Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0059
Hohenzollerischer Geschichtsverein

möglichst engen Kontakt - Austausch von Ideen und Sachen - mit auswärtigen
verschwisterten Vereinen zu bringen. An dieser Konzeption wie an seiner Hoffnung, daß
einmal eine historische Gesellschaft für das ganze Schwabenland durch organisatorischen
Zusammenschluß der bestehenden Vereine Zustandekommen sollte, ist schon die
Tendenz abzulesen, die dann 1852 zur Bildung des Gesamtvereins der deutschen
Geschichts- und Altertumsvereine führte89. Mit dieser Gründung stand Maercker
insofern in Zusammenhang, als sie, ebenso wie die Gründung des Germanischen
Museums in Nürnberg, wesentlich von seinem Schwiegervater, dem Freiherrn von
Aufseß90, ausging.

Maerckers Verein soll aus dem Zusammenschluß Gleichgesinnter erwachsen, die
beiden Landesfürsten zu Protektoren und den Sigmaringer Erbprinzen Karl Anton zum
Präsidenten haben. Dem Verein kann jeder ehrenhafte, gebildete Mann des In- und
Auslandes beitreten, wobei er im ersten Fall ordentliches im zweiten korrespondierendes
Mitglied wird. Den Sitz des Vereins will auch Maercker nach Sigmaringen legen. Sehr
ausgedehnt sind die Aufgaben, denen sich der Verein widmen soll. Obenan steht die
möglichst allseitige Erforschung und Darstellung der Geschichte, wobei Maerckers
Vorschlag auch die bestehenden Grenzen des Landes unter hausgeschichtlichen
Gesichtspunkten überschreitet, denn er will auch die abgekommenen altzollerischen
Besitzungen erfaßt wissen. Daneben liegt der Schwerpunkt auf dem Sammeln von
Denkmälern der Vorzeit aller Art und damit zugleich auf der allmählichen Einrichtung
eines eigenen Vereinsmuseums, das sich aus einer Bibliothek, einer historisch-geographischen
, einer diplomatischen, einer heraldisch-sphragistisch-numismatischen und einer
statistischen Sammlung sowie einem Kunst- und Antikenkabinett zusammensetzen
sollte. Die Tätigkeit des Vereins sollte sich auch, ganz im Sinne von Schwarzmanns
Ausgangspunkt, auf das Bewahren von Zeugnissen über den gegenwärtigen Zustand des
Landes erstrecken. Endlich wurde, mit detaillierten Vorschlägen für die Gestaltung des
Inhalts, die Herausgabe einer Jahresschrift empfohlen. Maercker verzichtet auch nicht
auf eine altfränkisch-blumige Ausschmückung seines Entwurfs. So wie er in seinem
Burgführer die Michaelskapelle auf dem Hohenzollern zu einem Landesheiligtum
hinaufstilisiert, »wo der Urgeist der Zollern uns so geheimnisvoll umrauscht, wo jeder
getreue Untertan wenigstens einmal im Jahr seine Andacht verrichtet« 91, so will er den
Geschichtsverein möglichst alljährlich am Michaelstag eine General- oder Festversammlung
auf der Burg veranstalten lassen, die der Geselligkeit dienen und mit einem
»fröhlichen Festmahl« beschlossen werden soll.

Wenn man sich fragt, wer eigentlich in Hohenzollern eine so breit konzipierte
Organisation hätte bilden können, so kommt man über den Mitgliederkreis der
traditionellen Honoratiorenvereinigungen, der beiden Museumsgesellschaften in

89 Vgl. Willy Hoppe, Einhundert Jahre Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine
. In: Blätter für dt. Landesgesch. 89/1952, S. 3ff.

50 Hans Frhr. v. Aufseß (1801-1872), NDB 1, S. 444; ADB 1, S. 655ff.; Peter Burian, Das
Germanische Nationalmuseum und die deutsche Nation. In: Das Germanische Nationalmuseum
Nürnberg, 1852-1977. Hrsgeg. v. Bernhard Deneke und Rainer Kahsnitz. München 1978,
bes. S. 127ff.

" P.Th. Marck, (wie Anm. 80) S. 14.

57


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0059