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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0119
Owingen 1584

dieselbigen uns auch im frieling verschinen dreyundachtzigisten jars lautter angezaigt
haben, wann wir ainen tag auf gemeltem hoff gefronet, daß wir alsdann dieselbige
wochen frey bleiben und sollich unser gehn Honburg gelaiste frohn nur allein dem
baumeister anzaigen solten. Dem wir billich geglaubt und uns darauf verlassen haben.

(275v) Darauf sich dann baldt hernach zuegetragen, daß wir abermahls einen tag auf
sollichem hoff gefronet, aber gleich desselbigen abendts nach verrichter fron uns
widerumb geboten worden, es soll unser jeder auf morgen ain persohn schicken, unserm
gnedigen erbherrn den haber zu jbetten, welches uns gantz frembdt zue heren gewesen.
Derhalben gleich morgens frue ainen botten zum pawmeister gehn Hechingen geschickt,
ime zue berichten, das wir allererst gestrigs tags auf dem hoffgefrohnet, in hoffnung, man
werde uns dieselbige wochen darbey bleiben lassen. Auf welliches der bawmeister unsem
gnedigen erbherrn berichtet, (276r) haben ir gnaden gleich unser jeden handtfroner umb
fünfpfundt heller gestrafft, so sich abermals in die hundertundzwainzig pfundt erloffen
undt wir ahne alles waigern bezalen muessen.

Als uns auch im selbigen dreyundachtzigisten jar zue emdtszeitten gebotten worden,
unserm gnedigen erbherren auf dem hoff zue schneiden, welliches wir auch gethan. Aber
selbigen tags nit eben gar abschneiden könden, weylsich etliche infrembde erndt, gelt zu
verdienen (zuegelassner weis) begeben und nicht vorhanden gewesen, haben ir gnaden
uns abermahlen emstlich gestraft, thails umb zehen pfundt und thails umb fünfpfundt;
wölliche geltstraff auch bey ainhundertfünfundzwaintzig pfundt betroffen, so zuegleich
mit unsem der gestrafften höchsten unstatten aufgebracht und bezalt werden muessen,
under denen auch ain armer taglohner gewesen (so umb Wpfund gestrafft worden) der
weder haus noch hoff undt freylich in allem seinem vermügen nit über zehen gülden
wehrt, jedoch ain armes weib und klaine unerzogene kinder gehabt, ime also unmüglich
gewesen (276v) ist, solliche zehen pfundt gelts aufzuebringen. Den haben ir gnaden gleich
zu Hechingen in venknus legen, drey wochen darin erbermlich aufgehalten, letzlich ime
fünff pfundt daran nachgelassen, aber die andern fünff pfundt unnachlesslich bezalt sein
muessen. Darfür dann vogt undgericht zu Owingen (damit der arm mann aus dem thurm
komme) versprochen, bis ers aus erbermdt hin und wider erbetteln und dem rentmaister
erlegen mügen, welliches je cläglich schwere ding zue hören seindt.

Ob und wie nuhn solliche beschwerung angezogner unser zuvor wolhergebrachten
gentzlichen frohnsfreyung und drüber empfangnen offenbaren brief und sigln gemeß, das
geben euer gnaden undt gunsten als hochlöblicher gleichmeßiger kayserlichen commissa-
rien beywohnenden verstendnus undt billigkait wir underthenig zu ermessen, undt
künden daneben wir arme schlechte leuth irer gnaden einreden (deren sy sich als uns vor
der zeit angelangt vememmen haben lassen sollen) weder bey uns selber in unserm
peuerischen verstandt (277r) noch bey andern in gehabtem rath für erheblich achten.

Indem erstlich fürgegeben, als were unser letzter von herrn graf Jous Niclas
empfangnerfrohnsfreyungbrief undichtig und uncreftig, weyl nicht seiner gnaden insigul,
sonder weylandt alt herr grave Eittelfriederichs von Hohenzollem (so wol vor sechtzig
jaren gestorben) secret daran hange und also nit recht damit zuegangen were.

Zum andern auch, als hett unser gnediger erbherr solliches unsers fronbrieffs zuvor
kain wissenschafft gehabt, denselbigen auch von uns nicht gefordert noch empfangen,
sonder allererst nach diser ervolgten weutleufigkeit auf beschehen nachsuechen bey der
cantzley zue Hechingen gefunden, als were derselbig noch bey mehr wolgedachts herm
grave Jous Niclasen gewerten regierung durch ain straff widerumb von uns kommen.

Und dann zum dritten. Welliches ir gnaden uns (277v) durch iren obervogt herm
doctor Dretzlem am 8. Novembris, als wir zue Hechingen in bechlossner statt vor dem

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