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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1982/0220
Gerd Friedrich Nüske

Wenn Frankreich Teile des Rheinlands, die Saar, die Pfalz und Teile Badens erhalte, dann they
are getting about as much as they can handle and certainly every bit as mach as they are entitled
to . In den nächsten Tagen vermochten die angloamerikanischen Diplomaten aber noch keine
verbindliche Haltung zur Frage einer französischen Zone zu gewinnen. Botschafter Caffery
suchte vielmehr den Oberbefehlshaber Eisenhower im alliierten Hauptquartier in Reims auf,
worüber Caffery am 2. Mai dem State Department berichtete123. Eisenhower hatte inzwischen
eine neue erweiterte Studie erstellen lassen. Diese war wieder zu dem Ergebnis gekommen, daß
die US-Militärs den Franzosen Baden, Württemberg und auch Hohenzollern wohl zugestehen
könnten, wenn nur die logistischen Interessen der US-Armee gebührend berücksichtigt
würden.

Am 3. Mai 1945 wurde Eisenhower in einem Schreiben an General Marshall endlich
deutlicher124. Wieder bezog sich Eisenhower auf jetzt vorliegende, neue detaillierte Studien, die
ihn nun veranlaßt hätten, seine Empfehlungen zu ändern. Im Fall Baden erschien es Eisenhower
nun höchst wünschenswert, die Bezirke Mannheim und Karlsruhe wegen der hier durchgehenden
Verkehrsverbindungen, aber auch wegen der oilfields north of city of Karlsruhe zu behalten.
Allenfalls könnten die Amerikaner auf Karlsruhe verzichten. Im Fall Württemberg wäre es nach
Ansicht Eisenhowers ausreichend to give the French the area in the State of Württemberg south
of the Autobahn and railway connecting Karlsruhe-Stuttgart and Ulm as defined by the
following Kreis boundaris: Leonberg, Böblingen, Nürtingen, Göppingen, Ulm and thatportion
of Münsingen northeast of autobahn [sie!], inclusive to United States. Also the Kreis of Lindau
can be conceded to the French as a corridor to the French Austrian zone. Damit hatte sich eine
amerikanische Sprachregelung ergeben, derzufolge Frankreich das südliche Württemberg
einschließlich des preußischen Regierungsbezirks Sigmaringen als Teil seiner Besatzungszone
zuzuweisen sei. Ob dies der französischen Seite überhaupt angenehm war, wurde durch die
Amerikaner gar nicht erörtert. Unterstrichen wurde diese Haltung durch eine Stellungnahme
des US-Kriegs- und des Marineministers an das State Departement am 4. Mai 1945125. Das State
Departement unterrichtete Caffery am 5. Mai, daß er die Franzosen nun informell vom
Ergebnis der internen amerikanischen Überlegungen unterrichten könne126.

Diese Unterrichtung alarmierte nun die französischen Verbündeten. Schon am 6. Mai
drahtete Caffery einen Bericht über eine Unterredung mit General de Gaulle, bei der er dem
französischen Regierungschef - offenbar in vorsichtiger Dosierung - das amerikanische
Konzept anhand einer Karte erläutert hatte127. Den Bezirk Karlsruhe ließ Caffery einstweilen
unerörtert, um ihn gegebenenfalls noch später als Konzession in die Verhandlungen einbringen
zu können. Offenbar zu Cafferys Verwunderung ließ sich de Gaulle gar nicht auf eine
Diskussion ein. Er fragte nur what about the difficulties of administration in Baden and in
Württemberg if you cut them each in twof Caffery wußte darauf nur zu antworten, daß
unüberwindliche Schwierigkeiten wohl nicht entstehen würden. De Gaulle ließ sich auf nichts
ein: He was very affable but did not commit himself.

122 Vgl. oben Anm. 119.

123 The Ambassadeur in France, Caffery, to the Secretary of State (Mai 2, 1945), in: FRUS, 1945 III
S. 260-261.

124 Chandler (wie Anm. 84) Nr. 2475 S. 2672-2673.

125 The Secretary of War, Stimson, and the Secretary of the Navy, Forrestal, to the Secretary of State
(Mai 4, 1945), In: FRUS, 1945 III S. 261-262.

126 The Acting Secretary of State to the Ambassador in France, Caffery (Mai 5,1945), in: FRUS, 1945 III
S. 275: You may then communicate this deäsion informally to the appropriate French authorities as
representing this government's agreement to cede that portion of its zone of occupation to the French.

127 The Ambassador in France, Caffery, to the Secretary of State (Mai 6,1945), in: FRUS, 1945 III S. 278.
Caffery schrieb, daß er bei seiner Unterredung mit de Gaulle das ihm immerhin berechtigt erscheinende
französische Verlangen im Sinn gehabt habe that the French be consulted before the French occupation zone
was fixed!

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