oryktognosie) etc. zu rechnen
wären - seine Hauptnahrung in dem Interesse, der Thätigkeit und der Liebhaberei des Einzelnen
haben muß, dagegen wirdein solcher Verein, wenn er von der obersten Staatsbehörde eingeleitet
wird und vielleicht das Protektorat Sr. Durchl. des Erbprinzen zu gewinnen das Glück haben
sollte, sehr an öffentlichem Ansehen, an Stütze und an Hülfsmitteln gewinnen. Da nun die
Bildung eines solchen Vereins im Allgemeinen ohne Zweifel ein sehr nützliches, zeitgemäßes und
anerkennenswerthes Unternehmen ist, so stelle ich unterthänigst den nachfolgenden Beschluß
anheim, indem ich etwaige Veränderungen in der Wahl der Mitglieder der Kommission lediglich
dem höchsten Beschlüsse überlasse.

4' Im Beschluß der Geheimen Konferenz heißt es weiter: Es wird hiebei darauf hingewiesen, daß
der Zweck des Vereins sich auf eine möglichst große Anzahl von Gegenständen zu erstrecken
habe, damit viele Mitglieder gewonnen werden und der zu behandelnde Stoff stets in reichhaltigem
Maße vorhanden ist. Namentlich dürften als Gegenstände aufzunehmen sein: Geschichtskunde
, Geographie, Statistik, die Bergwissenschaften, Forstwissenschaft usw.

50 Als Kommissionsmitglieder waren zunächst genannt: Regierungsrath v. Bannwarth als Vorstand
, Hofkaplan Feßler, Hofkammerassessor Schnell [Karl, der Bruder Eugens], Oberforstmeister
Carl, Reg. Registrator Schwarzmann. Auf Wunsch Karl Antons: Feßler, Schnell, Cammerer
[Professor am Gymnasium in Hedingen], Bilharz [Hofkammerrat u. Archivar], Schwarzmann
undv. Schenck als Vorstand. Dazu Schenck am 30. Juni: Ich werde die Leitung dieser Sache sehr
gerne übernehmen und namentlich mit der Commission vorerst die Vorarbeiten berathen, damit
der Verein eine angemessene Grundlage erhält. Ebenda.

51 So des »Vereins zur Aufsuchung der Altertümer in der Gegend von Rottweil« (gegr. 1831) - seit
1835 »Archäologischer Verein« -, des »Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und
Oberschwaben« (gegr. 1841); des »Alterthumsvereins für das Zabergäu« in Güglingen (gegr.

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