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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0171
Prinzenbau in Sigmaringen

Die Baupläne für das neue Gebäude entwarf der fürstliche Bauinspektor Uhl5. Er sah
einen zweistöckigen Bau mit einem Mezzaningeschoß vor, dessen Front der Straße zu
lag. Das Gebäude bestand aus einem Mittelrisalit und zwei leicht zurückgesetzten
niedrigeren Seitenflügeln, die nur eine Fensterachse breit waren. Der Mittelbau besaß an
der Straßen- und Gartenfront ein vorgeblendetes Giebelfeld und war von einem
Mezzaningeschoß mit Walmdach überhöht. Auch die beiden Seitenflügel, denen das
Halbgeschoß fehlte, besaßen Walmdächer. Der Eingang zum Gebäude befand sich in der
Mittelachse des Haupttraktes, zu ihm führten vier Stufen hinauf, darüber war ein kleiner
Balkon mit einem Gitter angebracht. Rechts und links der Eingangstür bzw. der
Balkontür befanden sich im Erdgeschoß und im ersten Stock des Mittelbaus je zwei
Fenster.

Der Entwurf wurde mit Abänderungen, die aber nur das Souterrain, das Dach und
den Innenausbau betreffen, ausgeführt. Noch heute ist die Grundkonzeption dieses
ältesten Prinzenbaus im nördlichen Teil (Karlstraße 1) - links von der Tordurchfahrt - zu
erkennen.

Die Baupläne lagen schon vor dem Vertragsabschluß zwischen Fürst und Fürstin vor.
Im Oktober 1822 wurden bereits die Bauakkorde mit den Handwerkern abgeschlossen 6:
Die Ausführung der Maurerarbeiten einschließlich der Grundmauern erhielt Maurermeister
Fidel Mohr aus Sigmaringen um 4080 Gulden (Akkorde vom 22. und 29.
Oktober), ebenso die Anstreicharbeiten um 172 Gulden (Akkord vom 12. November),
die Schreinerarbeiten, nämlich Anfertigung der Böden, Türen (aus Tannenholz),
Fußlamperien, Vortüren für die Kamine, Simse und der Haustür, die drei Sigmaringer
Schreinermeister Adam Westhauser, Michael Widemann und Georg Henselmann um
914 Gulden (Akkord vom 12. November) und die Zimmermannsarbeiten der Zimmermeister
Stöckle aus Krauchenwies um 2570 Gulden (Akkord vom 12. Oktober), dem
später auch die Eindeckung der Giebel mit Schindeln übertragen wurde (Akkord vom 18.
Oktober 1823). Die Öfen wurden bei Hafnermeister Peter Löhle von Sigmaringen in
Auftrag gegeben: Vier große, weißglasierte Öfen waren für das Erdgeschoß und den
ersten Stock vorgesehen. Sie wurden mit 24 Gulden pro Stück veranschlagt, wobei das
Zubehör und Aufsetzen im Preis enthalten waren. Die übrigen sieben kleineren,
ebenfalls weißglasierten Öfen kosteten 18 Gulden pro Stück (Akkord vom 12. November
). Die Schlosserarbeiten führte Schlossermeister Josef Anton Lutz von Sigmaringen
gegen eine Entlohnung von 522 Gulden aus (Akkord vom 12. November), die Fenster
fertigte der Sigmaringer Glasermeister Menrad Schirmer um 287 Gulden an (Akkord
vom 12. November 1822) und die Kreuzstöcke, Haustürtreppe, Bänke usw. der
Steinhauermeister Martin Beßler aus Renfrizhausen (Akkord vom 8. April 1823). In allen
Löhnen waren die Kosten für das Material enthalten.

Im März 1824 schloß der fürstliche Bauinspektor mit fast allen genannten Handwerkern
Anschlußverträge über nachträglich nötig gewordene Arbeiten ab.

Fürstin die Aussteuer an Kleidungsstücken und Wäsche im Wert von 2000 Gulden. Außerdem
erhielt Helene eine jährliche Rente von 300 Gulden auf das Stift Bocholt, die der Fürst v. Salm-
Kyrburg zu bezahlen oder abzulösen hatte, eine weitere Rente von 139 Gulden auf fünf Jahre,
besaß Hauseinrichtungsgegenstände, Silber, Leinwand usw. im Wert von 1600 Gulden und nicht
zuletzt das Wohnrecht im Prinzenbau in Sigmaringen oder statt dessen 3000 Gulden Auslösungskapital
.

5 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. Fürstl. Hohenz. Archiv, Neuverz. Akten 16674.
* Ebenda, Neuverz. Akten 16596.

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