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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1980/0208
Neues Schrifttum

ist keine Ortsgeschichte im üblichen Sinn, die die Entwicklung Bodmans von den Anfängen bis zur
Gegenwart vor den Augen des Lesers fortlaufend abrollen läßt. Der Herausgeber zog vielmehr mit
glücklicher Hand ausgewiesene Sachkenner heran, die jeweils einen speziellen Aspekt der
Geschichte Bodmans aus dem Fundus ihrer Forschungen bearbeitet. So entstand eine Aufsatzsammlung
von hohem Niveau. Vereinzelte Widersprüche, die sich aus der unterschiedlichen Sicht
der historischen Probleme bei den einzelnen Verfassern ergeben, lassen sich bei einer so angelegten
Monographie nie ganz vermeiden. Sie machen überdies dem Leser die Schwierigkeiten und
verschiedenen Möglichkeiten bei der Interpretation von geschichtlichen Vorgängen und historischen
Quellen deutlich. Der erste Band umfaßt den Zeitraum von der Vorzeit bis ins 12.
Jahrhundert. Inhaltlich befaßt er sich mit folgenden Themen: Zur Problematik von Mesolithikum
und Frühneolithikum am Bodensee (Wolfgang Taute). Die vor- und frühgeschichthche Besiedlung
von Bodman-Ludwigshafen vom Neolithikum bis zur alamannischen Landnahme (Jörg Aufdermauer
). Römische Niederlassung bei Bodman. Ausgrabungsbericht mit Plänen aus dem Jahre 1686
(Jörg Aufdermauer und Franz Götz). Zur archäologischen Erforschung der Pfalz Bodman
(Wolfgang Erdmann). Zum Namen Bodman (Bruno Boesch). Bodman und der Anonymus
Ravennas (Hans Lieb). Münzprägung in Bodmann zur Merowingerzeit (Friedrich Wielandt). Die
Pfalz Bodman (Arno Borst). Der Fiskus Bodman (Helmut G. Walther). St. Otmar in Bodman
(Johannes Duft). Bodman, Wahlwies, der Hohentwiel und die Begründung der Herzogsherrschaft
in Schwaben (Helmut Maurer). Die Pfalz Bodman und die schwäbische Pfalzgrafschaft im
Hochmittelater (Hans Jänichen). »Eberhardus comes de Potamo«. Erwägungen über das Zueinander
von Pfalzort, Kirche und Adelsherrschaft (Karl Schmid). - Nach diesem mit zahlreichen
Reproduktionen, Fotos, Zeichnungen, Karten, Plänen, Grundrissen und nicht zuletzt einem
Register gut ausgestatteten ersten Teil der Geschichte Bodmans darf man auf den zweiten Band mit
Recht gespannt sein.

Sigmaringen Maren Kuhn-Rehfus

Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik- Pfalzgrafenamt - Adelsherrschaft im Breisgau. Hrsg.
von Hansmartin Decker-Hauff, Franz Quarthai und Wilfried Setzier. Sigmaringen: Thorbecke
1981. 128 S., 37 Abb.

Im Jahr 1966 ist in dieser Zeitschrift (Band 2, S. 23-34) der Versuch unternommen worden, über
neuere Forschungen zur Adelsgeschichte in Schwaben zusammenfassend zu berichten. Zwei Jahre
danach konnten einige Titel nachgetragen werden (Band 4,1968, S. 182-185). Eine Neuerscheinung
gibt nun Anlaß, den Faden wieder aufzunehmen. Zugleich sollte man sich Gedanken darüber
machen, was die letzten 15 Jahre auf diesem Gebiet an Neuem gebracht haben.

Das vorliegende Buch enthält die Vorträge, die auf einem Tübinger Symposion des Jahres 1978
gehalten worden sind. In diesem Jahr wurde in Tübingen des 800jährigen Bestehens von Burg und
Stadt gedacht, denn 1078 wird, im Zusammenhang mit den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen in
Schwaben auf dem Höhepunkt des Investiturstreits, erstmals das »Castrum«, die Burg Tübingen,
anläßlich einer Belagerung erwähnt. Die Universität Tübingen, die ihrerseits 1977 ihr 500jähriges
Jubiläum feiern konnte, hat der Stadt mit diesem Vortragszyklus gratuliert. Nun sind die
Pfalzgrafen von Tübingen mehr als nur ein Randproblem der mittelalterlichen Adels- und
Herrschaftsgeschichte in Schwaben, und es lohnt durchaus, sie zum Thema eines wissenschaftlichen
Kolloquiums zu machen und dabei die verschiedenen Aspekte der pfalzgräflichen Geschichte zu
erörtern. Die Zeiten, wo ein Einzelner einen solchen Problemkreis überschaute, wie Ludwig
Schmid vor mehr als 120 Jahren, oder wo sie ein Gelehrter wie Chr. F. Stalin im größeren
Zusammenhang bearbeitete, sind vorüber, und im Spätmittelalter ist nach wie vor nur ein Teil des
urkundlichen Materials im Druck greifbar. Dennoch möchte man bedauern, daß der Rahmen hier
nicht weiter gespannt worden ist. Das Tübinger Kolloquium befaßte sich, entsprechend den zufällig
gerade vorhandenen Vorarbeiten, mit dem Städtewesen der Pfalzgrafen und ihrer Seitenlinien sowie

202


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