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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0103
Beuroner Büchereigner

Urkundenbuch genannt sind ? Sie waren Ministerialen der Herzöge von Teck, zusammen
mit den Herrn von Randeck. Söhne von ihnen wurden Domherrn und Bischöfe der
Diözese Augsburg; Walter Hochschlitz hatte das bischöfliche Amt von 1365-1369 inne.
(Vgl. Fr. Zoepfel »Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe im Mittelalter«, 1955). Die
Familie dieser in Reich und Kirche anerkannten Hochschlitz begann allerdings schon im
14. Jahrhundert zu erlöschen.

In den Investiturprotokollen der Diözese Konstanz ist für das Jahr 1482 ein
Meßpfründner »Conrad Hochschlitz in Bartenbach «■ erwähnt, das zur Pfarrei Göppingen
gehörte. Man mag sich vorstellen, daß dieser Conrad Hochschlitz in Göppingen
wohnte und ein Onkel oder älterer Vetter unseres Johannes Hochschlitz war. Wenn man
ferner annimmt, daß der für das Jahr 1513 von der Augburger Kirchenbehörde genannte
Johannes »Holzschlitz* mit unserem Johannes Hochschlitz identisch ist, hatte unser
Johannes Hochschlitz schon 1513 einen Seelsorgeauftrag für Straßdorf bei Schwäbisch
Gmünd. 1570 bekundet Jakob Mayer, Pfarrer in Schwäbisch Gmünd, daß die Predigtsammlung
des J. Hochschlitz sein Eigentum geworden sei.

M. Jakob Mayer, Pfarrer

Jakob Mayer, der Nachbesitzer des eben behandelten Buches, schrieb das y seines
Namens mit zwei Punkten darüber; das M. vor Jakob kann »Magister der freien Künste«
bedeuten. Dieser Seelsorger, ein gebürtiger Riedlinger, wirkte von 1570-1575 als Pfarrer
in Schwäbisch Gmünd. Dann übernahm er die Stadtpfarrei Uberlingen am Bodensee.
Das bezeugt auch Jakob Reutlinger, der Chronist dieser Stadt, in seinem »Hauskalender
«. Pfarrer Mayer versah sein Bernhardsbuch nur mit wenigen Randglossen, wachte
aber eifrig über seine Pfarrbefugnisse und sah es nicht gern, daß seine Überlinger bei den
dortigen Barfüßern beichteten und darauf in der Stadtpfarrkirche an der Eucharistie
teilnahmen. Die Stadtoberhäupter baten ihn, Milde walten zu lassen. Aus der Bücherei
Pfarrer Mayers gelangte unsere Predigtsammlung zum großen Überlinger Bücherfreund
Jakob Reutlinger.

Jakob Reutlinger

J. Reutlinger allein schmückte zwei der Beuronensia des 16. Jahrhunderts mit seinem
Buchstempel: zwei springende Hirsche und der Umschrift Jakob Reutlinger, Consul,
Überlingen (und Jahreszahl). Das Werk des hl. Bernhard bekam den Stempel des Jahres
1599. Er schrieb sich aus der Vita s. Bernardi die deutschen Orte heraus, die der Heilige
besuchte: Konstanz, Heitersheim, Basel, Speyer, Trier, Koblenz und Köln.

Wie die Predigtsammlung zu den Augustinern nach Beuron kam, gibt uns ein anderes
Buch des Überlingen Reutlinger Anhalt und Aufschluß.

Als Verfasser seiner 16 Bände Welt- und Bodenseechronik war Jakob Reutlinger
darauf bedacht, seine Bücherei mit hilfreichen Werken auszustatten. In seiner Vaterstadt
Überlingen hatte er Latein gelernt; die dortigen Franziskaner verhalfen ihm zu vermehrtem
Wissen und respektabler Bildung. Als städtischer Amts- und Gerichtsschreiber
eignete er sich eine klare, schön leserliche Art zu schreiben an. Er sagt von sich Bin gern
daheim in meinem Stüblin gesessen, um in Wahrheit und Kürze seine Chronikbücher zu
verfassen.

Schon Überlinger Bürgermeister geworden, erwarb er das für ihn wichtige Werk des
Kardinals Baronius »Kirchliche Annalen«, deren Druck 1601 begann. Von dieser

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