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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1979/0206
Neues Schrifttum

Stephansdom in Wien (Akademie) und Ulm (Stadtarchiv) auf. Im Zusammenhang der Inventarisierungsarbeiten
von Kunstdenkmälern im Ulmer Raum vermittelt Reinhard Wortmann am Beispiel
des Ulmer Stadtmalers Johann Stöltzlin (1597-1680) einen Einblick in die Beziehungen zu anderen
zeitgenössischen Malern aus Ulm, Geislingen, Giengen und Heidenheim, die ebenso wie die Werke
Stöltzlins in einem gesonderten Katalog erfaßt wurden. Die Sammlung Mesmer-Hermann wird als
Quelle zur Kunst- und Kulturgeschichte vom Barock bis zur Gegenwart von Elsbeth Zumsteg-
Bruegel vorgestellt. Wilhelm Staedel behandelt eingehend Martin Schaffners Bildertisch und die
Straßburger Goldschmiedefamilie Städelin.Von der Themengestaltung her ist es eigentlich nicht
verständlich, warum der Aufsatz von Paul Hofer: Amtleute im Ulmer Territorium zur Zeit der
Reformation (Seite 313 ff.) nicht direkt im Anschluß an den Beitrag von Martin Brecht: Ulm und die
deutsche Reformation folgt. Die Abhandlungen von Gerhard Baaken (Fränkische Königshöfe und
Pfalzen in Südwestdeutschland), Martin Brecht und Werner Hacker (Auswanderungen aus dem
Territorium der Reichsstadt Ulm, vor allem im ausgehenden 17. und 18. Jahrhundert) führen
erfreulicherweise über die engere Ulmer Lokal- und Regionalgeschichte hinaus.

Fast gleichzeitig zu der grundlegenden Darstellung des Konstanzer Stadtarchivars und -histori-
kers Helmut Maurer über den Herzog von Schwaben macht Gerhard Baaken in seiner Forschungsbilanz
aus der Sicht des Historikers mit der Bedeutung und Kontinuität staatlicher Organisationsformen
Alemanniens unter fränkischer Herrschaft vertraut. Für die Pfalzenfunktion Ulms kann
dabei der in der inhaltlichen Reihenfolge vorausgehende Beitrag von Einhard Gutbier: Die
Stadtkerngrabung am grünen Hof in Ulm. Zweiter Vorbericht mit seinen archäologischen
Erkenntnissen zur Ulmer Siedlungsgeschichte herangezogen werden. In acht Thesen umreißt
Martin Brecht die anfänglich weitreichende Rolle Ulms für die Durchsetzung der Reformation in
Südwestdeutschland vor dem Hintergrund der gemeinsamen Politik der Reichsstädte während
dieser Epoche. Ergänzend zu seinem Werk: Auswanderungen aus Oberschwaben liefert Werner
Hacker in seinem Beitrag über die Auswanderer aus dem Ulmer Gebiet eine wichtige bevölkerungspolitische
, sozial- und familiengeschichtliche Untersuchung. Wegen der Zugehörigkeit des Ulmer
Territoriums zur evangelischen Konfession im Gegensatz zum überwiegend katholischen Oberschwaben
behandelt Hacker die Ulmer Auswanderungen hier gesondert. Als hauptsächlichste
Quelle dienten ihm die Aufzeichnungen über das Entlassungsverfahren durch die Ulmer Obrigkeit.
Hacker stellte fest, daß die vom Ulmer Territorium ausgehenden Wanderungsbewegungen anders
als im sonstigen Oberschwaben verÜefen. Ziele der Ulmer Emigranten waren Amerika, Preußen
und Ungarn.

Dieser ansehnliche Doppelband schließt mit einem für wissenschaftliche Periodika inzwischen
üblich gewordenen fast hunderseitigen Rezensionenteil und einem ausführlichen Personen- und
Ortsregister ab.

Weil der Stadt Günther Bradler

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