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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0182
Kuhn-Rehfus

Bauführer Hildinger ausgeübt42. Von 1921 an baute der Fürst das Gebäude zu
Wohnungen aus. Die Vereine der Stadt hatten dagegen gehofft, den Mar st all als
Turnhalle benützen zu können.

Nun konnte man an den Umbau des Küchengebäudes gehen, dessen Größe und
Zustand den erhöhten Anforderungen durch die erbprinzliche Hofhaltung nicht mehr
genügten. Im November 1876 hatte Josef Laur entsprechende Pläne fertiggestellt, die das
preußische Oberamt Sigmaringen im April 1877 genehmigte43. Er sah neben der
Umgestaltung des Hauses vor, den Verbindungstrakt zwischen Küchengebäude und
Altem Prinzenbau (der 1842/43 neu angelegte überdachte Gang) auf die Höhe des
Mitteltrakts des Alten Prinzenpalais hochzuziehen und den Fassadenschmuck an den der
übrigen Gebäude anzulehnen, um so einen harmonischen Gesamteindruck zu schaffen.
Er legte außerdem ein neues Treppenhaus auf der Rückfront mit dem Grundriß eines
halben Oktogons und auf der Vorderfront an der Karlstraße eine neue Eingangstür
(heute Karlstraße 1) an44. Offenbar hatte Laur zudem vorgehabt, das Küchengebäude
mit dem Alten Prinzenpalais zu einem zusammenhängenden Baukörper zusammenzufassen
, doch unterblieb diese Maßnahme vorerst.

Der Abbruch war Anfang 1877 bereits beendet. Unter der Bauaufsicht von Baumeister
Libotte, der auch die Arbeiten am Schloßturm, am Schloßbalkon und am Beamtenwohnhaus
II leitete, schritt der Umbau zügig voran. Im März 1878 erfolgte die
anstandslose Übergabe an die erbprinzliche Hofhaltung. Mängel wurden nur bei den
Schreiner- und Weißputzarbeiten festgestellt.

Die grundlegende Neugestaltung des Küchengebäudes, die dem Alten Prinzenbau
sein heutiges Aussehen gab, fand dann in den Jahren 1896 bis 1898 unter der Leitungvon
Hpfbaurat de Pay und Hofbauratsassistent Volkwein statt45. Im März 1896 genehmigte
Fürst Leopold den Umbau mit einem Kostenvoranschlag von 32 000 Mark. Im April
erteilte das Oberamt Sigmaringen dem Bauplan des Hofbaurats de Pay die baupolizeiliche
Genehmigung46. Nach dem Abriß des erst 1877/78 errichteten rückwärtigen
Treppenanbaus, verschiedener Mauern, Gurtbögen, Kappengewölbe und Gänge irti
Keller sowie einiger Fachwerkausmauerungen und Küchenkamine wurde das Haus
rückwärts dem Garten zu um 5,18 m verbreitert, um ein weiteres Stockwerk erhöht und
mit dem Alten Prinzenbau baulich so vereinigt, daß aus den beiden bisher getrennt
stehenden Gebäuden ein zusammenhängender Bau entstand. Folgerichtig wurde auch
die Dekoration der Außenseite dem Alten Prinzenbau angeglichen. In diesem Zusammenhang
erfolgte auch die Vergrößerung der 13 kleinen Fenster im Mezzanin. Anstatt
des bisherigen Zinkblechdaches erhielt das Küchengebäude ein Schieferdach, wie es auch
der Alte Prinzenbau besaß. Das Heizsystem wurde nicht geändert, jedoch ließ man eine
Reihe von neuen Kachelöfen setzen.

Folgende Handwerker waren am Umbau beteiligt: Wilhelm Wolfsturm (Maurerund
Verputzarbeiten), Anton Abt (Maler- und Anstreicharbeiten), Schlosser August
Keinath, Glaser Hermann Abt und R. Kramer, Schreiner Josef Gauggel, Flaschner A.
Lernhart, Dachdecker Stahl und Steinmetz H. Ehinger.

42 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. Fürsd. Hohenz. Archiv, Neuverz. Akten 36243.

43 Ebenda, Neuverz. Akten 36220 und 36243. Fürstl. Bauamt Sigmaringen.

44 Pläne im fürsd. Bauamt Sigmaringen.

45 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. Fürstl. Hohenz. Archiv, Neuverz. Akten 13673 und 36222.

46 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 1, PI. 3.

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