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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0226
Neues Schrifttum

Gerichtsstätten sind mit Hilfe gleichschenkliger und rechtwinkliger Dreiecke geortet und geordnet, wobei
sich die Eckpunkte als >-stätten< ausweisen.« Der Beweis wird im Rückgriff bis auf den frühgeschichtlichen
Mondkult nach der bewährtenn Methode geführt: Eine Hypothese wird aufgestellt, sie ist im nächsten Satz
Gewißheit und damit trügerisches Fundament für die nächste Hypothese. Es endet auf Seite 251 mit Irrgang
und Irrgängle.

Pfullingen Martin Blümcke

Krankenhaus Bad Cannstatt 100 Jahre. Stuttgart: Klett-Cotta 1981.110 S. mit umfangreichem Abbildungsteil
. (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Band 32).

Das Cannstatter Krankenhaus wurde 1879-1881 von der Amtskörperschaft der damaligen Oberamtsstadt
Cannstatt erbaut und im Rahmen der Eingemeindung Cannstatts im Jahre 1905 in die Trägerschaft der
Landeshauptstadt Stuttgart übernommen. Seit seiner Eröffnung als Bezirkskrankenhaus kam dem nachmaligen
städtischen Krankenhaus eine große kommunalpolitische Bedeutung als »Hauptschwerpunktkrankenhaus
« zu, da es neben dem Stadtteil Bad Cannstatt auch die Bewohner der übrigen östlichen Stadtteile
und der angrenzenden Außenbezirke von Stuttgart versorgte. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das
intakt gebliebene Krankenhaus, das teilweise auch der deutschen Wehrmacht als Lazarett diente, nach einer
kurzen französischen Übergangsphase zum Hospital der US-Army umfunktioniert. Das eigentliche
städtische Krankenhaus mußte seine klinischen Aktivitäten in über das Stadtgebiet verstreuten Provisorien
entfalten. Trotz dieser sehr schwierigen äußeren Umstände konnte das Krankenhaus sein hohes medizinisches
Niveau auch auf dem Sektor der fachlichen Aus- und Weiterbildung halten. Der Stuttgarter
Stadtverwaltung gelang es in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung
Baden-Württemberg im Zuge des Krankenhausfinanzierungsgesetzes und des Krankenhausbedarfsplanes
, das Cannstatter Krankenhaus zu einem landeshauptstädtischen Klinikum auf dem Gelände am
Prießnitzweg auszubauen. Der informative, sämtliche Aspekte der 100jährigen Krankenhausgeschichte
berücksichtigende Band schließt mit einem umfangreichen Abbildungsteil.

Weil der Stadt Günther Bradler

Museen der Schweiz. Mit Beiträgen von Florens Deuchler, Bernhard Hahnloser, Peter Herger, Werner
Jehle, Martin R. Schärer und Bernhard Zumthor. Aufnahmen von Gerard Zimmermann. Ex Libris
Verlag: Zürich 1981. 335 Seiten.

54 Millionen Besucher zählte man im Jahr 1981 in den Museen der Bundesrepublik. Da verwundert es
nicht, wenn auch für sehr umsatzstarke Verlage das Museum zum Thema wird. Museen der Schweiz möchte
ein aufwendiger Bildband des Zürcher Ex-Libris-Hauses vorstellen. Dem Bildteil vorangestellt sind zwei
interessante historische Beiträge.

Florens Deuchler gibt zunächst einen Überblick über Sammler, Sammlungen und Museen. Darin
erläutert er, daß bewußtes Sammeln von Gegenständen in Mitteleuropa erst in der Zeit von Renaissance und
Humanismus einsetzte (S. 11). Nach dieser bürgerlichen »Entdeckung der Welt und des Menschen« (Jakob
Burckhardt) begannen die Stadtbürger - in der Schweiz vor allem in Basel - »Kunst« als solche
wahrzunehmen und entsprechende Arbeiten zu sammeln. Neuen Auftrieb erhält die Sammeltätigkeit in der
Aufklärung. Die Aufklärer gingen von der Vorstellung aus, »der freie Zugang zum Wissen trage letztlich
zur Bildung und damit zur Befreiung des Bürgers bei, während die Kunstvermittlung der moralischsittlichen
Erziehung des Menschen diene« (S. 21). Um diesen Zielen dienen zu können, mußten die
Sammlungen öffentlich zugänglich gemacht werden und konnten nicht mehr bloß der privaten Erbauung
des Besitzers dienen. Das aufklärerische Anliegen präzisierte sich im Lauf des 19. Jahrhunderts in konkreten
politisch-wirtschaftlichen Zwecken: Die Museen sollten das nationale Geschichtsbewußtsein fördern und
den wirtschaftlichen Fortschrittsgedanken als Entwicklungsprinzip durchsetzen (S. 32f.).

War das 19. Jahrhundert die Zeit der großen Museen, so sind heute die kleineren Museen auf dem
Vormarsch. Vierzig Prozent der schweizerischen Museen seien bereits lokale oder regionale Heimatmuseen
. Deuchler führt dies auf die »Sorge um den beängstigenden Verlust an erlebbarer Geschichte und an
faßbaren Zeugnissen der Vergangenheit« (S. 37) zurück. Dennoch befürchtet er, daß die Heimatmuseen

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