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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1982/0060
Agathe Kempf

Holz im Werte von 110 fl und Lichter im Wert von 20 fl. Seine Entlohnung betrug so eigentlich
1130 fl. Darüber hinaus wurde ihm eine Dienstwohnung mit einem Gemüsegarten kostenlos
zur Verfügung gestellt. Falls der Reinertrag mehr als 10 % jährlich betrug, erhielt Schimper von
der 10 % übersteigenden Summe einen Anteil von 5 %. Schimper trat seinen Dienst zum 1. Juni
1839 an.

Johannes Pfeiffer aus Haigerloch wurde für ein Jahresgehalt von 400 fl als Diurnist (mit
befristeter Anstellung im Vorbereitungsdienst) beschäftigt.

Als Spinnmeister wurde ein gewisser Bünzli für ein Gehalt von 720 fl eingestellt. Seit
1841/42 wurde seit Gehalt auf 800 fl erhöht, da Bünzli zur vollsten Zufriedenheit der
Hofkammer arbeitete248. Gegen Ende des Jahres 1839 wurde der Haigerlocher Bürger Friedrich
Liehner als Buchhalter für ein Jahresgehalt von 700 fl eingesetzt. Auch Bünzli und Liehner
erhielten freie Dienstwohnungen auf dem Fabrikgelände .

Im Jahr 1863 bezog Christ, der nach Schimper als Verwalter tätig war, ein jährliches Gehalt
von 1200 fl bei freier Wohnung, die einen Mietwert von 60 fl hatte. Der Gemüsegarten, der dem
Verwalter kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, wurde auf 10 fl veranschlagt. Darüber
hinaus erhielt er anstatt der Tantiemen besondere Gratifikationen. Buchhalter Offringer erhielt
im selben Jahr ein Gehalt von 860 fl und freie Wohnung. Das Gehalt des Kanzleigehilfen betrug
350 fl250.

Bei der Amts- und Kassenrevision am 23. Oktober 1842 stellten sich beim Kassensturz
Ordnungswidrigkeiten und schwere Pflichtverletzungen des Verwalters Schimper heraus.
Zunächst wurde ihm die alleinige Aufsicht über die Haupt- und Hilfskasse entzogen. Die
Kassen kamen unter doppelten Verschluß, einen Schlüssel erhielt Buchhalter Liehner, den
zweiten durfte Schimper zunächst behalten. Nachdem die Ergebnisse der Amts- und Kassenrevisionen
vom 23. Oktober 1842 und 21. Januar 1843 vorlagen, wurde Schimper zur Verantwortung
gezogen. Er wurde wegen grober und schwerwiegender Vergehen (Unterschlagung und
Veruntreuung der Kassen und Rechnungsfälschung) gerichtlich angeklagt und aus seinem
Dienst entlassen. Kurz danach, im März 1843, starb Schimper.

Bis zur beabsichtigten Bestellung eines neuen Verwalters wurde Hofkammerrevisor Christ
mit der Übernahme des Verwalteramtes kommissarisch betraut. Die Stelle wurde öffentlich
ausgeschrieben251. Ob sich keine Bewerber meldeten und warum Christ die Verwalterstätigkeit
bis zur Auflösung der Fabrik bzw. der Verwaltungsstelle im Jahr 1864 ausübte, konnte nicht
ermittelt werden.

3.5.2. Der Betrieb unter herrschaftlicher Verwaltung

Die Produktion der fürstlichen Baumwollspinnerei Karlstal war von August 1840 an voll in
Gang. Die anfangs auftretenden Schwierigkeiten mit den Maschinen und der ungelernten
Arbeiterschaft wurden bald gemeistert.

In Karlstal wurden hauptsächlich Garne von gröberer und billigerer Qualität, v. a. die
Nummern 8 bis 12252, und auch die Nummern 30 bis 40 produziert; das Gesamtspektrum
reichte von Nummer 4 bis 42253. Die gröberen Garne waren leichter herzustellen. Feinere
Garne wurden in ganz Deutschland lange aus England und aus der Schweiz importiert254.

248 FAS, NVA 14395.

249 Ebd. 14392.

250 Ebd. 22298.

251 Ebd.

252 Betriebsakten Karlstal.

253 FAS, NVA 22297.

254 Riede (wie Anm. 8) S. 27.

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