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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0205
Besprechungen

Das Verbindungswesen in Tübingen . Eine Dokumentation im Jahre des Universitätsjubiläums
1977. Hrsg. von Werner Kratsch, Tübingen 3/1978.

Schnell vergriffen war dieses 1977 zum 500jährigen Jubiläum der Universität Tübingen
erschienene Buch, das nun in dritter Auflage wieder vorliegt. Es versteht sich als Dokumentation
der im Jubiläumsjahr bestehenden Verbindungen und als Darstellung der Geschichte aller - auch
vergangener - Korporationen und ihrer Mitglieder in Tübingen.

Werner Kratsch, der im Auftrag der Altherrenschaft der Tübinger Verbindungen als Herausgeber
fungiert, eröffnet den Reigen der Beiträge mit einem Überblick zur Geschichte der Tübinger
Korporationen (S. 9-32). Beginnend mit den ersten noch landsmannschaftlich gegliederten
studentischen Zusammenschlüssen des 16. Jahrhunderts geht Kratsch vor allem der Entstehung
einzelner Verbindungen im 19. Jahrhundert nach, zeigt die meist politischen Motivationen auf und
verdeutlicht die Rolle und das Selbstverständnis der verschiedenen Korporationen. Abschließend
weist Kratsch auf das Verhältnis der Verbindungen zum Staat des 20. Jahrhunderts hin. Dabei macht
er geltend, daß die heutige Kritik an den Korporationen unter dem Blickwinkel ihrer Einstellung
zum Nationalsozialismus meist nicht beachtet, wieviele Männer des Widerstands aus den Korporationen
kamen; für Tübingen namentlich: Karl Gördeler, Ulrich von Hasseil, Eugen Bolz, Dietrich
Bonhoeffer.

Dem historischen Beitrag fogt eine tabellarische Ubersicht über die Tübinger Korporationen mit
Daten ihrer geschichtlichen Entwicklung (S. 33-66) und eine Auswahl bekannter Angehöriger
Tübinger Verbindungen mit Kurzbiographien (S. 67-95).

Ein dritter, abschließender Teil ist einzelnen Gruppierungen und Verbänden gewidmet. So
verfolgt Otto Borst den Werdegang, die Ziele und Ideale der Stiftsverbindungen (S. 99-119); Rainer
Assmann untersucht den SC-Comment der Tübinger Corps (S. 120-140), Dieter Schumann und
Jasper Wilhelm Gottschalk zeichnen die Geschichte der Tübinger Burschenschaft von ihren
Anfängen bis heute nach (S. 141 -151). Willi Eilers stellt die Geschichte des Coburger Convents der
Landsmannschaften und Turnerschaften an deutschen Hochschulen dar (S. 152-157); weitere
kleinere Beiträge (S. 158-179) beschäftigen sich mit der Deutschen Sängerschaft (£. Theurer), den
katholischen Studentenverbänden CV, KV und UV (J. B. Schultis), der Geschichte des Tübinger
Wingolfs (W. Angerbauer) und dem Verband der Vereine Deutscher Studenten, dem sogenannten
Kyffhäuserverband (P. Anhalt).

Eine große Zahl von Dokumenten und Bildern dient der Veranschaulichung und Illustration des
Buches. Wer sich schnell über das Tübinger Verbindungswesen informieren will, wird dieses Buch
gern und nutzbringend zur Hand nehmen.

Tübingen Wilfried Setzier

Ulm und Oberschwaben 42/43 (1978). Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Mitteilungen des
Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben. Stadtarchiv Ulm, 1978. 428 S.

Nach einem Zeitraum von fünf Jahren setzt das Ulmer Stadtarchiv seine Zeitschriftenreihe mit
dem Otto Wiegandt für seine Tätigkeit als Vorstand des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und
Oberschwaben von 1938 bis 1976 gewidmeten vorliegenden Doppelband fort. Das Spektrum der
Beiträge reicht vom frühen Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Bemerkenswert ist der
verhältnismäßig umfangreiche, kunsthistorischen Themen gewidmete Textteil: Der schwäbische
Kirchenhistoriker Hermann Tüchle untersucht die Entstehungsgeschichte eines illuminierten
Pontifikalmissale aus dem Kloster Blaubeuren, das über die einstige Reichsabtei Neresheim in den
Besitz der Fürstlich Thum- und Taxisschen Hofbibliothek Regensburg gelangte. Dieses Pontifikalmissale
wurde von dem an der Tübinger Universitätsgründung beteiligten Blaubeurer Abt Heinrich
Fabri (1475-1495) in Auftrag gegeben. Ingeborg Krueger befaßt sich mit dem »Ulmer Hostienmüh-
lenretabel im Zusammenhang der erhaltenen Hostienmühlendarstellungen«. Neue Zusammenhänge
deckt der Kunsthistoriker Hans Koepf bei den »drei Planrissen des Orgelfußes« im Wiener

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