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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1990/0151
Flur- und andere Örtlichkeitsnamen als siedlungsgeschichtliche Quellen

einerseits der Siechenweg oder Straß (dazu auch die Bezeichnungen Heerstraße, Andelfinger
Weg, Landstraße).

91) die Straß(e). - 1724/27: die Straß im Dorf, Anr. des Gartens, der zum Schloß gehört
(die eingemachte Baindt).

Gemeint ist die Landstraße, die von Riedlingen kommend durch den Ort nach Gammer-
tingen führte. Sie trug auch den Namen Heerstraß, ein Name, der auf die Fernverkehrsbeziehungen
aufmerksam macht (vgl. die Namen Heerstraß, Landstraß).

92) die Totengasse. - 1844: die Totengaß; 1724/27: l/2MmWa» der (oberen) Mühlin
zwischen der Todtengaß und der Miihlin; 1568: die Todtengaß; um 1470: // iucharten an
morhartz halden stossent uff die tottengassen; 1438: uf tottengassen.

Die Bezeichnung erinnert an die Zeit, als die Gemeinde Friedingen noch Filialort der
Pfarrei Langenenslingen war und den Friedingern nicht gestattet war, ihre Toten auf einem
eigenen Friedhof zu begraben. 1498 erlaubte Herzog Ulrich von Württemberg (1498-1556) als
Patronatsherr der Kirche Langenenslingen, daß in Friedingen alle Ämter verkündet und
Begräbnisse stattfinden durften. 1672 wurde Friedingen selbständige Pfarrei (Vgl. die FN
Kirchsteig, Friedinger Steig).

93) der Veringer Weg. - 1568: Theus Sauter gipt usser seinem huß hof Hofraithin und
garten zwischen der Langwatn und dem feringer Weg gelegen, stost beruß uf den Aespan,
binden uf die Langwatten, Hellerzins 3ß.

Die Wegbezeichnung nimmt Bezug auf den Mittelpunkt der Grafschaft Veringen, auf
Veringenstadt im Laucherttal.

94) der (Wilflinger) Mühlweg. - 1844: am Mühlweg; 1724/27: 2JA nächst dem
Wilfflinger Mühlweg, des Hanns Abten anwander genannt (liegt im O Eichenberg); 1568:
2 Vi J A in Stuekhen, stost vornen uf die Holczgaß, binden uff wilflinger mühlweg; um 1470: 1J
am Wilfflinger Weg.

Wilflinger Mühlweg und Wilflinger Weg sind wohl identisch (siehe dort). - Die Bezeichnung
verweist auf die Tatsache, daß die Wilflinger früher - obwohl sie eine Mühle besaßen, die
aber oft infolge Wassermangels nicht in Betrieb war - ihr Getreide nach Langenenslingen
brachten, und zwar zur Feldmühle, die zum herrschaftlichen Zubehör der Burg Schatzberg,
welche wiederum zur Herrschaft Wilflingen zählte, gehörte. Der Mühlweg ist eine für
Fuhrwerke befestigte Fahrstraße.

95) am Wilflinger Weg. - 1724/27: 2JA am Wilflinger Weg grenzt unten an den
Mühlweg; 1568: 1J am Wilflinger Weg (O Eichenberg); um 1470: am wülfflinger weg.

Wilflinger Weg und Wilflinger Mühlweg sind wohl identisch (vgl. dort).

5.4 Flurnamen in den Öschen
a. Großoberösch

96) Großoberösch. - 1844: Großoberösch; 1724/27: der Osch Großoberösch, darzu
wird gebaut der Osch Kauchen, Osterfeld und vor dem Bahn; 1568: Groß Oberösch.

97) hinter Altenburg. - 1844: Alte Burg; 1724/27: 1 1/2JA hinter der alten Burg; 1568:
hinder der Altenburg; vgl. in Abschnitt 5.1 »Alte Burg«.

98) in der Au. - 1844: Au; 1724/27: 1/2] A in der Au im Seltenbach; 1568: in der Ow; um
1470: in der ow.

99) im Azenstein. - 1724/27: 1/2J A im Azenstein.

SWI, col. 350: atzen = ätzen, Vieh weiden; denkbar auch Ableitung vom PN Azzo.

100) vor dem Ban. - 1844: Ban; 1724/27: 1 Brach-J vor dem Bahn; 1568: vorm Bann;
1420/22: der aker vor dem ban.

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