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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0100
Gindele

Bucheintrag Sigmaringer Frühmesser; 1591 wird er in den Konstanzer Protokollen als
Sigmaringer Kaplan und 1593 als Mitkaplan des Sigmaringer Adrian »Scheidt« (Kraus)
erwähnt.

Außer einer Anzahl von »Beuronensia«, die zuerst Georg Berner und gleich darauf
Ulrich Berner eigneten, gehörte Georg Berner allein das eben besprochene Reallexikon
aus Hedingen und Ulrich Berner allein »Das gantz Neu Testament von Hieronymus
Emser übersetzt« (1529, Köln, bei Quentell, Quart, 225 S.). Von Ulrich Berner kam dies
gut erhaltene und interessant angelegte Buch nach 1597 zu den Augustinern in »Beüren«.
Die Innenseite des Vorderdeckels hatte Ulrich Berner mit seinem Namen und dem
Spruch beschriftet: »Vado mori«. (Ich geh sterben). Diese Wendung mußte wohl schon
Georg Berner auf der Titelseite seines Reallexikons entdeckt haben. Eine größere
lateinische Randbemerkung fol. 42 des »Gantz Neuen Testaments« ist wohl dem 17.
Jahrhundert zuzuweisen, nicht einem Vorbesitzer des 16. Jahrhunderts.

Nun folgt das Verzeichnis der Bücher, die zuerst Georg Berner und nachher auch
Ulrich Berner gehörten und dann das Zeichen »Collegij Beüren« erhielten. Für alle sechs
gilt das Quartformat und (mit einer Ausnahme) der Einband: Holzdeckel, mit noch oder
einmal vorhandenen Metallschließen, der Überzug in gelblichem Pergament, der Rücken
für gut lesbaren, kräftig aufbemalten Rückentitel mit weißer Farbe bestrichen. Die
beiden Zahlen am Ende besagen, in welchem Jahr Georg Berner und nachher Ulrich
Berner ihre Namen eintrugen. Über die dazu gehörenden Sentenzen wird nachher die
Rede sein.

t. Erasmus von Rotterdam »Kommentar zum Matthäusevangelium« (und zu den
Apostolischen Briefen) 1522, Basel b. Froben, 450 Blätter, für den Rücken und
Einschlag zu den Deckeln hin braunes Leder, von da bis zu den Schließen reines,
etwas poliertes Holz. Wenigstens 2 Vorbesitzer; Georg Berner 1581, Ulrich
Berner 1589.

2. Dionys, der Kartäuser »Kommentar zu allen Paulusbriefen und zur Apostelgeschichte
«, 1532, Köln, b. Quintell. Georg Berner 1582, Ulrich Berner 1588, zwei
Vorbesitzer.

3. Johannes Eck »Homilien für die Heiligenfeste« 1533, Augsburg. Georg Berner
1584, Ulrich Berner 1588. Beigebunden: Fr. Nausea »Homilien«, 1533, Köln.

In einer Randbemerkung zum Tag des hl. Andreas (fol. 2) stellt Georg Berner fest,
daß auch in Sigmaringen die hier geborenen Propheten nicht anerkannt werden, und daß
die Stadträte für die kirchlichen Ämter beim Bischof nur ihre Verwandten und lieben
Freunde präsentieren.

4. »Sammlung von Predigten hervorragender Kirchenlehrer« von Alkuin begonnen,
1557, Köln. Zwischen den eingeprägten Verzierungen des Vorderdeckels die
Buchstaben MGW und die Jahreszahl 1562, Pappdeckel, auf die Innenseite des
vorderen Deckels von Georg Berner geschrieben: »Gekauft 1582 um 30 Batzen,
Ulrich Berner 1589.

Als echter Ergänzung sei noch zweier Bücher des Kartäusers Dionys gedacht, die
beide dem Kolleg Beüren gehörten, aber nur das mit dem Titel »Kommentar zu den
sonntäglichen Episteln und Evangelien« (1538, Köln) gibt als vorausgehenden Besitzer
das Benediktinerkloster St. Georgen im Schwarzwald an, wo wohl ein Leser den
Hinweis des Dionys auf die (blinden) Prälaten unterstrich. Wenn im Beuroner Eintrag
»AWCRLB« das AW »Anton Wächter« bedeutet, stammt der Eintrag erst aus dem 18.
Jahrhundert. Der Chorherr Anton Wächter erhielt 1714 von Konstanz studienhalber die
Erlaubnis, verbotene Bücher zu lesen.

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