Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0196
Manuel Werner

Der Schild (Tafel VI) hat die Form einer abgerundeten Raute und ist an zwei Punkten mittels
eines Kettchens aufgehängt. Oben befindet sich eine aus Blattwerk gebildete (Tora-)Krone, die
an ihrer Spitze auf halbkugeligem, vorgewölbtem Grund eine Gravur in hebräischen Schriftzeichen
, angeordnet in fünf Zeilen, aufweist. Die Ubersetzung lautet: »Zu Ehren / der Tora / Im
Jahre / '440 nach der kleinen Zeitrechnung / Die Krone der Tora«423. Diese Rundung ist mit
einem stilisierten Band umfaßt und wird darüber hinaus rechts und links ebenfalls von
Blattwerk umhüllt. Neben Blättern sind in der Krone drei (assymetrisch angeordnete) Früchte
zu erkennen. Darunter bildet eine mit sieben Steinen verzierte Basis den Abschluß der Krone.

In der Mitte ist ein auswechselbares Inschriftenplättchen zu sehen, dessen Rahmen mit
feinem Blattwerk versehen ist. Daneben sind rechts und links zwei Säulen, die auf spiralig-
schneckenhaus-ähnlichem Grund fußen und oberseits ein Kapitell aufweisen. Uber diesen
Kapitellen sind die Kettchenenden angebracht. Die übrige Fläche des Schilds unterhalb des
zentralen Inschriftenplättchens und rechts und links der Säulen ist hauptsächlich mit Weinrankenwerk
und Weintrauben versehen. Daneben finden sich allerdings auch anders geformte
Blätter und verschiedenartige Früchte, von denen einige an das Blattwerk der Krone erinnern.

Zwischen Säulen und Inschriftenplättchen vermitteln halb eingerollte Blätter zwischen
kronenartigem Oberteil und dem reich verzierten Unterteil des Schildes. Unten hängen fünf
runde Glöckchen.

Der Tora-Schild aus der Rokokozeit (Tafel VII) ist in der Form eines abgerundeten
Drachenvierecks mit Auslappungen und Einbuchtungen gehalten (also langgezogener als der
Tora-Schild aus dem Jahre 1680) und an drei Punkten (Spitze der Tora-Krone, bekrönte
Häupter der beiden Löwen) aufgehängt.

In der Mitte dominiert das Inschriftenplättchen (auswechselbar) innerhalb eines fein
ziselierten Rahmens. Dieser Rahmen enthält halb eingerolltes, regelmäßig angeordnetes
Blattwerk, das jeweils von der Mitte der einzelnen Rahmenteile schräg nach rechts bzw. nach
links wachsend angeordnet ist. Oberhalb des zentralen Inschriftenplättchens befindet sich eine
Krone, die u. a. eine Lilie und eine ovale Wölbung enthält. Die mächtige Krone wird von zwei
Löwen mit je einer Pfote gehalten, die sowohl am verzierten Rahmen des Inschriftenplättchens
(mit zwei Pfoten), als auch auf je einer Säule (auf je einer Pfote stehend) aufsitzen.

Die Löwen sind bekrönt, so daß die Kronen in der Dreizahl vorhanden sind (eine größere
und zwei kleinere Kronen). Die beiden Säulen sind nur als Stutzen ausgebildet und an ihrer
Basis knollig verdickt. Aus den Säulenbasen entspringt spiralig-schneckenhausförmig ausgeführtes
Blattwerk. An der tiefsten Auslappung des Schildes steht eine bauchige, verzierte Vase,
aus der Blumen und Blattranken entspringen, die sich unterhalb des Plättchens nach rechts und
links teilen. Einige Rankenteile können als Vasenhenkel gedeutet werden.

Über der Krone, rechts und links der Säulen, sowie zwischen Vasenpflanzen und
Säulenblattwerk sind mehr oder weniger spiralig eingerollte Blätter dargestellt, die teilweise als
Verzierung den Rand des Schildes bilden. Am tiefsten Punkt des Schildes wie an den beiden
Säulenbasen hängen (insgesamt drei) Rundglöckchen an kurzen Kettchen.

Der Tora-Schild (Tafel VIII) ist in annähernd quadratischer Form mit drei aufgesetzten
Halbkreisen ausgeführt, wobei der mittlere den größeren Radius aufweist. An den oberen
Bögen hängt der Schild an drei Kettchen. Vor dem mittleren Rundbogen ist eine Tora-Krone
halbkreisförmig vorspringend angebracht. Die Krone trägt an ihrer Spitze eine Kugel. Im
rechten und linken Bogen sind halbkugelig punzierte Rosetten. Weitere punzierte Rosetten
gleicher Größe befinden sich rechts und links neben dem doppelköpfigen Adler sowie je eine
hinter der Krone und unterhalb des Inschriftenplättchens. Zöge man durch die Rosetten rechts,
links und oben je eine Linie, so ergäbe die Verbindung der insgesamt sechs Rosetten ein
gleichschenkliges Dreieck. Das (auswechselbare) Inschriftenplättchen besitzt einen breiten

423 Die Ubersetzung verdanke ich Herrn Paul Rosenkranz, Stuttgart.

194


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0196