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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0188
Kuhn-Rehfus

Treppenhaus war beim Umbau 1898-1900 erhöht worden. Das Neue Prinzenpalais
verfügte über vier Toiletten mit Wasserspülung, über ein Bad, eine Warmwasserheizung,
einen Haustelegraph und eine elektrische Lichteinrichtung.

Eine Baubeschreibung von 193151 schildert die Zimmereinteilung in beiden Gebäuden
folgendermaßen: Im Alten Prinzenbau liegen im Untergeschoß die Vorratskeller für
Holz und Kohle, ferner eine Waschküche und zwei Wasserklosetts; im Erdgeschoß eine
große und eine kleine Küche, ein elektrischer Speiseaufzug, eine Abwaschküche, eine
Anrichte, das Zimmer des Kochs, fünf Gästezimmer, vier Personalzimmer und zwei
Badezimmer mit Wasserklosetts. Der erste Stock war die Hauptwohnetage mit den
herrschaftlichen Wohn- und Schlafzimmern. Hier befanden sich außerdem zwei Badezimmer
mit WC, eine Abwaschküche, die Anrichte und der Speiseaufzug und schließlich
die Hauskapelle mit Nebenräumen. Im zweiten Stock lagen zwei einfache Familienwohnungen
sowie Wohn- und Schlaf räume für das Personal.

Im Neuen Prinzenbau beherbergte das Untergeschoß eine Küche mit elektrischem
Speiseaufzug, eine Spülküche, einen Vorratsraum sowie Vorratsräume für Holz und
Kohle, Abstellräume und ein WC, das Erdgeschoß die repräsentativen Räume und zwei
Wirtschaftsräume mit elektrischem Speiseaufzug, der erste Stock neben fünf repräsentativen
Räumen zwei Schlafzimmer, zwei Wirtschaftsräume mit Speiseaufzug, Bad und
Wasserklosett. Im Dachstock lagen einfache Schlafräume für die Kinder und für
Besucher, zwei Wirtschaftsräume mit Speiseaufzug, ein Badezimmer mit Wasserklosett,
ein Raum war unausgebaut.

Der Prinzenbau - Alter und Neuer Bau - wurde von 1841 bis in die zwanziger Jahre
unseres Jahrhunderts von den Erbprinzenpaaren des Hauses Hohenzollern und vom
Personal der erbprinzlichen Haushalte, gelegentlich auch von nahen Verwandten, so
z.B. von Franz Josef, dem Bruder des Erbprinzen Friedrich Viktor, bewohnt511. Nach
dem Sigmaringer Schloßbrand von 1893 hatte Fürst Leopold vorübergehend seine
Residenz in dieses Gebäude verlegt gehabt. Der letzte Erbprinz, der den Neuen
Prinzenbau (Karlstraße 3) bewohnte, war Friedrich von Hohenzollern, der von etwa
1922 bis 1927 hier lebte. Nach dem Tod des Fürsten Wilhelm 1927 zog die verwitwete
Fürstin Adelgunde in den Alten Prinzenbau (Karlstraße 1) und nahm dort im ersten
Stock bis zu ihrem Tod Anfang 1958 Wohnung. Verschiedene Personen ihres Hofstaats
blieben auch weiterhin in einigen Räumen des Dachgeschosses.

Während des ersten Weltkrieges befand sich im Alten Prinzenbau die Betreuungsstelle
für Frontsoldaten, anschließend - bis über das Kriegsende hinaus - das Reservelazarett
und die Kreiskornstelle im Erdgeschoß.

Am 1. August 1934 bezog die Genossenschaft der Schwestern der christlichen Liebe
den Neuen Prinzenbau (Mietvertrag vom 13. April)52 und richtete hier das Pensionat für
das von den Schwestern geleitete Marien-Lyceum, eine Frauenschule, ein. Der Schulbetrieb
selbst fand außerhalb des Hauses in der Karlstraße 12 statt. Die Schwestern legten

51 Ebenda, Neuverz. Akten 36229.

51 a Die folgenden Angaben sind z. T. aus den Akten entnommen, z.T. stützen sie sich auf

freundliche Mitteilungen der Herren Staatsarchivdirektor a. D. Dr. E. Stemmler, Sigmaringen,
Restaurator B. Ismann, Laiz, und Friseurmeister H. Gauggel, Sigmaringen, sowie der Herren
Brändle, Schreinermeister, und Wolf, Malermeister aus Sigmaringen, welche letzteren die
fürstlich Hohenzollernsche Hofkammer dankenswerterweise sammelte und zusammenstellte.

52 Ebenda, Neuverz. Akten 31413.

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