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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0120
Leopold Stierle

den Heiligenpfleger Christian Müller40. 1491 wird der Heiligenpfleger Aberlin Grim von Graf
Georg belehnt41, und nach dessen Tode erneuert sein Bruder Hugo 1501 die Belehnung42.
Nachdem auch Graf Hugo gestorben war, erneuerte Graf Johann V., der Sohn des Grafen
Georg, 1509 diese Belehnung43.

Graf Johann V. starb 1522. Im Jahr darauf hat sein Bruder Christoph die Belehnung
erneuert44. Graf Christoph war der letzte männliche Sproß des Geschlechts. Er starb 1534.
Seine Tochter und Erbin Anna war mit Graf Friedrich II. von Fürstenberg verheiratet. Durch
sie kam das Reichslehen Heiligenberg an das Haus Fürstenberg. Seither wurde der Laienzehnte
sowie auch der Hofzehnte und die Hofäcker in Egesheim durch die Grafen und
späteren Landgrafen und Fürsten von Fürstenberg verliehen, die sich auch Herren zu
Heiligenberg nannten.

Graf Joachim von Fürstenberg, der Sohn des Grafen Friedrich IL, belehnte 1561 den
Heiligenpfleger Martin Reiser45. Während der Amtszeit des Beuroner Propstes Vitus Hainz-
mann (1576-1614), dessen Stift den Egesheimer Kirchensatz seit 1412 besaß, kam es wegen
dieses Lehens zu einem länger andauernden Streit, über den eine ganze Anzahl Schreiben im
Fürstlich Fürstenbergischen Archiv in Donaueschingen Auskunft geben. Im letzten Viertel
des 16. Jahrhunderts hatten die Heinemann von Egesheim den Laienzehnten inne. Im Jahr
1600 starb der Letzte dieses Geschlechts, Heinrich Heinemann, ohne Leibeserben zu hinterlassen
. Seine Witwe hatte zwei Brüder, die Laienpriester in Gengenbach waren, und eine
Schwester, die mit Simon Schreiber in Fridingen verheiratet war. Mit Schreiben vom
16.8.1605 empfahl der oberhohenbergische Obervogt zu Fridingen, Hans Konrad Ifflinger
von Granegg, diese beiden letzteren der Fürstenbergischen Kanzlei als Lehennachfolger.
Belehnt wurde jedoch 1604 durch Graf Friedrich III. von Fürstenberg der Egesheimer
Heiligenpfleger und Schaffner des Beuroner Propstes Vitus, Andreas Keller46.

1644 belehnte Graf Friedrich Rudolf den Egesheimer Dorfvogt, Heiligenpfleger und
Beuroner Klosterschaffner Andreas Matthis, 1657 erneuerte Graf Ferdinand Friedrich als
Ältester des Hauses und Stammes die Belehnung47. Andreas Matthis starb am 23.8.1678 im
Alter von 88 Jahren.

Aus nicht näher bekannten Gründen wurden nach dem Tode des Andreas Matthis (Mattes)
nicht mehr die Heiligenpfleger allein mit dem Laienzehnten belehnt, sondern auch die
Beuroner Kanzleibeamten. 1687 wurde so von Graf Franz Karl der Sekretär Franz Clauß
(Klaus) belehnt und 1721 Johann Emanuel Wech von Landgraf Anton Maria Friedrich48. Erst
1762 wurde wieder ein Egesheimer Heiligenpfleger, Bernhard Sieger, von Joseph Wilhelm
Ernst belehnt. Erneuert wurde die Belehnung 1768 von Fürst Joseph Wenzel und 1787 von
Fürst Joseph Maria Benedikt49. Bernhard Sieger starb am 20.2.1788 im Alter von 71 Jahren.

Als Letzter erhielt im Jahr 1792 der Heiligenpfleger Peter Paul von Fürst Joseph Maria

40 18.4.1467 Revers. - 22.10.1483 Revers. Siegler: Jakob von Hasenstein. Das Siegel fehlt.

41 29.10.1491 Lehenbrief, U180 (199/7). Das Siegel des Grafen ist in Leinwand eingenäht.

42 12.2.1501 Lehenbrief, U189 (199/8). Das Siegel des Grafen fehlt.

43 6.8.1509 Lehenbrief, U195 (199/10). Das Siegel des Grafen fehlt.

44 5.7.1523 Lehenbrief, U205 (199/11). Das Siegel des Grafen fehlt. - Revers, Siegler: Hans von
Hornstein, genannt von Hertenstein. Das Siegel fehlt.

45 7.11.1561 Lehenbrief, U234 (199/12). Das Siegel des Grafen fehlt. - Revers.

46 20.12.1604 Lehenbrief, U324 (199/14). Das Siegel des Grafen in einer Holzkapsel hängt an. - Revers.
- 17.12.1644 Revers.

47 15.1.1657 Lehenbrief, U413 (199/16). Das Siegel fehlt. Graf Friedrich Rudolf ist gestorben.

48 30.9.1687 Revers. - 3.3.1721 Revers.

49 19.4.1762 Revers. - 11.4.1768 Lehenbrief, U612 (199/20). Das Siegel fehlt. Graf Joseph Wilhelm
Ernst ist gestorben. - Revers. - 7.10.1787 Revers.

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