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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0113
Fidelitas Coronata

11. Bild: Geistliches Streben, Vitae Ratio B. Fidelis

Die schmucklose Klosterzelle verrät die äußere Anspruchslosigkeit des P. Fidelis. Der
Wasserkrug und das Stück Brot auf dem Tisch sprechen von seiner Einschränkung. Doch
all das hat zur Seele die christliche Aszese. Die theologischen und aszetischen Bücher, der
Bußgürtel, die Dornzweige zum Geißeln und die nackten Totenschädel bezeugen sein
Fasten, Büßen und Beten. Mit diesen Übungen ist er auf der Stufenleiter der Vollkommenheit
bereits sehr weit aufgestiegen. Auf solcher Höhe begegnet ihm Gott in lichter
Wolke und lohnt ihn mit der Krone des Lebens. P. Fidelis darf erfahren, daß die gelebte
»Theologia« der Weg zum Himmel ist: Hoc iter ad Astra. Die Symbolzeichnung zeigt
ebenso den Pilger auf Erden unter dem Sternenhimmel, geführt vom himmlischen
Begleiter unterwegs zur Höhe.

Quid juvat Objectum speculabile Grande tuen,
Si jacet, ac extra - vita - vagatur humi?
Sed quod per rigidam praxin complexibus aptat
Objecti mentes, hoc theorema juvat.

Gott wüßen ist ein schöne Sach,
Die aber lehrt auch ieben.
Darum Fidelis Muetter-Sprach
Haist: wüßen, und Gott lieben.

12. Bild: Warnung zum Heil, Spiritus Propheticus

Pater Fidelis in Begleitung eines Mitbruders tritt einem Reitersmann entgegen und
verweist ihm das Fluchen. Reiter und Pferd scheinen von den lebhaften Worten und
Gesten des Mönchs stark beeindruckt zu sein; beide sind stutzig ob seiner harten
Drohung. Darüber ist auf die »Physiognomia« verwiesen und erklärt: Animi Interna-
Recludit. Symbolisiert ist dieser Zusammenhang mit einem Deuter, der auf das Stummsein
eines Standbilds verweist.

Quae Coelo intentas, tibi dira, Fidele Propheta,
Accerses, Nemesi vindice, lingua procax.
In Caput auctoris tua talio tela retorquet.
Et Vates faties, lingua maligna, tui.

Fidelis jenem Lästermaul
die straff hat prophetzeyet:
Zum grab er eylt auf seinem gaul,
Sein Zung Ihm selbst Räch schreyet.

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