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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0191
Neues Schrifttum

Besprechungen

Egon Boshof, Kurt Düwall, Hans Kloft: Grundlagen des Studiums der Geschichte. Eine Einführung
. Köln - Wien: Bühlau. 2. Auflage 1979, X, 338 S. 17 Abb. (Böhlau Studien-Bücher).

Eine Einführung in Grundlagen, Methode und wichtigste Gegenstände der Geschichtswissenschaft
beschränkt sich herkömmlicherweise auf eine ihrer drei traditionellen Teilbereiche: die alte,
die mittelalterliche, die neuzeitliche Geschichte. Das entspricht der Praxis des akademischen
Unterrichts, für den solche Einführungen in erster Linie bestimmt sind. Ich nenne nur die
ausgezeichneten Einführungen von Hermann Bengtson (Alte Geschichte, München6 1975) und
Heinz Quirin (Mittelalterliche Geschichte, Braunschweig3 1964) sowie die Einführung in die
neuere Geschichte von E. Opgenoorth (Braunschweig 1969). Die vorliegende Einführung unterscheidet
sich nun von diesen in mancherlei Hinsicht; sie bringt zwar nichts wesentliches inhaltlich
Neues, will auch die erwähnten bewährten Hilfsmittel nicht ersetzen, lässt aber schon, indem sie
wenigstens äusserlich die vielfach zweifellos willkürliche zeitliche Dreiteilung der Geschichte
aufhebt, zumindest methodische Neuansätze erkennen.

Die zahlreichen theoretischen und methodologischen Anstöße in der Geschichtswissenschaft
der letzten 10-15 Jahre führten dazu, daß das bisher etwa von der Seite der Sozialwissenschaften
kritisierte Theoriedefizit der Geschichte zweifellos abgebaut wurde. Dem entspricht es, wenn die
Verfasser - drei in der Praxis der Einführungsübungen erfahrene Hochschullehrer - stärker als dies
bisher üblich war, auf wissenschaftstheoretische Fragestellungen, gerade auch auf die Beziehung der
Geschichte zu den Sozialwissenschaften, eingehen, wobei sie sich einer weitgehend allgemein
verständlichen Sprache bedienen, so daß ihre Ausführungen auch für den gebildeten Laien lesbar
sind. Die knappen Darlegungen werden von ausführlichen weiterführenden Literaturangaben
ergänzt.

Die folgenden Kapitel behalten allerdings die klassische Dreiteilung der Epochen bei, stärker als
bisher wird aber auf neue Fragestellungen eingegangen und auf die Verflochtenheit der verschiedenen
Teildisziplinen innerhalb einer Epochenbetrachtung. Jedes Kapitel gliedert sich im übrigen in
eine ausführliche Quellenkunde, beschreibt Methoden und Gegenstände der in der jeweiligen
Epoche wichtigen Grundwissenschaften, früher auch Hilfswissenschaften genannt, die zum
Verständnis der Quellen vonnöten sind, und stellt Problemkreise heraus. Eine ausführliche
Bibliographie beschliesst jedes Kapitel. Ein wichtiges Werk suchte der Rezensent in der Bibliographie
zur mittelalterlichen Geschichte allerdings vergeblich: Es handelt sich um die bekannte
Einführung in die historischen Hilfswissenschaften von Ahasver von Brandt: Werkzeug des
Historikers (Stuttgart: Kohlhammer, Urban-Bücherei Band 33, 1958, danach immer wieder neu
aufgelegt), die gerade für Studenten ausserordentlich wichtig ist - sicher ein Versehen. Den
Abschluß des sehr verdienstvollen Werks bildet eine allgemeine Bibliographie der Hilfsmittel der
Geschichtswissenschaft (Bibliographien, Handbücher, Wörterbücher und Zeitschriften).

Sigmaringen Bernhard Theü

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