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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0162
Liener

8.3 Herrschaftliche Gebäude

Die Herrschaft besaß Gebäude, die insgesamt mit 17200 fl Einlagen bei der
Feuerversicherung versichert waren. Folgende Gebäude werden aufgeführt: Bräuhaus,
Mühle, Zehntscheuer, Amtshaus, Schloß, Pferdestall, Sennerei samt Stallung und
Scheuer, Jägerhaus, Back- und Waschhaus, Schloßstall.

Es erscheint konsequent, wenn die Gebäude, die den Haupteinnahmen dienten, mit
der höchsten Einlage versichert waren. So sind neben dem sie natürlich weit übertreffenden
Schloß das Bräuhaus, die Mühle und die Zehntscheuer am höchsten versichert
gewesen. In Hermentingen besaß die Herrschaft offensichtlich keine Gebäude98. Bei den
Versicherungseinlagen nicht aufgeführt ist das Bronnenhaus, von dem aus das Schloß mit
Wasser versorgt wurde. Die Erträge aus den Gebäuden betrugen lediglich 16 fl. Von
denen 6 fl der Pächter des Jägerhauses zahlte, und die restlichen 10 fl mußte der Pfarrer als
Bauschilling aufbringen. Für den Unterhalt des Pfarrhofes und der Kirche mußte die
Herrschaft aufkommen.

8.4 Herrschaftliche Güter

Das herrschaftliche Areal nahm 15,3 % von der Gesamtfläche der Gemarkung ein".
Die Herrschaft besaß 63 MM Gärten und Wiesen, sowie 50V4 J Äcker. Das waren nach
Johann Adam Kraus100 ca. 2124 ar. Die Verpachtung der Wiesen und Äcker erbrachte
jährlich einen Ertrag von 1364 fl. Darauf hafteten die Herstellung der Wasserfallen, die
Unterhaltung der Wasserwehre und das Krautschneiden. Dieses hatte die Herrschaft für
die Wiesen zu tragen. Es wurde dafür ein Betrag von 19 fl 46 kr berechnet, der noch
abgezogen werden mußte.

Für alle diese herrschaftlichen Güter brauchten die Pächter keinen Zehnt und keine
anderen Abgaben zu leisten. Die Pachtverträge hatten eine Laufzeit von 9 Jahren. Die
Verträge wurden zum letzten Mal im Jahre 1825 für alle Güter auf einmal abgeschlossen.
Das Pachtgeld war immer an Martini (11.11.) fällig. Für die Regelung von der
Bewässerung der Wiesen wurde ein Wässermeister angestellt. Für die Hauptfallen mußte
die Herrschaft, für die Nebenfallen jedoch die Pächter aufkommen. Der Durchschnittspacht
betrug für Vi MM Wiesen ca. 4 fl 25 kr. Die Lage der herrschaftlichen Wiesen ist
heute noch erschließbar. Sie befanden sich alle in Ortsnähe oder unten in der Tallage. Die
Namen Breite- und Weiherwiesen deuten dies heute noch an.

8.5 Waldungen

Die Herrschaft besaß ihre Waldungen alle an einem Platz. Dies war die sogenannte
Ah., die sich heute noch ganz im Besitz des Hauses Hohenzollern-Sigmaringen befindet.
Sie umfaßte die Hochfläche samt den Hängen auf dem Bergrücken zwischen dem
Laudiert- und dem Feldatal. Damals war der Wald ein Mischwald, der einen durchschnittlichen
Holzertrag im Wert von jährlich 615 fl erbrachte. Es gehörte nicht die

" Fasz. IV.

" Statistische Übersicht des Fürstenthums Hohenzollern-Sigmaringen, in: Württembergische
Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 2. Heft
(1838), S. 316f.

100 Johann Adam Kraus, Ehemalige Maße und Gewichte im heutigen Hohenzollern und seiner
Umgebung, in: Hohenzollerische Jahreshefte 3 (1936), S. 142.

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